Ein geliebtes Tier in Würde verabschieden
Abschied von Jonny
Ein geliebtes Tier in Würde verabschieden
Abschied von Jonny
Leider mussten wir uns gestern von unserem Opi Jonny verabschieden. Er wurde 17 Jahre alt . Wir hatten ihn gestern zur Fußpflege geholt. Er starb quasi in meinen Armen, als er fertig war und wir ihm eine Aufbauspritze und eine Wurmkur geben wollten. Sein Tod erinnert mich an Thomas Opperman, der auch einfach zusammenbrach und starb. Er war ein toller Charakter und wurde sehr geliebt. Komm gut über die Regenbrücke mein Süßer, wir werden dich sehr vermissen, aber nie vergessen.
Viele Menschen kennen den Schmerz, ausgelöst durch den Tot eines geliebten Tieres.
Leider auch eins der Tabu Themen in unserer Gesellschaft, wenn Menschen zugeben, dass sie der Tot dieses Tiere viel mehr getroffen hat, als der Verlust eines Angehörigen.
Warum ist das so ? Warum wird es als fragwürdig und ungeheuerlich empfunden, wenn Menschen in dieser Beziehung ehrlich sind ?
Dass der Mensch nicht Gottes beste Schöpfung ist, ist nichts Neues.
Für mich sind Menschen erst menschlich, wenn sie Empathie für alle Lebewesen haben , und das Leben als solches achten.
Wenn ein geliebtes Tier stirbt, erlebt sein Besitzer oft ein nie gekanntes Ausmaß an seelischem und körperlichem Schmerz. Viele trauernde Tierhalter werden sogar ernsthaft krank oder müssen sich für einige Tage ins Bett legen und sind arbeitsunfähig. Zu dem Verlustkummer kommt meist die Verzweiflung darüber, vom eigenen Umfeld nicht verstanden zu werden. Denn nach Meinung vieler Außenstehender war es ja "nur" ein Tier.
Trauernde Tierhalter empfinden aber, daß sie viel mehr als "nur" ein Tier verloren haben: einen Lebensbegleiter über viele Jahre, einen besten Freund, Vertrauten oder Seelengefährten, das alles und noch vieles mehr kann das verstorbene Tier für den trauernden Tierhalter bedeutet haben. Für viele Tierhalter ist der Tod ihres geliebten Tieres fast so oder sogar schlimmer belastend als der Tod eines engen menschlichen Familienmitgliedes.
Ganz wichtig ist es deshalb, sich eine Trauerzeit zuzugestehen und die aufkommenden Gefühle nicht zu unterdrücken. Die Trauergefühle zeigen, daß man an das Lebewesen, das gestorben ist, eine innere Bindung hatte. Auch wenn es in den Augen anderer "nur" ein Tier war: Erlauben Sie niemand Sie deshalb zu verurteilen, sondern erlauben sie sich zu trauern!
Schämen Sie sich nicht zu sehr, um andere um Hilfe zu bitten. Sie können an vielen Orten Trost finden. Selbsthilfegruppen werden immer zahlreicher - einige werden von Experten geleitet und erlauben Ihnen, Ihre Gefühle mit Menschen zu teilen, die Ihren Schmerz nachvollziehen können
Ein Begräbnis kann einen geeigneten Abschluss des Prozesses darstellen. Es gibt zahlreiche Tierfriedhöfe (eine Liste finden Sie unter: www.tierbestatter-bundesverband.de) und sogar Firmen, die Särge, Urnen (z. B.www.tierhimmelonline.de) oder Grabinschriften für tierliche Begleiter anbieten. Normalerweise steht einem Begräbnis im eigenen Garten nichts im Wege, dennoch sollten Sie bei Ihrem Tierarzt, der Stadt oder Gemeinde nachfragen und abklären, welche Rahmenbedingungen Sie einhalten müssen.. Deshalb sollten Sie den Tieren erlauben, den Körper ihres toten Kameraden zu sehen – so finden auch sie einen Abschluss. Häufig weisen hinterbliebene Tiere Zeichen von Depressionen auf, wie Appetitverlust, unregelmäßige Schlafmuster oder der Suche nach ihrem Freund.
Denn auch wenn es immer noch genügend Menschen gibt, die sich der Wahrheit verschließen, dass Tiere die gleichen Gefühle haben wie Menschen, nur sind sie oft wesentlich sozialer im Umgang untereinander ,als Menschen.
Wir haben Jonny nicht beerdigt, er wurde heute von der Tierkörperbeseitigung abgeholt.
Autor:susanne bischoff aus Rockenhausen |
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