Streifzug durch das Gebrüch
„Alles hat seine Zeit“
Ramstein-Miesenbach. „Eigentlich laufen wir jetzt mitten durchs Moor“, erläuterte Bodo Mahl beim nunmehr zweiten Streifzug mit der SPD durch das Gebrüch.
Tatsächlich querte die Gruppe aber gerade den Schwarzbach auf einem Wirtschaftsweg südlich von Spesbach. Beim Vergleich einer alten Karte aus dem Jahre 1845 mit der Karte aus neuerer Zeit konnte Mahl anschaulich erläutern, wie der Mensch die Bruchlandschaft verändert hat. Wo jetzt Wälder und Wiesen sowie Autobahnen und der Flugplatz liegen, findet man auf der historischen Karte noch weite Sumpfgebiete.
Die Schachenwälder bieten Orientierung, denn sie stechen auf beiden Karten deutlich hervor. „Schachen, das sind Sanddünen, die sich etwa einen Meter aus dem Bruchgelände erheben und die schon immer bewaldet sind“, erklärte Mahl der Wandergruppe.
„Alles hat seine Zeit. Früher ging es darum, die Bevölkerung zu versorgen. Daher hat man seit 1740 die Moorniederung kultiviert und land- und forstwirtschaftliche Flächen daraus gewonnen. Heute wird dem Naturschutz wieder mehr Raum gegeben und so wurde der Schwarzbach auf circa 1,5 km Länge renaturiert und bietet damit wieder Lebensraum für wassergebundene Arten“, so Mahl weiter.
Neuer Lebensraum am Wasser entsteht gerade auch am Kranichwoog. Dort lässt der NABU drei Wooge mit einer Wasserfläche von circa 3,5 ha anlegen. Das Umfeld der Wooge sollen Karpatische Wasserbüffel offen halten. Der Kranich wird bei seinem Zug nach Süden bestimmt bald mal vorbeischauen, Brutvogel wird er hier aber nicht werden. Eher ist da mit der Bekassine, dem Kiebitz oder dem Eisvogel zu rechnen. Auch der Moorfrosch, von dessen letztem Vorkommen in der Westpfalz bei Hütschenhausen Mahl zu berichten wusste, könnte hier eine Heimat finden.
Durch drei Gemarkungen, nämlich Spesbach, Hütschenhausen und Ramstein, führte der Streifzug und jeder konnte wieder interessante Eindrücke aus der unmittelbaren Heimat mit nach Hause nehmen. ps
Autor:Stephanie Walter aus Wochenblatt Kaiserslautern |
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