Texttaxi-Lesung
„Ich wäre lieber Kurfürst gewesen“
Pirmasens. Kerstin Bachtler sind unter dem Namen Texttaxi bekannt. Im Rahmen der populären Reihe „Literatur im Gespräch“ – eine gemeinsame Veranstaltung von Volkshochschule und der VR-Bank Südwestpfalz – darf sich das Publikum am Freitag, 20. Mai, auf eine szenische Lesung über Liselotte von der Pfalz und die Weibsmenschen ihrer Zeit freuen im Veranstaltungsraum der VR-Bank, Alleestraße 2, freuen. Beginn ist 19 Uhr.
„Ich wäre lieber Kurfürst gewesen!“ – so seufzte Prinzessin Elisabeth Charlotte, genannt Liselotte von der Pfalz, und sie wäre wohl auch ein guter Kurfürst gewesen, da sind sich die Historiker einig. Aber zu ihrer Zeit, im 17. und 18. Jahrhundert, war das leider noch nicht möglich. Liselotte musste sich mit der eingeschränkten Rolle einer Frau am französischen Hof zufriedengeben, was sie zähneknirschend tat. In ihren vielen Briefen schilderte sie drastisch und unverblümt, was ihr alles nicht passte.
Die intelligenten und literarisch begabten Frauen ihrer Zeit und auch noch lange danach litten unter der Herrschaft und der Eifersucht ihrer männlichen Kollegen, die die „Schreiberei der Weiber“ verlachten und sie aufforderten, sich lieber um Kinder und Küche zu kümmern. Doch es gab Widerstand! Die Frauen schrieben trotzdem, wenn auch oft unter männlichem Pseudonym.
Das Lyrik-Duo „Texttaxi“ lesen , die überraschend modern klingen. Mit dabei sind Gedichte der Barockdichterinnen Sybilla Schwartz, Susanna Elisabeth Zeidler, Christiana Mariana von Ziegler, Sidonie Zäunemann, Anna Louisa Karsch, aber auch Schriftstellerinnen späterer Zeit wie die Romantikerinnen Sophie Mereau und Anette von Droste-Hülshoff sowie Lyrikerinnen des 19. und 20. Jahrhunderts wie Maria Janitscheck, Thekla Lingen, Hugo Balls Ehefrau Emmy Hennings und Sarah Kirsch. jg/ps
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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