Ferienprogramm feiert 50. Geburtstag
Corona mischt beim Jubiläum mit

Jugendpflegerin Bettina Walnsch, Oberbürgermeister Markus Zwick und Thorsten Kunz vom Jugendamt (von rechts) werfen anhand verschiedener Broschüren einen Blick zurück auf „50 Jahre Pirmasenser Ferienprogramm“.  Foto: Stadtverwaltung Pirmasens / Lina Klug
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  • Jugendpflegerin Bettina Walnsch, Oberbürgermeister Markus Zwick und Thorsten Kunz vom Jugendamt (von rechts) werfen anhand verschiedener Broschüren einen Blick zurück auf „50 Jahre Pirmasenser Ferienprogramm“. Foto: Stadtverwaltung Pirmasens / Lina Klug
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von andrea katharina kling-kimmle

Pirmasens. „Daumen hoch“ für eine kinderfreundliche Stadt: Seit 50 Jahren gibt es das Ferienprogramm mit ganz viel Sport, Spiel und Spannung. Rund 42.000 Mädchen und Jungen erlebten in dieser Zeit Spaß und Gemeinschaftssinn bei Angeboten wie Stadtranderholung im Nesseltal, Zirkusfreizeit am Eisweiher, Erlebnisfahrten, Familienangebote oder auch Skiferien in schneereichen Gefilden. Auch im Jubiläumsjahr, das nach wie vor geprägt ist von der Corona-Pandemie, dürfen sich Kinder und Jugendliche auf Wildnis-Camp, Spielfest am Eisweiher oder Besuche im Senckenberg Museum und dem Eifelpark freuen.

Doch erste Abstriche mussten bereits gemacht werden: So fällt die Ski- und Snowboardfreizeit vom 20. bis 25. Februar ins Wasser, „Covid-19“ lässt grüßen. Von Seiten des Jugendamtes als Initiator des Ferienprogramms hieß es, angesichts der derzeitigen Situation und der Tatsache, dass viele Kinder noch nicht geimpft seien, könne man dieses Risiko nicht eingehen. Noch unberührt von Corona &Co. stehen die übrigen Termine im Freizeitkalender, der seit 1972 für tolle Erlebnismomente sorgt. Rund 1.400 Angebote – teils auch für die ganze Familie - gab es in den 50 Jahren, darunter auch Reisen nach England, Amerika, Österreich, Ungarn, Korsika, Kroatien und Jugoslawien. Urlaubsziele waren daneben Allgäu, Bayerischer Wald, Taunus, Nord- und Ostsee sowie Schwarzwald. Es waren unvergessliche Ferientage, die die Teilnehmer bei diesen Sport- und Aktivfreizeiten erlebten.
Auf der anderen Seite hieß es „warum in die Ferne schweifen, sieh das Gute liegt so nah“. So durften die Kinder auch mal bei den Stadtwerken, den US-Streitkräften, dem Städtischen Krankenhaus oder dem Müllheizkraftwerk reinschnuppern. Ebenfalls interessant waren Einblicke in Sender wie ZDF und SWR oder beim 1. FC Kaiserslautern im Fritz-Walter-Stadion sowie Besuche in der BASF und im Opel-Werk.
5.200 Helfer sorgten seit dem Start des Ferienprogramms in 1972 dafür, dass sich Jungen und Mädchen nicht nur wohl, sondern auch sicher fühlten. Sei es bei der klassischen Stadtranderholung im Nesseltal, dem Fußballturnier in der Kirchbergschule, dem Kinderzirkus am Eisweiher und oder bei den Tagesfahrten, die 1982 in die Angebotsliste aufgenommen wurden. Damit steht und fällt das ganze Projekt mit den ehrenamtlichen Betreuungskräften und den Vereinen, die sich mit einbringen. Dieses Engagement trägt mit dazu bei, dass die Teilnehmerbeiträge so gering, wie möglich kalkuliert sind. Außerdem fördert auch die Stadt Pirmasens bei bestimmten Voraussetzungen die Maßnahmen mit 50 Prozent. Damit soll Familien mit geringem Einkommen die „Teilhabe“ ermöglicht werden, heißt es beim Jugendamt.
Mit den Ferienangeboten sind auch verschiedene pädagogische Ansätze verbunden. So möchte man dem Nachwuchs Perspektiven und Orientierung zur Entwicklung der eigenen Persönlichkeit bieten, die Toleranz- und Integrationsfähigkeit wecken und durch sportliche und kreative Akzente die körperliche und geistige Aktivität fördern. Durch die Kooperation mit Vereinen, insbesondere bei Spielfest und Kinderspieltag, besteht die Möglichkeit, die Teilnehmer in bestehende Strukturen zu integrieren. Partnerschaftlicher Umgang und soziale Kompetenz sind weitere Kriterien, die man vermitteln möchte.
Gleichzeitig haben ehrenamtliche Helfer die Möglichkeit die bundesweit anerkannte Jugendleitercard zu erwerben. Schulungen führt der CVJM im Auftrag des Jugendamtes komprimiert an zwei Wochenenden durch. Außerdem ist ein achtstündiger Kurs in „Erster Hilfe“ zu absolvieren.
Auch die Vereine, die stark unter der Pandemie leiden, sollen vom Ferienprogramm profitieren. Hier wird ihnen eine kostenlose Plattform zur Verfügung gestellt, um ihre Jugendarbeit zu präsentieren und neuen Nachwuchs zu gewinnen. ak
Info:

https://pirmasens.feripro.de

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Autor:

Andrea Kling aus Pirmasens

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