Ramsteiner Ausnahmetalent
Max Reis startet in der französischen Formel 4
Ramstein-Miesenbach. Magny-Cours, Spa-Francorchamps und Le Castellet sind Motorsport-Fans in aller Welt ein Begriff. Als jüngster von insgesamt 24 Fahrern fährt Max Reis in der französischen Formel 4-Meisterschaft auf diesen prestigeträchtigen Rennstrecken. Im Februar hat die Saison des Ramsteiners mit den offiziellen Testtagen der FFSA Academy in Nogaro in Südfrankreich begonnen.
Von Frank Schäfer
Sowohl bei Regen als auch auf trockener Strecke konnte der 15-Jährige an zwei Testtagen wichtige Erfahrungen auf dem Circuit Paul Armagnac Nogaro sammeln. Insgesamt 15 Fahrer waren zu der Vorbereitung auf die anstehende Formel 4-Meisterschaft in Frankreich angereist.
Erfolgreiche Testtage
Für Max waren die Tage äußerst lehrreich und seine Lernkurve zeigte steil nach oben. Die Analysen nach den jeweiligen Sessions und die Abstimmung mit den Ingenieuren ließen die Rundenzeiten immer schneller werden, sodass ihm am Ende des zweiten Testtages nur noch wenige Zehntel auf die schnellste Zeit der 15 anwesenden Piloten fehlte. Am 28. Februar trainierte Max im professionellen Simulator der FFSA Academy und absolvierte am 1. März einen weiteren Testtag auf dem Circuit Bugatti in Le Mans.
Gute Fortschritte
„Nach jedem Turn auf der Strecke werden die Aufnahmen der On-Board-Kamera ausgewertet und es wird in der Nachbesprechung zusammen mit dem Ingenieur analysiert, wo ich beispielsweise zu früh oder zu spät gebremst habe“, berichtet der 15-Jährige. „An den bisherigen Testtagen habe ich gute Fortschritte gemacht und viel dazu gelernt. Im Vergleich zum Kart ist es schon was anderes, ein Formel 4-Auto zu fahren. Die Fahrphysik ist gleich, aber es geht um deutlich höhere Geschwindigkeiten. In dem Fahrzeug steckt viel mehr Technik drin. Das ist alles wesentlich komplexer. Es ist wichtig, dass ich viele Runden fahre und dadurch möglichst viel Erfahrung sammle“, erklärt Max Reis.
Die Formel 4-Wagen werden den Fahrern vom französischen Motorsportverband FFSA zur Verfügung gestellt. Der Verband teilt jedem Fahrer ein Team aus Mechanikern und Ingenieuren zu.
Schulungen in der FFSA Academy
Ende März und Anfang April stehen dann zwei einwöchige Schulungen in der FFSA Academy in Le Mans auf dem Programm sowie zwei weitere Testtage auf dem Circuit Bugatti. Das erste Rennwochenende der Saison 2022 findet dann am 16. und 18. April auf dem Circuit Paul Armagnac Nogaro in Südfrankreich statt. „Jetzt gilt es, im ersten Jahr im Formelsport so viele Erfahrungen wie möglich zu sammeln. Wenn ich in dieser Serie in die Top 10 oder sogar Top 5 komme, wäre das schon ein Riesenerfolg. Für mich wäre es wichtig, dass ein Hersteller oder ein großes Team auf mich aufmerksam wird“, so Max Reis.
Körperliche und mentale Fitness
In Sachen Fitness wird Max Reis von Sven Elsinger aus Groß-Gerau betreut. Elsinger war 13 Jahre lang leitender Physiotherapeut bei Bayer Leverkusen und davor 16 Jahre lang für den DFB tätig. In seiner Karriere hat er Stars wie Dirk Nowitzki, Michael Ballack, Manuel Neuer und Bastian Schweinsteiger betreut. Für Max hat er einen individuellen Trainingsplan aufgestellt. Durch die Fliehkräfte in den Kurven wird bei Rennfahrern die Nackenmuskulatur sehr stark beansprucht und muss daher besonders trainiert werden. Für die mentale Stärke sorgt Mentaltrainer Tobias Lenk. Für Testtage, Schulungen und Rennen wird der 15-jährige Schüler des Reichswaldgymnasiums von der Schule befreit.
Sponsoren gesucht
„Ohne die Unterstützung durch unsere Sponsoren wäre die Teilnahme an der französischen Formel 4-Meisterschaft nicht möglich. Dafür sind die Kosten einfach zu hoch“, erklärt sein Vater, Ralph Reis. „Es freut uns, dass wir schon einige Partner mit dabei haben und wir sind auf einem guten Weg, aber über weitere Unterstützer würden wir uns natürlich sehr freuen.“ Seit 2018 hat Max Reis einen eigenen Fanclub mit aktuell 83 Mitgliedern. Ständig kommen neue Fans hinzu.
Zahlreiche Erfolge
Im Alter von sieben Jahren hat Max Reis mit dem Kartsport angefangen und wurde 2016 zum ersten Mal Deutscher Meister. Zwei Jahre später gewann er zum zweiten Mal die Deutsche Meisterschaft und nahm an der WM in Brasilien teil. Darüber hinaus gewann er unter anderem dreimal das Graf-Berghe-von-Trips-Memorial, war 2015 Junioren-Pfalzmeister und 2016 Saarland-Meister und Südwestdeutscher Meister.
Termine der Rennwochenenden:
- 16. bis 18. April: Nogaro (Frankreich)
- 6. bis 8. Mai: Pau Ville (Frankreich)
- 13. bis 15. Mai: Magny Cours (Frankreich)
- 28. bis 30. Juli: Spa-Francorchamps (Belgien)
- 9. bis 11. September: Lédenon (Frankreich)
- 16. bis 18. September: Valencia (Spanien)
- 14. bis16. Oktober: Le Castellet (Frankreich)
Weitere Informationen:
www.max-reis.de
Autor:Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.