Kunstgeschichte wird lokal geschrieben
Manfred Bentz - Ausstellung Volksbank Philippsburg
Philippsburg: „Ein Kunstwerk ist ein Glaubensbekenntnis, aus ihm strömt die Liebe dessen, der es schuf.“ so ein Ausschnitt einer Laudatio vor einigen Jahren über Manfred Bentz, Künstler und Urgestein aus Philippsburg.
Anlässlich seines 80. Geburtstags werden von 19. Oktober bis 3. November einige seiner Werke quer durch seine Schaffensepochen präsentiert. Mit einer Vernissage zur Eröffnung der Ausstellung in der Volksbank Philippsburg wurde er vergangene Woche geehrt. So bedankte sich Hausherr Andreas Hoffmann für die langjährige Verbundenheit und die Ausstellungen seit bereits 27 Jahren in den Räumlichkeiten vor Ort. Auch Bürgermeister Stefan Martus weiß, dass solch ein Künstler die Stadt bereichert und erwähnte nur einige Werke wie die Portraits der Ehrenbürger und Bühnenbilder, sowie das Friedhofs-Eingangstor. Was aber noch viel weiter reicht, ist die Begeisterung künstlerisches Schaffen weiterzugeben.
Bentz, der selbst Meisterschüler war von Theo Sand, ist nicht nur Mitglied im Badischen Kunstverein und im Förderverein Franz Marc in Kochel am See, sondern seit 35 Jahren auch Leiter der Künstlergilde Oberhausen und Mentor für viele Nachwuchskünstler. Ein Mensch-gebliebener gebildeter Mann, der mit Herz und Intellekt malt und in seinen Werken sich verändernde Symbole ausdrückt, die so oft im Inneren schlummern. Mit den verschiedensten Techniken wie auch Materialien schaffte er ein weites Spektrum an Kunstwerken. Radierungen, Holzschnitt, abstrakte Malerei, verschiedene Techniken in Öl, Acryl, Pastell und Tusche wie auch Werke in Bleistift und Feder mit vielfältigen Phasen prägen seine Laufbahn.
Aber auch seine Reisen in Länder wie Griechenland, Italien, Frankreich und Ibiza finden Ausdruck in seiner Kunst. Besonders angetan und fasziniert haben es ihm die Reisen in die USA, Kanada und Alaska, aus denen er besondere Landschaftsbilder und Portraits der dort erlebten Indianer/Ureinwohner zum Leben erweckte.
In der aktuellen Ausstellung wird man neben abstrakten Werken auch seiner gefühlten politischen Geschichte begegnen. Gesellschaftliche Reizthemen sind in besonderem Maß auf die Leinwand gebracht. So befinden sich in den Räumlichkeiten unter anderem Werke wie „Gestern und Heute“, „Hunger“, „versunkene Dokumente“, „Korruption“ und „Schlechte Kleidung“ die deutlich zeigen, dass Bentz dem Wandel der Zeit nicht verschlossen ist, sondern als kritischer Individualist in der Kunst allem zeitgenössischen Ausdruck verleiht. Ausgestellte Werke wie „Im Schutz der Mutter“, „Beziehungen“ und „Was bringt die Zukunft“ zeigen in jeder noch so kleinen Arbeit, dass Bentz die Welt spürt, die Liebe mit der er seine Werke schafft und ihn ergreift.
Sein langjähriger Freund und Kunstkenner Wolfgang Deutsch stellte die Werke und den besonderen Menschen Bentz an seinem besonderen Abend gleichermaßen herzlich wie auch bewundernd vor und traf damit die Gefühle der vielen anwesenden Gäste und Wegbegleiter von Manfred Bentz.
Gekrönt wurde der Abend durch die musikalische Untermalung der befreundeten Band „Tonikum“.
Alexandra Nachtigal
Autor:Alexandra Nachtigal aus Philippsburg |
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