Ein Wahlplakat voller nackter Kandidaten: Pikante Anekdoten bei Ralf Hechlers Ernennung zum Stadtbürgermeister
Ramstein-Miesenbach. Gestern Abend hat der Stadtrat von Ramstein-Miesenbach zum ersten Mal in seiner neuen Zusammensetzung getagt. In seiner konstituierenden Sitzung wurde Ralf Hechler erneut zum Stadtbürgermeister ernannt, dabei kam auch die ein oder andere interessante Anekdote zur Sprache. Die Stadtspitze ist zwar gleich geblieben, die Zusammensetzung des Stadtrats hingegen hat sich ein wenig verändert: Seit 25 Jahren sind dort die Grünen erstmals wieder vertreten. In seiner Antrittsrede gab Hechler einen Überblick über anstehende Projekte in der Stadt.
Von Cynthia Schröer
Als der Erste Beigeordnete Joachim Felka Stadtbürgermeister Hechler seine Ernennungsurkunde überreichte, gab er einen kurzen Überblick über dessen politische Laufbahn, die größten Projekte und Erfolge. Schließlich sei Hechler schon als Kind politisch interessiert gewesen. 1989 habe er den Vorsitz der Jungen Union übernommen. "Er war schon immer ein Fan von innovativem Wahlkampf. Ich erinnere mich da an ein Wahlplakat, auf dem die komplette Junge Union nackt abgebildet war", blickte Felka zurück und schmunzelte. Seit 1994 ist Hechler Ratsmitglied und hat seit 2016 die Verantwortung als Bürgermeister von Verbandsgemeinde und Stadt in Personalunion inne.
"Der Mensch steht in Ramstein-Miesenbach immer im Vordergrund – das wird bei mir auch in Zukunft so sein, darauf können Sie sich verlassen", versprach Stadtbürgermeister in seiner Antrittsrede. Mit einem Stimmenanteil von 85,5 Prozent ist er im Juni zum Stadtbürgermeister gewählt worden. Ramstein-Miesenbach sei "Wirtschaftsmotor" im Landkreis Kaiserslautern, betonte er. "Wir haben in puncto Arbeitsplätzen quasi Vollbeschäftigung." Die Nachfrage nach Gewerbegrundstücken sei ungebrochen, das alte Munitionsdepot – aber auch die Flächen am Gewerbegebiet „Am Wasserturm/in den Seufzen“ seien reserviert. Dort will er den Endausbau der Straßen Ludwig Erhard und Walter Eucken angehen, um die Grundstücke – mit teilweise illegalen Abstellflächen – "endlich sauber ordnen zu können".
Investitionen in Straßen, Plätze, ins Congress Center Ramstein und energetische Sanierungen stünden in den nächsten Jahren an. Der Seewoog soll ökologisch durch Entschlammung, Freilegen des Grabens und eine Rückhaltemulde verbessert werden. Die Ärzteversorgung werde sich mit dem neuen Hausärzte-MVZ weiter verbessern, eine zweite Apotheke sei vielleicht möglich.
Seit 1952 sind die US-Streitkräfte auf der Ramstein Air Base beheimatet, seit 50 Jahren auch die NATO-Partner dort im Hauptquartier "AFAfrika". Die Partnerschaft und die Kooperationen liefen sehr gut und: "Ganz nebenbei versorgen wir mit der Fernwärmeversorgung Flugplatz Ramstein neben dem Flugplatz Ramstein seit 1997 auch demnächst das neue US-Hospital in Weilerbach mit Fernwärme", stellte Hechler in Aussicht. Vom 86. Lufttransportgeschwader der Air Base überbrachten Oberst Jamal Mussa und Roberto Da Costa, Leiter des Verbindungsbüros Flugplatz Ramstein, Glückwünsche.
Der Erste Beigeordnete Joachim Felka, die Zweite Beigeordnete Gisela Pfaff sowie der Dritte Beigeordnete Hans Roos wurden erneut für diese Ämter vorgeschlagen und gewählt. Felka ist bisher für die Friedhöfe, die Stadtgärtnerei und die Liegenschaften der Stadt zuständig, Pfaff für die Kindertagesstätten, wobei ihnen die Geschäftsbereiche bei nächsten Sitzung des Stadtrats am 29. August zugewiesen werden. Roos wird als "Außenminister" der Stadt gehandelt, weil er Hechler bei Terminen auswärts vertritt. Dieser inoffizielle Titel ist übrigens auch auf der Frühstückstasse zu lesen, die er als Geschenk bei seiner Wiederwahl gestern Abend überreicht bekam. Als Reichswaldbeauftragter wurde Thomas Layes vorgeschlagen und einstimmig gewählt.
Grüne haben einen Sitz im Stadtrat, SPD nur noch drei
Auch in seiner künftigen Amtszeit kann Christdemokrat Hechler auf eine absolute Mehrheit der CDU im Rat blicken: Diese haben 15 der 24 Sitze behalten. Die FWG hat weiterhin fünf Sitze inne und ist zweitstärkste Kraft im Rat. Die SPD ist nur noch mit drei Sitzen im Rat vertreten, einen musste sie nach den Wahlen Anfang Juni an die Grünen abtreten, die nun als vierte Partei in das Gremium eingezogen sind. Vertreten werden sie durch Roger Bier.
Autor:Cynthia Schröer aus Landstuhl |
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