„Geese“ organisieren Event für alle Fastnachter
Narrenmesse als Premiere

Beim Narrengottesdienst | Foto: Werner Schmidhuber
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Philippsburg. Eine so vollbesetzte Kirche ist selten anzutreffen, vielleicht nur an Weihnachten und Ostern. Deshalb sollte es öfter solche Narrenmessen geben, meinte ein Besucher am späten Samstagnachmittag zur erfolgreichen Premiere in der Pfarrkirche St. Maria. Dort reichten die Plätze nicht, ein Teil musste stehen.

Weltliche Fastnacht und kirchliche Fastenzeit gehören eng zusammen, denn die Fastnacht definiert sich von der Fastenzeit her. In so einem Gottesdienst geht es anders zu, lockerer und legerer, entspannter und fröhlicher, so die Atmosphäre der närrischen Messen.
Dazu gibt es die Meinung: Wenn Menschen sich aufmachen und Freude suchen, dann sollte die Kirche die Tür öffnen und sagen: Hier könnt ihr Freude finden, die nicht am Aschermittwoch vorbei ist. Gott ist in allen Lebenslagen gegenwärtig. Gott nimmt mich an, so wie ich bin. Und das ist die Grundlage dafür, dass ich auch über mich und meine Schwächen lachen kann. Schwächen und Unzulänglichkeiten werden ja in der fünften Jahreszeit auf die Schippe genommen.

Rundum zufrieden können die „Geese“ als Organisator der ersten Philippsburger Narrenmesse sein. Als Narrenmesse, mitunter auch Hästrägermesse genannt, wird eine römisch-katholische heilige Messe bezeichnet, die in der Zeit der schwäbisch-alemannischen Fastnacht mit Anklängen an fastnachtliches Brauchtum gefeiert wird. Diesen Brauch, der immer mehr auf Baden übergreift, wollten auch die Philippsburger pflegen.

Den ökumenische Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Maria hielten Pfarrer Andreas Riehm-Strammer und Pastoralreferentin Renate Mayer-Franz: mit Gebeten und Gedanken, mit Fürbitten, Psalmen und der Lesung aus dem Alten Testament. Auch die wegweisende Ansprache war auf die Fastnachtszeit abgestimmt.

Der Gospelchor in Fastnachtskleidung, der in diesem Jahr sein 10jähriges Bestehen feiert, und die Badner Schalmeien in ihren bunten Hutmacherkostümen gestalteten gesanglich und musikalisch die Messe. In den ersten Reihen knieten und standen die Geese in ihrem gewohnten Outfit und eine Abordnung der Narhalla mit Prinz und Präsident.

Etliche Besonderheiten fielen auf: So hingen im Gotteshaus auch zwei Fahnen der Geese, außerdem etliche bunte Girlanden. Im Altarraum sprang ein messdienerischer Obelix umher. Auch Lieder, die ungewöhnlich für Gottesdienste sind, waren zu hören, etwa das „Feuergrabenlied“ von Philippsburg oder „Ole Ole Fiesta, Fiesta hier am Rhein, kann genauso schön kann genauso schön, wie am Rio Grande sein.“

Anders als bei den üblichen Gottesdiensten gab es immer wieder anerkennenden Beifall in den Bänken.
Mit „Laudato si, o mi signore“ präsentierte der Gospelchor eine schöne Fastnachtsversion. So hieß es: „Sei gepriesen für alle Fastnachtstage, sei gepriesen für unsre Lebensfreude.“ Auch begeisterte das „Rock Mi“, das von allen fleißig mitgesungen wurde: „Wenn der Narrenbaum wieder am Marktplatz steht und sich alles um die Geese dreht.“

Nach dem Einzug der Akteure unter Begleitung der Schalmeien hatte Zunftmeister Thomas Rau die Begrüßung übernommen. Eine nachdenklich stimmende Geschichte vom „Gaukler“ steuerte Christian Gentner bei. Den Abschluss bildete der ökumenische Segen in der Kirche, dann war ein gemütliches Beisammensein im Geesestall angesagt.

Autor:

Werner Schmidhuber aus Waghäusel

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