Älteste Karnevalsgesellschaft Narhalla setzt Philipp Nr. 71 und 72 auf den Thron:

Ölprinz im Prinzenamt bestätigt

Philippsburg. Der alte Prinz von 2018/19 ist der neue Prinz von 2019/20. Eine solche Amtsverlängerung hat es seit der Ersterwähnung der Narhalla 1874 als ältester Karnevalsverein der Region noch nie gegeben.
„Es war schwer, ein würdiger Nachfolger des Ölprinzen zu finden“, räumten die Verantwortlichen bei der traditionellen Inthronisation ein – trotz Einschaltung eines renommierten Beratungsbüros mit Topmanagerin Helga Groß. Bleibt jetzt Seine Hoheit der 71. Prinz Philipp oder wird er zum 72. Würdenträger. Diese Frage dürfte das einzige wahre Problem der anlaufenden Kampagne sein.
Die neualte Durchlaucht in der ehemaligen Residenz heißt Tim Steinel, kommt aus Rheinsheim, ist dort zweiter Vorsitzender der „Stockriewer“ als Brauchtumspfleger, betreibt eine Ölmanufaktur und tritt im ganzen Land als Sänger und Schlagerstar auf. Als erster Untertan huldigte ihm der bürgerliche Bürgermeister Stefan Martus – und überließ ihm weiterhin den Rathausschlüssel.
Anders als andere Königshäuser hat der neue Insignienträger zwei hübsche weibliche Pagen als ständige Begleiter um sich: Yasmin Appich und Marion Bopp.
Die Thronbesteigung war der Höhepunkt des 24-teiligen Begleitprogramms zur Einführung der temporären Monarchie. Zum „Unterhaltungs-Hofstaat“ gehörten die Wildwest-Pfinzgrodde, die Freibeuter der Narhalla-Saphire, die blau-weiße Trommlergarde und Prinzengarde, schließlich die neueste Errungenschaft: die „Narhalla-Lilien“.
Riesenbeifall erhielt auch das Männerballett in der nachempfundenen Zirkusmanege mit Vor- und Seiltänzerin Berni Oberle. Zum Auftakt reimte Trommler Markus Pahling, schließlich trumpfte der „Trommlerpreisträger“ 2018, die Badner Schalmeien, auf, dann legte der Rhonsemer Spielmanns- und Fanfarenzug los.
Zu einem ungewohnten Enthusiasmus der Gäste verführten der Prinz als Stimmungskanonist sogar auf dem Tisch und die acht Tobbmaster-Powermusikanten um Matthias Knebel.