Größer und teilweise voller Rauch: Feuerwehrwache Ramstein wird saniert
Ramstein-Miesenbach. Von etwa der Hälfte der Feuerwehrwache in Ramstein-Miesenbach Auf der Pirsch 6 ist derzeit nichts zu sehen. Sie ist in ein Gerüst und Abdeckplanen gehüllt. Der Grund: Das 1978 erbaute Gebäude wird in großem Stil saniert. Wenn alles fertig ist, ist die Wache nicht nur energetisch auf dem neuesten Stand, sondern auch um einiges größer. Außerdem bietet sie dann eine besondere Trainingsmöglichkeit für Feuerwehrleute aus dem ganzen Kreis, die sie bisher nur bei den Amerikanern auf der Air Base in Ramstein hatten.
Von Cynthia Schröer
Retten, Löschen, Bergen, Schützen – das haben sich rund 90 aktive Feuerwehrleute in den Wehren in Niedermohr und Ramstein zur Aufgabe gemacht. Dafür trainieren sie eifrig und rüsten sich für Ernstfälle. Doch die Wache in Ramstein ist zu klein. "Wir haben ein Platzproblem in der Verbandsgemeinde", sagt Bürgermeister Ralf Hechler. Schließlich kämen zu den aktiven Einsatzkräften noch eine große Jugendfeuerwehr mit rund 30 Mitgliedern und eine Bambini-Feuerwehr mit 20 Kindern hinzu.
Deshalb erhält der vordere Teil des Gebäudes eine zweite Etage. In dieser wird auch eine Strecke für Atemschutzübungen eingerichtet. Sie kann verraucht werden, um den Ernstfall besser zu üben. Über eine solche Strecke verfüge im gesamten Landkreis nur die Air Base in Ramstein, sagt Hechler. Daher konnten bisher solche Übungen nur dort stattfinden. Die neue Übungsstrecke der Feuerwehrwache in Ramstein kann von allen Wehren des Landkreises Kaiserslautern genutzt werden. Die Wehren der Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach gehören nämlich zu den Katastrophenschutzeinheiten des Landkreises, erklärt Hechler. Deshalb gebe der Landkreis 130.000 Euro für die Atemschutzstrecke dazu.
Für das zweite Stockwerk soll über eine Außentreppe ein zweiter Zugang geschaffen werden, der auch als Fluchtweg dient. Die Aufstockung soll in Holzbauweise erfolgen, um Gewicht zu sparen.
Anfang Juli wurde das Gerüst an der Wache aufgestellt, dann wurden die Asbestplatten des alten Daches abgetragen. Jetzt nimmt der Bau richtig Fahrt auf, denn das Gebäude muss nicht nur vergrößert, sondern auch saniert werden. "Das Dach selbst war immer wieder ein Problemfall", berichtet Hechler. Im Bereich der Zelt-/Pyramidendächer sei seit einigen Jahren aufgrund der teilweise innenliegenden Dachrinnen immer wieder Wasser reingelaufen. Deshalb werden die Dächer zurückgebaut und ein neuer Dachstuhl aufgebracht. Das Dach wird mit einer Sandwicheindeckung versehen und die Dachdämmung den heutigen Ansprüchen angepasst. Ein Teil der Pyramiden-/Zeltdächer muss allerdings erhalten bleiben, da sich unter ihnen technische Anlagen wie Raumentlüftungen befinden. In diesen Bereichen soll eine neue Dachkonstruktion in Form eines Pultdaches über die bestehende gebaut werden, damit das Regenwasser nach außen abgeleitet wird. Auf dem neuen Flachdach soll eine Photovoltaikanlage installiert werden.
Das Gebäude soll auch energetisch erneuert werden. Im Innenbereich werden die Wasserschäden und die noch nicht renovierten Bereiche sowie die Sanitärbereiche saniert.
Die Genehmigungsplanung wurde im März 2022 bei der Kreisverwaltung eingereicht. Ein Zuschussantrag auf Zuwendungen des Landes für den Brandschutz, die Allgemeine Hilfe und den Katastrophenschutz wurde gestellt. Das Büro Franz&Vatter aus Ramstein wurde mit der Objektplanung beauftragt. Die Kostenschätzung im September 2022 lag für die gesamte Sanierung und Erweiterung bei 1,8 Millionen Euro. "Mittlerweile liegen die Kosten bei rund zwei Millionen Euro", sagt Hechler. Im Januar vergab der Verbandsgemeinderat die Arbeiten zur Erneuerung und Änderung der Elektro-Hauptverteilung für 49.948 Euro. Im Mai vergab der Rat die Zimmer- und Dachdeckerarbeiten 885.775 Euro.
Wer sich von den Plänen selbst ein Bild machen möchte, hat am Sonntag, 1. September, ab 10 Uhr beim Tag der offenen Tür der Feuerwehr Ramstein-Miesenbach Gelegenheit dazu.
Autor:Cynthia Schröer aus Landstuhl |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.