Weihnachtsromantik im Wohnzimmer
Thomas Rau als Krippenbauer in Philippsburg aktiv
Philippsburg. Für viele Menschen gehört sie zu Weihnachten wie der geschmückte Christbaum: die Weihnachtskrippe, die den Inhalt des Festes auf einen Blick anschaulich macht. Egal, ob aus Holz oder Stein, mit Ochs, Esel oder anderen Tieren: das Herzstück jeder Krippendarstellung ist die heilige Familie mit Maria, Josef und dem neugeborenen Jesuskind.
Der Legende nach soll die echte Futterkrippe aus Bethlehem im Jahr 360 nach Italien gebracht worden sein. Wie es heißt, sind ihre vermeintlichen Reste in der Kirche Santa Maria Maggiore in Rom ausgestellt. Die erste Nennung einer Weihnachtskrippe bezieht sich auf die im Jahr 1562 von Jesuiten in Prag vorgenommene Weihnachtsdarstellung.
Möglicherweise steht in jedem zweiten bis dritten deutschen Haushalt eine traditionelle Krippe. So auch in Philippsburg. Gelegentlich sind der Stall und die dazu gehörende Landschaft selbst gebaut und in Detailarbeit gebastelt. So ist es bei der Familie Thomas und Petra Rau in Philippsburg.
Mit großer Freude und Leidenschaft widmet sich der gelernte Schreiner in der Adventszeit dem Krippenbau. Das Besondere dabei: In jedem Jahr macht sich der Hobbykünstler an eine andere Variante. „Es ist nie das gleiche Motiv“, heißt es. Immer sei etwas verändert. Das betrachte er auch als große Herausforderung.
Thomas Rau investiert dafür viel Zeit. „Ich bewundere ihn, welche große Mühe er sich macht“, lässt seine Ehefrau wissen. Beide sind glücklich, wenn im gemütlichen Wohnzimmer eine wunderschöne Krippe als Blickfang steht, die von jedem Besucher sogleich bewundert wird.
Die vielen Figuren sind nicht selbst hergestellt. Sie stammen von einem Krippenschnitzer aus Berchtesgaden. Über 15 Jahre lang haben die Raus jedes Jahr eine andere Figur gekauft, bis das Krippenensemble vollständig war. Mehr als 20 hölzerne Gestalten gehören jetzt zu der Betlehem-Szene. Erst an Dreikönig kommen die Weisen aus dem Morgenland hinzu.
Für die Landschaft im „heiligen Land“ verwendet der Hausherr viel Grünzeug, allerlei Äste und verschiedene Pflanzen, bis alles harmonisch passt. Bis er alle benötigten Utensilien zusammengesammelt hat, ist er etliche Stunden unterwegs. „Aber das gehört für mich zu Weihnachten.“
In diesem Jahr präsentiert Rau eine richtige Stalllaterne mit „Innenleben“. Der Stall, etwas ungewöhnlich und gewöhnungsbedürftig, besteht aus zwei Felsbrocken.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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