Förderung aus Bundesprogramm
Klimaangepasstes Waldmanagement

Forstamtsleiter Florian Kemkes und Bürgermeister Michael Maas   | Foto: Frank Schäfer
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Von Frank Schäfer

Pirmasens. Aus dem Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ des Bundes erhält Pirmasens in diesem Jahr 43.933 Euro. Dies haben Bürgermeister Michael Maas und Forstamtsleiter Florian Kemkes am vergangenen Montag mitgeteilt.

Kriterien sind erfüllt

Gefördert werden mit dem Programm kommunale und private Waldbesitzer, die sich je nach Größe ihrer Waldfläche dazu verpflichten, elf beziehungsweise zwölf Kriterien über zehn oder 20 Jahre einzuhalten. Zu den Kriterien gehört unter anderem die natürliche Verjüngung des Waldes. Darüber hinaus muss auf Dünge- und Pflanzenschutzmittel verzichtet werden und es müssen Wasserrückhaltemaßnahmen umgesetzt werden. Außerdem müssen Flächen vorhanden sein, auf denen die Natur sich selbst überlassen wird. Dazu werden fünf Prozent des Stadtwaldes aus der Nutzung herausgenommen.
Eine weitere Vorrausetzung für die Förderung ist die Umsetzung des sogenannten BAT-Konzepts, das sich auf den Umgang mit Biotopbäumen, Altbäumen und Totholz bezieht. Seit 2011 werden in rheinland-pfälzischen Wäldern einzelne Biotopbäume, Biotopbaumgruppen und kleine Flächen als Waldrefugien aus der Bewirtschaftung genommen. Bäume, die aufgrund bestimmter Merkmale wie Höhlen und Kronenbrüche in besonderer Weise eine Biotop-Funktion erfüllen, werden als Biotopbäume bezeichnet. Sie sind wesentliche Lebensräume für zahlreiche Waldarten, weshalb ihr Anteil generell gesichert und weiterentwickelt werden muss.
Bereits seit 2001 trägt die Stadt Pirmasens das PEFC-Siegel, einem weltweit anerkannten Zertifizierungssystem der Wälder.
„Wir erfüllen diese zwölf Kriterien und freuen uns, dass wir nun die Förderung erhalten haben. Das hilft uns natürlich, gewisse Maßnahmen umzusetzen, die uns in der Zukunft helfen werden“, so Michael Maas.

Schutz der Eichenverjüngung

Mit tatkräftiger Unterstützung der Jugendspieler des SV Erlenbrunn hat der Forst im Mai im Hochwald bei Gersbach sogenannte Hordengatter aufgestellt. Die Holzzäune dienen dem Schutz der dortigen Eichenverjüngung. „Eine schöne Aktion - so werden Jugendliche bereits für die Themen Wald und Nachhaltigkeit sensibiliert“, so Michael Maas.
Im Wald bei Niedersimten und im Großheimer Tal, unterhalb der L600, gibt es derzeit noch Areale mit reinen Fichtenbeständen, die in naher Zukunft mit Laubbäumen durchmischt werden sollen. Bei der Auswahl der Baumarten, die gepflanzt werden, folgt das Forstamt Westrich den Empfehlungen des Landes. „Je mehr Baumarten auf der Fläche sind, desto besser ist der Wald für die Zukunft aufgestellt in Bezug auf die Herausforderungen des Klimawandels“, erklärt Forstamtsleiter Florian Kemkes.

Förderung bis 2026

Die Fördersumme ist keine Einmalzahlung. Das Programm ist auf vier Jahre angelegt. Für Pirmasens bedeutet dies, dass die Stadt bis einschließlich 2026 jährlich rund 44.000 Euro an Fördermitteln erhält − bei jährlichem Nachweis, dass die zwölf geforderten Kriterien erfüllt sind. „Dies wird vom PEFC stichprobenhaft kontrolliert“, so Florian Kemkes.
Das Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ ist Teil der „Honorierung der Ökosystemleistung des Waldes und von klimaangepasstem Waldmanagement“. Dafür stehen aus dem Klima- und Transformationsfonds 900 Millionen Euro im Rahmen der Finanzplanung bis zum Jahr 2026 bereit.
Rund 435 Hektar Stadtwald befinden sich im Besitz der Kommune. Bewirtschaftet werden diese Flächen vom Forstamt Westrich. Wälder sind Erholungsraum, bedeutend für ein gesundes Klima und leisten eine Vielzahl an Ökosystemleistungen, die der Allgemeinheit zugutekommen, wie etwa Sauerstoffproduktion, Wasserrückhalt und Erosionsschutz.

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Autor:

Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens

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