Naturschutz SPD
Auf den Spuren der Wildkatze
Zum „Streifzug durch das Gebrüch“ hatten Förster Bodo Mahl vom Forstamt Kaiserslautern und der SPD Ortsverband Ramstein-Miesenbach für Sonntag, den 28.04.2024 eingeladen. Mit der illustren und interessierten Gruppe ging es auf die „Spuren der Wildkatze“.
Am Treffpunkt, dem Waldparkplatzes des Schwimmbades in Ramstein, bildeten wir Fahrgemeinschaften, welche uns zur Einflugschneise im Osten des Flugplatzes transportierten.
Dort starte die Wanderung durch das Gebrüch. Zuvor erklärte Bodo Mahl, dass 2003 ein neues Leitstrahlverfahren für die landenden Flugzeuge installiert worden war. Problem war damals, dass dem Leitstrahl nichts im Wege stehen durfte. Dies bedeutete das Aus für eine größere Waldfläche. Heute kann man von dort sogar den Wasserturm in Ramstein sehen, was Bodo Mahl damals nicht glauben wollte, wie er versicherte.
Anschließend wurde die Gemarkungsgrenze zwischen Kaiserslautern und Ramstein überquert.
Dann ging es entlang eines Zaunes zum Schutz der Wildkatzen. Dieser reicht bis Kindsbach. Er hat eine besondere Konstruktion, welchen Wildkatzen nicht überwinden können um so auf die stark befahrene A 6 zu gelangen.
Die Gruppe überquerte anschließend den Flossbach, welcher vom Einsiedlerhof kommend in den Mohrbach mündet.
An einer vom Borkenkäfer befallenen Waldstelle gab es Auskünfte über denselben. Als Beispiel über die Schäden diente ein großes Rindenstück einer Fichte. Kiefern und Fichten kommen sehr häufig im Bruch vor.
Borkenkäfer fliegen derzeit, bei günstigen Temperaturen um die 16 Grad, aus und legen ihre Eier. Nach 6 bis 8 Wochen schlüpfen dann die neuen Käfer und treiben ihr Unwesen, so Bodo Mahl.
Die europäische Wildkatze ist sehr selten geworden. Derzeit wächst aber der Bestand wieder leicht an. In Rheinland-Pfalz ist mit 60 % bundesweit der größte Bestand an Wildkatzen beheimatet.
Die Wildkatze ist gegenüber der Hauskatze plumper und hat dichteres Fell. Ihr Schwanz ist gebändert und sie hat einen Rückenstrich. Ein bis zwei Würfe im Jahr sorgen mit meist 2 – 4 Kätzchen für den Nachwuchs. Sie suchen sich Felsenhöhlen, Wurzelwerke oder Baumstapel, in welchen sie ihr Geheck bauen.
Das Landstuhler Bruch bildet einen Wildkorridor vom Nordpfälzer Bergland herkommend. Probleme für die Wildkatzen sind die Verkehrswege und die Siedlungsgebiete.
Weiterhin gab es einen Einblick in die Moorlandschaft des Bruchs. Grundlage bildet hier das Torfmoos. Im 16. Jahrhundert gab es lediglich drei so genannte „Knüppeldämme“, über welche eine Überquerung überhaupt möglich war.
Als Überraschung stand für die Teilnehmenden am Wegesrand eine kleine Stärkung zur Verfügung, was sehr gut ankam.
Nebenbei wurde auch noch etwas Müll aus dem Wald mitgenommen.
Den Ausklang bildete die Einkehr im Restaurant „Maxi“ in Ramstein mit einem kleinen Umtrunk. Laut den Teilnehmerinnen und Teilnehmern war es eine sehr interessante und informative Veranstaltung. Sie freuen sich schon aufs nächste Jahr, wenn es wieder heißt: „Streifzug durch das Gerbrüch“.
Autor:BdP Peter Krietemeyer aus Kaiserslautern |
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