Internationaler Frauentag:
Erfahrungen mit Nicht-/Gleichberechtigungen aufgezeigt

- Beim Frauentag in Philippsburg
- Foto: Werner Schmidhuber
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Philippsburg. Gut zehn junge Frauen zwischen 15 und 35 Jahren melden sich öffentlich zu Wort, machen auf die Gleichberechtigung und eher Nichtgleichberechtigung aufmerksam, weisen auf Probleme und Verbesserungsmöglichkeiten hin, so beim Internationalen Frauentag am vergangenen Samstag in Philippsburg.
Der International Women’s Day, auch Weltfrauentag genannt, wird seit 1911 gefeiert, inzwischen jährlich am 8. März. Entstanden ist er als Initiative im Kampf um die Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen und die Emanzipation von Arbeiterinnen.
Eine ganztägige „Aufrüttelaktion“ auf dem île-de-Ré-Platz startete die Christliche Arbeiterjugend (CAJ) Philippsburg und lenkte damit den Blick auf den mitunter vernachlässigten Gedenktag. Mit vielseitigen Angeboten rückten die Akteurinnen „drängende Themen“ wie Gleichberechtigung und Gleichbehandlung, Feminismus und soziale Gerechtigkeit in den Fokus. „Wir wollen, dass endlich auch Frauen die gleichen Chancen haben“, ließen die beteiligten jungen Frauen wissen. Es gebe noch viel zu tun.
Mit ihren Ständen und Pavillons hatten die Organisatoren, seit dem Jahr 2000 bei den Aktionstagen mit dabei, einen Großteil des Platzes eingenommen. Immer wieder kamen Frauen und auch Männer vorbei, mal mit mal ohne Migrationshintergrund, informierten sich und diskutierten über die Themenpalette, darunter auch Bürgermeister Stefan Martus und Ortsvorsteher Peter Kremer aus Huttenheim. Zufrieden mit der Resonanz und dem Ablauf zeigte sich CAJ-Sprecherin Aliesa Schreiner. „Was Großstädte können, können wir auch in unseren Gemeinden“, sagte sie. Auch hier müsse das Bewusstsein geschaffen werden.
Einige Botschaften bildeten Blickfänge. So hieß es etwa: „Wir verdienen mehr!“ oder „Wofür wir kämpfen“ oder „We can do it“. Aufgestellt war auch eine Tafel, an die verschiedenen Erfahrungen geheftet werden konnten. Und da kamen einige – nicht immer gute – zusammen. In Gläser durften wertende „Erfahrungsbälle“ geworfen werden. Eine Frage an einer Infowand lautete: „Was ist Feminismus? Antifeminismus?“ Oder etwa: „Wann ist Kaffeeklatsch feministisch?“ Dazu bekam man Erläuterungen.
Ins Auge fiel eine Maltafel für die Öffentlichkeit mit den Lettern „Solidarität – Macht – Wandel“. Darüber hinaus gab es weitere Mitmach-Angebote, beispielsweise Siebdrucke. Für die Gäste stand Kaffee und Kuchen bereit, der zum Schluss ausverkauft war. In den Vordergrund jedoch stellte die CAJ den Austausch, das Gespräch, die Informationsvermittlung und Aufklärung. Wer wusste schon: Das Grundgesetz hat 61 Väter - und vier Mütter: Die Juristin Elisabeth Selbert verankerte den entscheidenden Satz „Männer und Frau-en sind gleichberechtigt“.
Die Christliche Arbeiterjugend (CAJ) ist ein 1924 in Deutschland gegründeter demokratischer, internationaler, christlicher Jugendverband, der auch in der Stadt Philippsburg, vornehmlich in Huttenheim, aktiv ist. Er hat seine Wurzeln in der Katholischen Aktion und der Arbeiterbewegung.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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