Das Ende einer Ära: Ramsteiner Kreuzhofbahn geht in Rente
Ramstein. Eine Ära geht zu Ende: 20 Jahre lang haben Manfred und Erika Küster Treffen für Modelleisenbahn-Liebhaber an ihrer Gartenbahnanlage Ramsteiner Kreuzhofbahn (RKB) organisiert. Diese Gartenbahntage waren die Höhepunkte im Kalender zahlreicher Modellbauer. Viele reisten dafür extra aus dem Ausland an. Bei jedem Treffen hat das Ehepaar Spenden für die Elterninitiative krebskranker Kinder im Saarland gesammelt. Etliche Zehntausende Euro sind dabei laut Manfred Küster zusammengekommen. Nun ist das Ehepaar umgezogen und die RKB geht in Rente. Doch ganz Schluss ist mit den Bahnfahrtagen dennoch nicht, sagt Manfred Küster.
Von Cynthia Schröer
Am Nikolausfahrtag im Dezember vergangenen Jahres konnten Gäste zum letzten Mal ihre Züge auf der Anlage fahren lassen und die Züge des Ehepaars Küster bewundern. Der Fahrtag in der Vorweihnachtszeit war neben dem Fahrtag an Pfingsten einer der beiden großen Termine, an denen seit 2003 regelmäßig rund 20 Gartenbahnbegeisterte aus Deutschland, Holland, Belgien, Österreich und der Schweiz nach Ramstein pilgerten.
Das Ehepaar Küster sorgte an diesen Tagen für deren Verpflegung, dafür stand eine Spendenbox für die Elterninitiative krebskranker Kinder bereit. "Bei einem Treffen haben wir sogar 6.000 Euro gesammelt", erinnert sich Manfred Küster. Auch Kitakinder aus der ganzen Verbandsgemeinde kamen immer mal wieder in seinen Garten, um die Anlage zu bestaunen.
Doch nun ist Schluss mit diesen großen Treffen. Das Ehepaar ist vom Kreuzhof an den John-F.-Kennedy-Platz gezogen und dort ist nicht mehr genügend Platz für die einst 20 auf 30 Meter große Anlage. Doch gemäß ihrer karitativen Überzeugung haben die Eheleute sogar den Abbau ihrer Anlage genutzt, um noch einmal Spenden für die Elterninitiative zu sammeln: "Beim Abbau sagten die ehemaligen Fahrtagteilnehmer und Gartenbahnfreunde, sie hätten gerne als Erinnerung an schöne Gartenbahnfahrtage in Ramstein ein paar Sachen von der nun ehemaligen, großen Anlage", erzählt Manfred Küster. Dem entsprach das Ehepaar gerne und so wechselten etliche Deko-Teile wie Häuschen, Schienen und sogar ganze Züge gegen eine Spende für die Elterninitiative den Besitzer. "Kollegen aus ganz Deutschland, der Schweiz und Österreich holten die gewünschten Materialien ab und spendeten. Sie wussten ja bereits von den Spendenaktionen der RKB in den Jahren zuvor." Auch nach Pirmasens seien Schotter, Bänke, Schienen und Weichen gewandert.
So kamen weitere 1.000 Euro für die Elterninitiative zusammen. Spendenbeauftragte Frau Christel Noll aus Landstuhl nahm die Spende der Eheleute an deren neuem Wohnsitz am John-F.-Kennedy-Platz entgegen.
Dort hat Küster auf der Terrasse seiner Eigentumswohnung im Erdgeschoss auch schon eine kleinere, behindertengerechte Anlage aufgebaut, denn er hat nicht alle Teile der RKB hergegeben. "Ich hätte alles verkaufen können, aber meine Lieblingssachen habe ich behalten." Zum Beispiel das Kuseler Lottchen, das nun auf seiner neuen Gartenbahnanlage, der "Ramsteiner Seniorenbahn", seine Runden dreht.
Große Treffen wie im Kreuzhof will Küster nicht mehr veranstalten. Dafür reiche der Platz nicht aus. Aber vereinzelte, kleine Zusammenkünfte mit zwei bis drei Modelleisenbahn-Liebhabern soll es noch geben. Und auch bei diesen will er mit seiner Frau noch fleißig Spenden für die Elterninitiative sammeln.
Autor:Cynthia Schröer aus Landstuhl |
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