BriMel unterwegs
Zur Straußenfarm Mhou mit frisch geschlüpften Küken
Rülzheim: Am 16. Juni machten eine Freundin und ich einen Ausflug nach Rülzheim zur Straußenfarm. Wenn man bedenkt, dass es diese Farm in Rülzheim bereits seit 13 Jahren gibt und ich das erste Mal dort war, frage ich mich echt „WARUM“? In den 90ern war diese Farm in Schwarzach/Rheinmünster angesiedelt. Heute am Montagvormittag und Ferienzeit war es in der Anlage angenehm entspannend.
Ich beschreibe nun den Weg wie wir ihn gegangen sind, damit Sie die vielen Fotos zuordnen können:
Im Shop bezahlten wir den Eintritt und warfen einen Blick auf die dort ausgestellten kunstvoll bemalten Straußeneier. Wir erfuhren, dass heute Küken aus den Eiern geschlüpft seien und somit stieg meine Freude ins Grenzenlose. Also erster Stopp bei der hinter Glas befindenden „Entbindungsstation“, in der die Kleinen noch 2 Tage bleiben müssen, bevor sie zuerst stundenweise raus ins Freie dürfen, wo bereits die 2 Tage älteren Artgenossen herumtobten und mit den Stoffgartenhandschuhen spielten, die dort absichtlich als Spielzeug deponiert waren. Beim Nachwuchs begegneten wir dem jungen Pfleger und nach eigener Aussage „Mann für alle Fälle“ Sebastian Walz, der für uns zwei Küken hochhob. Auf einem so großen Areal gibt es jede Menge für ihn zu tun. Strauße wachsen sehr schnell und so ist es fast unglaublich, dass die Jungen von vor einem Jahr bereits riesengroß sind. Ein Schild gibt Auskunft über sie: „Wir sind fröhliche Sommerküken, geboren Anfang Juni 2017 – Genau: Und schon sooooo groß“.
Wir bewundern exotische Bäume wie zum Beispiel die Indianer Banane (Asimino triloba) und den zart blühenden Seidenbaum (Albizia julibrissin), der herrlich duftet. In einem Gehege sehen wir ihn, den "Platzhirsch" über 3 Damen mit seinem schwarzen Federkleid. Stolz schreitet er daher, balzt seine Damen an, die ihn jedoch heute links liegen lassen und lieber weiter im Sand picken. Keine Chance, sich an ein Weibchen heranzumachen, alle flüchten und wollen ihre Ruhe - vielleicht haben sie Kopfschmerzen ;-)
Strauße werden 2,60 Meter hoch, bis zu 170 kg schwer und 60 bis 70 Jahre alt. Sie können jeden zweiten Tag ein Ei legen. Sie ernähren sich vom Grün der Weide und leben das ganze Jahr über im Freien. Unterschlupf finden sie in großen Schuppen, falls die Temperaturen zu schlimm werden. Jeden Tag werden Eier eingesammelt. Die befruchteten werden in den Brutkasten gelegt und die anderen für Speiseeier verwendet. Zwischen 1500 und 1800 Küken pro Jahr werden produziert und die Befruchtungsrate liegt über 90 %! Interessant war auch, dass hier die Väter die Betreuung des Nachwuchses übernehmen.
Wir kommen an einer festlich geschmückten Bank mit Stühlen vorbei. Hier werden also auch Hochzeiten ausgerichtet. Coole Idee! Über uns kreist ein Greifvogel und auf der Wiese sitzt ein „Blumen-Strauß“. Man hätte ihn fast nicht gesehen, denn nur der Hals schaut heraus. Wir haben unseren langen Spaziergang beendet und sind nun hungrig und durstig. Für meine Freundin gibt es Straußenfleisch und ich als Vegetarierin begnüge mich mit einer Ofenkartoffel im Salatbett. Noch ein kurzer Abstecher zurück zu den Küken muss sein. Sie picken aus einer großen Schüssel Nahrung und bekommen auch gleich von hungrigen Spatzen Gesellschaft. Bei dem männlichen Strauß ist nun auch Ruhe eingekehrt. Er liegt nach seinen Balzrufen erschöpft im Sand und die Weibchen sehen etwas zerrupft aus. Was war während unseres Essens wohl passiert? Zurück im Shop schauen wir uns noch die beleuchteten Lampen an und „machen das Licht aus“. Was für ein schöner Ausflug! (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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