Großartige Hilfsaktion:
„Ukrainer in Philippsburg“
Philippsburg. Lob, Dank und Anerkennung gebührt der Initiative „Ukrainer in Philippsburg“, die sich um die Flüchtlinge in der Stadt Philippsburg, in den Stadtteilen und mitunter auch außerhalb der Kommune kümmert. Was die Mitarbeiter/innen an Einsatzbereitschaft an den Tag legen, erstaunt. Mit großer Dankbarkeit registrieren die geflüchteten Frauen und Kinder die unglaubliche Hilfsbereitschaft der Philippsburger. Jeden Montag werden vor dem „Geesestall“ dringend benötigte Sachspenden ausgegeben.
Laut Eigenbeschreibung handelt es sich um einen deutsch-ukrainischen Verein mit Sitz Philippsburg. „Wir sammeln Spenden für die Ukrainer, die schon hierhergekommen sind, und auch für die Menschen in der Ukraine, die sich im Kriegsgebiet befinden, und zudem für die Soldaten, die dort für uns und den Erhalt unseres demokratischen Wertesystems kämpfen“, ist vor Ort zu erfahren.
Bereitwillig Auskunft geben Hauptinitiator und Organisator Thomas Steiner, Viktoria Cetera und deren 17jährige Tochter Letizia, die demnächst das Abitur macht. Beide Frauen sprechen perfekt Deutsch. Die Anfänge ihrer Ukrainehilfe liegen im Jahr 2015, als erste Aktivitäten entfaltet wurden. Durch den Angriffskrieg der Russen hat sich die Lage dramatisch verändert. Die Ukrainehilfe ist unentbehrlich und gefordert wie nie zuvor.
Auf dem Areal vor dem Geesestall standen Tische mit gespendeter Kleidung und gespendeten Spielsachen für die Kinder. Die ukrainischen Männer bleiben im Land, um es zu verteidigen, die Frauen und Kinder mussten wegen der Raketenangriffe der Russen flüchten. So sind hier, wie auch andernorts, nur Frauen und Kinder anzutreffen.
Die Kartons voller Kleider wurden gespendet. Wer auch immer Interesse hat, kann sich das aussuchen, was ihm passt und was ihm gefällt. Also stöbern die Ukrainerinnen auf und unter den Tischen.
Auch Nahrungsmittel sind kostenlos erhältlich. Dank verschiedener Privatpersonen kann wirksam geholfen werden, die Lebensmittel zur Verfügung stellen, etwa Kartoffeln vom Marienhof Coenen oder Packungen mit Reis, von Thea Geiger-Heiler und ihrem Mann Edwin besorgt. Auch sind Backwaren von der Badischen Backstube in Ettlingen unentgeltlich zu bekommen.
Seit einem Monat gibt den Markt vor dem Geesestall, der mit dem großen Vorplatz für die Hilfsaktion kostenlos zur Verfügung steht, wie Wolfgang Steiner versichert. „Das tun wir gerne.“ Dank vieler freiwilliger Kräfte kann der enorme Aufwand bewältigt werden. An dem Holzhäuschen, wo etliche Erfordernisse des täglichen Bedarfs zu bekommen sind, hängt die ukrainische Fahne. Pro Ausgabetag sind etwa 20 bis 40 freundliche, nette und dankbare Personen, die aus dem Kriegsgebiet stammen, anzutreffen.
Aufgebaut ist auch ein Grill, auf dem Fleischspieße für alle Gäste liegen. Daneben stehen Schüsseln mit verschiedenen Salaten. Gerne greifen die beieinander sitzenden Ukrainer, die in den vergangenen Wochen oft Hunger leiden mussten, auf diese mit Liebe zubereiteten Köstlichkeiten zurück.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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