Tierseuche breitetet sich in Westpfalz aus - Blauzungenkrankheit in Ramstein-Miesenbach und Südwestpfalz nachgewiesen
Ramstein-Miesenbach/Bottenbach. In einem rinderhaltenden Betrieb in der Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach ist bei einer Handelsuntersuchung am 2. August die Blauzungenkrankheit festgestellt worden. Eine Schäferei im Landkreis Südwestpfalz hat in den sozialen Medien mitgeteilt, dass auch bei ihr eine Schafsherde mit der Krankheit infiziert ist.
Von Cynthia Schröer
Für den Menschen ist die Krankheit ungefährlich. Daher könne auch das Fleisch von infizierten Tieren verzehrt werden, teilt die Kreisverwaltung Kaiserslautern auf Nachfrage mit. Auch seien in dem Betrieb in Ramstein-Miesenbach keine Tiere an der Seuche gestorben. Nachgewiesen wurde die Krankheit ohnehin nur bei einem Tier und bei Rindern verläuft die Krankheit meist symptomlos. Anders sieht es bei Schafen aus. Diese zeigen teils schwere klinische Symptome wie Fieber, Teilnahmslosigkeit, ein Anschwellen der Schleimhäute und Zunge, schmerzhafte Entzündungen an den Klauen sowie Frühgeburten bei tragenden Tieren.
Symptome bei Schafen erkannt
Eine Infizierung sei schon seit ein paar Tagen erkennbar gewesen, teilt die Schäferei Mosis aus Bottenbach in den sozialen Medien mit. Am Dienstag habe sie das offizielle Untersuchungsergebnis erhalten. "Wir können von Glück sagen, dass es nur eine Herde betrifft", zeigt sich Schäfer Manuel Mosis erleichtert. Die restlichen Tiere seien an anderen Standorten untergebracht. Nun müssten alle Tiere täglich intensiv kontrolliert werden.
Grundsätzlich sind für die Krankheit Wiederkäuer und Neuweltkameliden, also Lamas und Alpakas, empfänglich. Bei der Blauzungenkrankheit handelt es sich um eine virusbedingte anzeigepflichtige Tierseuche, die nicht direkt von Tier zu Tier, sondern über kleine, blutsaugende Mücken (Gnitzen) der Gattung Culicoides übertragen wird. Aufgrund des Übertragungswegs über Insekten als Vektor ist mit einer Verbreitung der Krankheit insbesondere bei feuchtwarmem Wetter zu rechnen.
Vorbeugung: Tiere impfen und runter von der Weide
Halter können den Verlauf der Krankheit bei ihren Tieren durch eine Impfung etwas abmildern. Daneben helfen Repellentien, also Abschreckungsmittel, gegen Insekten sowie Aufstallen der Tiere über Nacht, da die Hauptaktivität der Gnitzen in den frühen Morgen- und Abendstunden liegt. Aufstallen bedeutet das Gegenteil von Weidehaltung. Die Tiere werden dabei in festen Ställen untergebracht.
Das Land Rheinland-Pfalz hat bereits seit einem ersten Fall am 8. Mai dieses Jahres im Landkreis Bitburg-Prüm, den Status „frei vom Virus der Blauzungenkrankheit (Serotypen 1-24)“ verloren. Seitdem gelten für das Verbringen von empfänglichen Tieren in nicht betroffene Länder und Mitgliedsstaaten bestimmte Regeln. Weitere Informationen finden sich im Internet unter www.kaiserslautern-kreis.de oder www.lua.rlp.de.
Autor:Cynthia Schröer aus Landstuhl |
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