Kleppern in Ramstein
Eine alte Tradition lebt weiter
Ramstein-Miesenbach. Wie in vielen Orten in der Region verstummen auch in Ramstein die Kirchenglocken ab dem Gloria im feierlichen Gottesdienst am Gründonnerstag. Erst in der Osternachtfeier samstags nachts erklingt dann wieder ein festliches Glockengeläut.
Zur langjährigen Tradition gehört es, dass in der Zeit, in der die Glocken schweigen, die "Klepperer" deren Funktion übernehmen. Mit ihren Kleppern und Klappern laufen sie durch die Straßen und rufen zum Gebet und zum Kirchgang auf. An Karfreitag erinnern sie früh morgens an den Tod Jesus, zur Mittagszeit kleppern sie das „Ave Maria“ und abends die „Betglocke“. Am Samstagmorgen sind die Klepperer dann nochmals unterwegs, um den „englischen Gruß“ zu verkünden. Der hat nichts mit England zu tun, sondern kommt von dem lateinischen Wort „angelus“, was Engel bedeutet. Das Angelus-Gebet in der katholischen Kirche erinnert an die Verkündung der Geburt Jesu und fasst sein Leben kurz zusammen.
An Karsamstag schließlich gehen die Klepperkinder von Haus zu Haus und sammeln ihren Lohn für das Kleppern ein. Gesammelt werden Eier und Süßigkeiten, die dann untereinander aufgeteilt werden. Das gesammelte Geld kommt nach Abzug eines Obulus, den die Klepperer erhalten, der Kinder- und Jugendarbeit der Pfarrgemeinde zugute. Eine schöne Tradition, für die sich auch diesem Jahr wieder viele Kinder und Jugendliche gefunden haben.
Autor:Stefan Layes aus Ramstein-Miesenbach |
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