Lehr-Stiftung spendet für Demenz-Tanzcafé
Raus aus dem "Dunkeln"

Machen sich für die Demenz-Problematik stark: Sigrun und Karl Lehr von der Stiftung „Werner Lehr Seniorenhilfe“.  Foto: Kling-Kimmle
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von andrea katharina kling-kimmle

Pirmasens. Die Demenzproblematik werde in der Gesellschaft sehr „stiefmütterlich“ behandelt, findet Sigrun Lehr. Sie ist gemeinsam mit ihrem Mann Karl Vorstandsmitglied der „Werner Lehr Seniorenhilfe“, eine Stiftung, die jedes Jahr verschiedene Organisationen – darunter auch das Tanzcafé „Vergissmeinnicht“ für Menschen mit Demenz und ihre Angehörige – mit Spenden unterstützt. Ganz im Sinne von Werner Lehr, der 1994 diese Institution gegründet hatte.

Damals, so Sigrun Lehr, habe man den Schwiegervater belächelt, der die Altersarmut kommen sah und deshalb anlässlich seines 70. Geburtstages die Institution ins Leben gerufen hatte. Der Inhaber einer Sektkellerei in Lustadt legte ein Stiftungskapital von 50.000 DM zugrunde und nannte als Stiftungszweck „die Förderung und Unterstützung von Personen, die infolge ihres Alters, ihres körperlichen, geistigen oder seelischen Zustandes oder einer materiellen Notlage auf die Hilfe anderer angewiesen sind“.
Bis 2011 fungierte Werner Lehr als Vorstand, danach übernahmen Sohn Karl und dessen Frau Sigrun dieses Amt. War die Stiftung in den Anfangsjahren in Lustadt beheimatet, wurde der Sitz 2012 nach Pirmasens verlegt, wo das Ehepaar Lehr wohnt.
Wie der Sohn des Gründers erklärt beträgt das Stiftungskapital heute 29.000 Euro. Bislang wurden 22.000 Euro ausgeschüttet. Schwerpunkte der Unterstützung, so Karl Lehr im Gespräch mit Wochenblatt-Redakteurin Andrea Kling-Kimmle, seien Hospiz und Demenz, „denn meine Mutter hat unter dieser Krankheit gelitten“. Bereits mehrfach habe man sich mit Edda Mertz, Vorstandsmitglied der Alzheimer Gesellschaft Rheinland-Pfalz und der Initiatorin des Tanzcafés „Vergissmeinnicht“ ausgetauscht und Feste mit Live-Musik finanziert. Denn Lieder und Melodien, so haben wissenschaftliche Untersuchungen belegt, können auf demente Menschen eine positive Wirkung haben. Sie steigern ihre Lebensqualität, wecken glückliche Erinnerungen und beruhigen die Nerven. Auch in diesem Jahr, so der Stiftungsvorstand, wolle man diese Einrichtung wieder berücksichtigen.
Geplant sei zudem die Finanzierung eines elektrischen Rollstuhles für das Hospiz Haus Magdalena. „Das war der Wunsch des Teams, da für solche Anschaffungen keine Mittel zur Verfügung stehen“, haben Sigrun und Karl Lehr in Erfahrung gebracht. Schließlich wollen die beiden dem Horeb-Treff für die Seniorenarbeit durch Sabine Kober eine Spende zukommen lassen. Angedacht sei ein Boule-Spiel für den Garten.
Um das finanzielle Polster der Stiftung zu sichern, ist das Ehepaar Lehr stets auf der Suche nach Sponsoren. Doch es sei nicht einfach gerade in der heutigen Zeit Geldgeber zu finden. Dank zahlreicher privater Kontakte komme aber immer wieder eine Summe zusammen, um die Arbeit im Sinne des Gründers fortführen zu können. Allerdings stehe es dem Spender frei, so Karl Lehr, festzulegen ob die Mittel zur freien Verwendung oder als Aufstockung des Kapitals gedacht sind. ak

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Autor:

Andrea Kling aus Pirmasens

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