Donnersberger Integrationsinitiative e.V.
Brücken bauen: Erfolg geflüchteter Menschen in der Nordpfalz
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- Foto: M. Faller
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Rockenhausen, 16.02.2025 - Das Interkulturelle Café lud am 16. Februar 2025 in die katholische Kirche St. Sebastian in Rockenhausen zur Ausstellung „Angekommen: Schutzsuchende integrieren sich in der Nordpfalz“ ein. Knapp 25 Gäste mit ukrainischen und deutschen Wurzeln sowie je ein Gast aus Syrien und den USA nahmen an der Veranstaltung teil. Die Ausstellung wurde durch eine Gesprächsrunde mit migrierten Menschen begleitet, musikalisch untermalt durch eine Orgelimprovisation des Dekanatskantors Dr. Diethelm Schlegel.
Prof. Dr. Erika Steinert, Vorständin der Donnersberger Integrationsinitiative e.V., begrüßte die Anwesenden herzlich und erläuterte das Anliegen der Ausstellung. Sie betonte, dass unsere Gesellschaft vor Herausforderungen in der Migrationspolitik stehe und Ereignisse wie der jüngste Anschlag in München zwar Bestürzung auslösten, aber auch oft für politische Hetze instrumentalisiert würden. Die Ausstellung solle mit einer positiven Botschaft ein Zeichen setzen.
Im Rahmen der Ausstellung wurden elf Kurzporträts von geflüchteten Menschen aus Syrien und der Ukraine vorgestellt, von denen sich drei Migrant*innen zum Podiumsgespräch stellten, die in der Region eine neue Heimat gefunden haben. Die Porträtierten gaben dabei Einblicke in ihre persönlichen Erfahrungen und die Bedeutung von Unterstützung auf ihrem Weg in ein neues Leben.
Anna Yeroshkina, eine Sopranistin und Gesangslehrerin aus der Ukraine, engagiert sich im Demenz-Projekt „Länger fit durch Musik“ und plant die Gründung eines Musikkreises für Kinder, dessen erstes Treffen am 22. Februar 2025 um 10.00 Uhr im Haus der Familie stattfindet. Anna Yeroshkina freut sich bereits auf rege Beteiligung. Nataliia Borshchenko, ebenfalls aus der Ukraine, arbeitet als Musiklehrerin und leitet das Kinderensemble „Wyschywanka“, das Kinder mit Migrationshintergrund musikalisch fördert. Mohammad Manala Rashid, aus Syrien geflüchtet, absolvierte eine Ausbildung zum Schreinergesellen, arbeitet derzeit als Kurierfahrer und wird sich ab März als Unternehmer im Bereich Solartechnik selbstständig machen.
Während der Gesprächsrunde betonten die Teilnehmenden die große Unterstützung, die sie in Deutschland erfahren haben. Mohammad Manala Rashid appellierte an eine differenzierte Wahrnehmung von Migrant*innen. Er erklärte, dass Menschen nicht alle über einen Kamm geschert werden sollten und dass der Islam für Frieden stehe. Anna Yeroshkina äußerte ihren tiefen Wunsch nach Frieden, insbesondere für die Ukraine.
Prof. Dr. Erika Steinert hob hervor, wie wichtig lokale Integrationsbemühungen und ehrenamtliches Engagement sind. Sie erinnerte an die Willkommenskultur von 2015 und die große Solidarität mit Geflüchteten aus der Ukraine, die zeigten, was möglich sei, wenn Brücken gebaut und Vielfalt als Bereicherung gesehen werde.
Ein besonderer Dank gilt dem Dekanatskantor Dr. Diethelm Schlegel für die musikalische Begleitung sowie Pfarrer Heil für die Bereitstellung der Räumlichkeiten. Mit dieser Ausstellung wurde ein Zeichen gesetzt – gegen Vorurteile und für eine sachliche Auseinandersetzung mit den Themen Flucht und Integration. Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll, dass Schutzsuchende unsere Gesellschaft bereichern und mit ihrer Geschichte wertvolle Beiträge leisten.
Kontakt für Rückfragen:
Donnersberger Integrationsinitiative e.V.
Vorständin Profn. Dr. Erika Steinert
E-Mail: erika.steinert@gmail.com
Autor:Mirco Faller aus Rockenhausen |
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