Flucht, Familie und Zukunft:
Die beeindruckende Integrationsgeschichte der Familie Mardnly-Sulaiman in Rockenhausen
Rockenhausen, 25.08.2024 – Die Integration von Flüchtlingen in Deutschland stellt sowohl für die Ankommenden als auch für die Aufnahmegemeinde eine Herausforderung dar. Eine beeindruckende Geschichte der erfolgreichen Integration ist die von Zukaa Mardnly und Mohammad Sulaiman, die aus Syrien geflohen sind. In einem Gespräch mit der Integrationsbeauftragten des Donnersbergkreises, Frau Profn. Dr. Erika Steinert, teilen sie ihre Erfahrungen und Hoffnungen.
Über Krieg und Flucht
Die Entscheidung, Syrien zu verlassen, fiel dem Ehepaar schwer, war jedoch aufgrund der schwierigen Kriegsumstände unausweichlich. "Unter den harten Bedingungen des Krieges, unter denen das gesamte syrische Volk litt, waren wir gezwungen, nach Deutschland zu kommen", erklärt Zukaa Mardnly, die seit Oktober 2015 in Rockenhausen lebt. Anfangs alleine in Deutschland, konnte sie später ihre Familie nachholen, was den Integrationsprozess maßgeblich unterstützte.
Anpassung und Integration
Nach dem Erlernen der deutschen Sprache fand die Familie schrittweise ihren Weg in die Gesellschaft. "Nachdem wir Deutsch gelernt hatten, haben wir uns besser an das Leben hier angepasst und uns in die Gesellschaft integriert", so Mardnly. Trotz anfänglicher Herausforderungen, vor allem beruflicher Natur, fand die Familie Unterstützung durch die Donnersberger Integrationsinitiative e.V.
Einbürgerung und berufliche Wege
Zukaa Mardnly, Inhaberin eines Masterabschlusses im Fach Finanzmarkt von der Universität Damaskus, ist mittlerweile deutsche Staatsbürgerin und sieht die Einbürgerung als entscheidenden Schritt für ihre Zukunft: "Ich bin sehr dankbar dafür. Es bedeutet viel für mich, besonders in Bezug auf meine berufliche Perspektive." Ihr Mann Muhammad, ein Grafikdesigner, wartet indessen schon länger auf die Entscheidung zu seinem Einbürgerungsantrag. Vor mehr als zwei Jahren habe er den Antrag abgegeben und werde seither beschieden, sich in Geduld zu fassen.
Vor ihrer Flucht war Mardnly in der Buchhaltung bei einer Werbeagentur in Kamishli tätig. Danach konnte sie in Deutschland als wissenschaftliche Assistentin an der Arab International University arbeiten, bis sie schließlich 2020 kurze Zeit als vertretende Teamleiterin eine Stabsstelle Corona bei der Kreisverwaltung Bad Kreuznach inne hatte. Zuletzt war sie über ein Jahr im Bürgerbüro der Verbandsgemeinde Nordpfälzer Land beschäftigt. Die Zeit nach der Geburt ihres Sohnes Adam nutzte sie, indem sie ein Praktikum bei der Volksbank Kaiserslautern absolvierte.
Familie und berufliche Herausforderungen
Die Geburt des Nachkömmlings brachte zusätzliche Freude, aber auch Herausforderungen. "Beruflich war es mit einem Kind noch machbar, aber jetzt, mit meinem Sohn, suche ich noch immer nach einer Stelle", erklärt Mardnly. Dass Tochter Lana im Gymnasium gut zurechtkomme, erfüllt das Ehepaar mit Stolz. Aber die finanzielle Situation ist nun, seitdem Zukaa Mardnlys Verdienst entfällt und sie arbeitssuchend ist, angespannt, obwohl Muhammad Sulaiman einen festen Job hat und darüber hinaus als Freiberufler tätig ist.
Zukunftspläne
Die Familie hält regelmäßig den Kontakt zu ihren Verwandten in Syrien. Klar ist aber, zurückkehren wollen sie nicht. Da ist die schlechte Sicherheitslage in Syrien, die dies nicht ermögliche. Und "meine Tochter hat sich hier eingelebt, und mein Sohn ist hier geboren. Wir möchten unsere Zukunft in Deutschland gestalten. Besonders wichtig ist mir, das ich hier weiterarbeiten kann", so Mardnly hoffnungsvoll.
Die Geschichte der Familie Mardnly-Sulaiman zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie Integration gelingen kann, wenn individuelle Bemühungen auf unterstützende Gemeinschaftsstrukturen treffen. Trotz der vielen Hürden blicken sie optimistisch in die Zukunft und sind ein lebendiges Beispiel dafür, wie aus anfänglichen Flüchtlingen geschätzte Mitglieder der Gesellschaft werden können.
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:
i.A. Profn. Dr. Erika Steinert
Integrationsbeauftragte des Donnersbergkreises
erika.steinert@gmail.com
Autor:Mirco Faller aus Rockenhausen |
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