Kamala Harris oder Donald Trump? US-Wahl hat Einfluss auf das Geschehen in unserer Region

 Mit rund 15.000 Soldaten befindet sich die größte Militärgemeinde der US Air Force und Army außerhalb der Vereinigten Staaten in Ramstein-Miesenbach und Umgebung. | Foto: Foto: Boris Roessler/dpa
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  • Mit rund 15.000 Soldaten befindet sich die größte Militärgemeinde der US Air Force und Army außerhalb der Vereinigten Staaten in Ramstein-Miesenbach und Umgebung.
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Von Erik Stegner

Ramstein-Miesenbach. Am Dienstag, 5. November 2024, wählen die Amerikaner einen neuen Präsidenten. Die Chancen der beiden Bewerber, Kamala Harris (Demokraten) und Donald Trump (Republikaner), stehen laut den neuesten Umfragen 50:50. Die Menschen in Ramstein-Miesenbach, Landstuhl und Bruchmühlbach-Miesau verfolgen das Geschehen mit besonders wachsamen Augen. Mit rund 15.000 Soldaten befindet sich die größte Militärgemeinde der US Air Force und Army außerhalb der Vereinigten Staaten direkt vor ihrer Haustür.

Air Base hat großen Wirtschaftsfaktor

Die Menschen in der Region wissen, dass die beiden Präsidentschaftskandidaten nach ihrer Wahl, mit ihren unterschiedlichen Entscheidungen und Herangehensweisen, das Leben in den beiden rheinland-pfälzischen Städten und Verbandsgemeinden maßgeblich beeinflussen können. Die Soldaten der Air Base sind ein großer Wirtschaftsfaktor. Eine Reduzierung der Truppenstärke würde sich negativ auswirken.

Während Kamala Harris an den Vereinbarungen von Vorgänger und Parteifreund Joe Biden festhalten will, kann das bei ihren Kontrahenten anders sein. Donald Trump (America First) hatte vor vier Jahren mit seiner Ankündigung, bis zu 15.000 US-Soldaten aus Deutschland abziehen zu wollen, für Unruhe um den Flugplatz in Ramstein-Miesenbach gesorgt.

Amerika wählt am 5. November. Wer soll die Wahl gewinnen?

Hauptgründe für die Drohgebärden des damaligen US-Präsidenten Trump waren im Jahr 2020 die zu niedrigen Verteidigungsausgaben Deutschlands, die mittlerweile von der Bundesregierung auf das vereinbarte Ziel der Nato-Partner von zwei Prozent des Bruttoinlandproduktes erhöht wurden. Auch kritisierte und lehnte Trump kategorisch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 ab, die Deutschland mit russischem Gas beliefern sollte. Durch einen Spreng-Anschlag wurde die Pipeline am 26. September 2022 zerstört. Die zwei genannten Kritikpunkte Trumps sind also mittlerweile nicht mehr existent. Er selbst wurde am 3. November 2020 abgewählt und durch den Demokraten Joe Biden als US-Präsident ersetzt.

Schlechte Erfahrungen mit Donald Trump

Der Politikwissenschaftler David Sirakov, der die Atlantische Akademie in Kaiserslautern leitet, äußerte Mitte September in einem SWR-Interview die Prognose, dass sich die Beziehungen im Falle einer Wahl von Trump verschlechtern werden. Diese Erfahrungen habe man schon in seiner ersten Amtszeit gemacht. Dass die Air Base in Ramstein nach Trumps Wahl von weiteren Drohgebärden betroffen ist, glaubt er aber nicht. Ramstein sei in seiner Funktion als das „größte sicherheitspolitische Drehkreuz" in der aktuellen Lage des Weltgeschehens zu wichtig. Darüber herrsche auch bei den Republikanern im Repräsentantenhaus und im Senat eine große Einigkeit.

Militärkrankenhaus in Weilerbach kostet 1,59 Milliarden US-Dollar

Nicht zur Debatte steht für Sirakov der geplante Neubau des Militärkrankenhauses in Weilerbach bei Kaiserslautern, der bis 2028 realisiert werden soll. Für das Großprojekt seien in der USA schon mehr als eine Milliarde Dollar über alle Parteigrenzen hinweg bewilligt worden. Der Neubau des US-Klinikums Weilerbach wird das alte Krankenhaus im nahe gelegenen Landstuhl und weitere medizinische Einrichtungen auf dem Luftwaffenstützpunkt in Ramstein ersetzen und mit umfangreichen Behandlungsmöglichkeiten ergänzen. Auf Englisch heißt das neue Krankenhaus "Rhine Ordnance Barracks Medical Center". Es wird zu einem der größten Krankenhäuser Europas zählen. Mit den Ausmaßen von 300 Metern auf 600 Metern wird der Mega-Komplex eine Fläche von 25 Fußballfeldern einnehmen. Die Kosten betragen 1,59 Milliarden US-Dollar. Deutschland trägt die Planungskosten von etwa 266 Millionen Euro.

Autor:

Erik Stegner aus Landstuhl

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