Aus dem Nest gefallen
Eulen-Küken am Seewoog gerettet
RAMSTEIN-MIESENBACH. Eine spannende Geschichte mit einem glücklichen Ende spielte sich vergangene Woche am Miesenbacher Seewoog ab:
Mitarbeiter des Bauhofs der Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach waren am montags vormittags mit Wegebauarbeiten am Seewoog beschäftigt, als sie ein Spaziergänger auf eine kleine, am Boden sitzende Eule aufmerksam machte. Die kleine, noch nicht flügge Waldohreule war aus dem Nest gefallen, dabei aber unverletzt geblieben. Was nun?
Nach einigen Telefonaten war es schließlich ein Mitarbeiter der Stadtgärtnerei, Lars von Mühlen, der als Jäger und naturverbundener Mensch sich der Sache annahm und zum Seewoog kam. Das Küken hatte sich jedoch mittlerweile im Unterholz verkrochen und konnte zunächst nicht gefunden werden. Das hilflose Wesen ließ von Mühlen aber keine Ruhe. Schließlich würde der oder die Kleine ohne Hilfe kaum überleben können. Am Nachmittag setzte er die Suche fort und war letztendlich erfolgreich.
Über Manfred Altschuck aus Ramstein, der seit einigen Jahren im Arbeitskreis Wanderfalkenschutz des NABU aktiv ist, wurde der Kontakt zur Greifvogelstation des NABU Haßloch (www.nabu-hassloch.de) hergestellt. Die kleine Waldohreule wurde noch am gleichen Tag nach Haßloch gebracht. Dort wird das Küken nun aufgepäppelt und für eine Auswilderung trainiert. Es ist geplant, die Waldohreule wieder am Seewoog, dem Ort, an dem es gefunden wurde, auszuwildern.
Auf seiner Internetseite gibt der NABU Haßloch folgende Tipps für das Auffinden eines verletzten Greifvogels oder einer jungen Eule:
Nähern Sie sich dem Tier langsam und ruhig. Verletzte Tiere stellen sich oft tot oder sind an sich schon sehr geschwächt, so dass Sie in der Regel vor einem Abwehr-/ Angriffsverhalten sicher sind. Wenn das Tier sich nicht fortfliegt können Sie davon ausgehen, dass das Tier wirklich verletzt ist.
In diesem Fall ist es am besten, wenn Sie das Tier mit einer Jacke (Achtung kann verschmutzt werden!) einem alten Handtuch oder einer Decke bedecken und es von hinten greifen, die Flügel an den Körper drücken und - wichtig bei Greifvögeln - immer die Beine mit den Greifen von sich weg halten.
Wenn das Tier nichts sehen kann ist es meist ganz ruhig. Die Tiere sind gut in Kartons zu transportieren, da diese dunkel sind und die Vögel so etwas beruhigt werden. Am besten den Karton mit Luftschlitzen versehen und mit Klebeband verschließen.
Bevor Sie Tiere zur Greifvogelstation bringen oder wenn Sie Fragen haben, sollten Sie sich telefonisch mit der NABU Station in Verbindung setzen unter Telefon 0171 2858 257.
Autor:Stefan Layes aus Ramstein-Miesenbach |
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