Deutsch-Amerikanische Kontakte nach der Pandemie aufleben lassen
Von Stephanie Walter
Ramstein-Miesenbach. Die Initiative „Willkommen in Rheinland-Pfalz! – Unsere Nachbarn aus Amerika“ des rheinland-pfälzischen Ministeriums des Innern und für Sport hat das Ziel, deutsche und amerikanische Mitbürgerinnen und Mitbürger in der Region näher zusammenzubringen. Die Pandemie hat viele Begegnungsmöglichkeiten leider unmöglich gemacht. Jetzt sollen verschiedene Angebote endlich wieder richtig Zulauf bekommen.
Über 50.000 US-Amerikaner leben in Rheinland-Pfalz und auch in Ramstein-Miesenbach sind zahlreiche US-Streitkräfte stationiert, manche nur für kurze Zeit, andere Amerikanerinnen und Amerikaner leben schon länger hier. Erfahrungsgemäß ist ihnen ein enger Kontakt mit ihren deutschen Mitbürgern wichtig. Begegnungsmöglichkeiten waren aber im Rahmen der Corona-Pandemie nur begrenzt vorhanden.
„Man spürt gerade, dass beide Seiten wieder mehr zusammenkommen wollen. Amerikaner, die zur Zeit der Corona-Pandemie und der Lockdowns in Deutschland angekommen sind, wissen gar nicht, wie schön der Austausch mit den zahlreichen Veranstaltungen und Festen vorher war. Das möchten wir nun natürlich möglich machen“, so Projektkoordinator John Constance von der Atlantischen Akademie Rheinland-Pfalz.
Er arbeitet mit 31 Gemeinden zusammen, um zu analysieren, wie man aus der Pandemie-Phase herausfinden und das deutsch-amerikanische Zusammenleben verbessern kann. Auch Veranstaltungen sollen Stück für Stück wieder realisiert werden. Dabei steht die Frage im Zentrum, wie man amerikanische Familien besser integrieren kann und wie man diese Bürger besser erreicht und bestehende Angebote kommuniziert.
Constance macht die bestehenden Möglichkeiten auch auf amerikanischer Seite publik, um beide Seiten besser zu vernetzen.
Deutsch-Amerikanischer Stammtisch soll gestärkt werden
Eines der Projekte, das vor der Pandemie sehr gut angelaufen war, ist der Deutsch-Amerikanische Stammtisch in Ramstein-Miesenbach. Vor den Lockdowns trafen sich hier seit 2017 einmal im Monat rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in gemütlicher Runde, dann musste die beliebte Veranstaltung eineinhalb Jahre pausieren, bevor es unter Auflagen wie Corona-Schutzmaßnahmen, begrenzter Teilnehmerzahl und Anmeldepflicht weiterging.
„Seit dem Frühjahr 2022 findet der Stammtisch wieder monatlich und ohne Anmeldung statt, die Teilnehmerzahl ist jedoch, wie in vielen anderen Bereichen, zurückgegangen. Man merkt, dass es nicht mehr unbedingt zur Normalität gehört, auszugehen und sich mit anderen zu treffen. Beim Stammtisch ist die Teilnehmerzahl etwa um die Hälfte gesunken“, berichtet John Constance.
Auch viele Teilnehmer, die früher regelmäßig dabei waren, sehe man jetzt nicht mehr so oft, so Constance weiter, daher wolle man jetzt einen kleinen Neustart machen und wieder eine breite Basis für die Veranstaltung gewinnen.
Jeder, der dabei sein will, ist herzlich eingeladen, einfach vorbeizukommen und sich in ungezwungener, lockerer Atmosphäre auszutauschen und neue Leute kennenzulernen. Der Stammtisch findet monatlich im Restaurant „Da Nino“ in Miesenbach statt. Nach einer Begrüßung von John Constance gibt es einen kurzen Vortrag eines Gastredners, der beispielsweise eine interessante Einrichtung oder einen Verein aus dem deutsch-amerikanischen Kontext vorstellt. Danach geht es in den offenen Austausch. „Die Deutschen sollen kennenlernen, wie es auf amerikanischer Seite abläuft und umgekehrt. Wir wollen auch zeigen, wie es hinter den Toren der Base aussieht und die Einrichtung damit etwas durchsichtiger machen“, so Constance.
Außerdem entstehen beim Stammtisch immer wieder Ideen für private Treffen, Ausflüge und Veranstaltungen, durch die schon langjährige Freundschaften geschlossen wurden.
Der nächste Deutsch-Amerikanische Stammtisch findet am Donnerstag, 16. März, um 18.30 Uhr statt. Gastredner wir an diesem Tag John Constance selbst sein, der die Initiative „Willkommen in Rheinland-Pfalz! – Unsere Nachbarn aus Amerika“ vorstellen wird.
Weitere Veranstaltungen in den Startlöchern
Vom 27. April bis 26. Mai findet im Ramsteiner Rathaus wieder eine Schülerkunstausstellung statt, bei der amerikanische und deutsche Schülerinnen und Schüler ihre Werke zeigen. Die Eröffnung, bei der auch viele Familien mit dabei sind, bietet einen schönen Rahmen für einen Austausch. Im Juni startet dann auch wieder das Deutsch-Amerikanische Freundschaftsfest in Ramstein-Miesenbach. Außerdem sind aktuell noch weitere Veranstaltungen und Projekte für das laufende Jahr in Planung.
„Da sich viele amerikanische Bürger gerne ehrenamtlich engagieren, unterstützen wir in Kaiserslautern derzeit beispielsweise ein Projekt, bei dem amerikanische Militärangehörige Englisch mit den Kindern in Kindergärten sprechen. Das ist eine tolle Aktion, die den Kindern hilft, die Sprache kennenzulernen und selbst leichter zu erlernen. Wenn dieses Projekt gut anläuft, würden wir es auch gerne im Landkreis umsetzen“, so John Constance.
Autor:Stephanie Walter aus Wochenblatt Kaiserslautern |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.