Gestaltung des Rheinvorlands Leimersheim für 1,35 Millionen Euro
Aufwertung für Tourismus und Naherholung

In Leimersheim am Rhein | Foto: Heike Schwitalla

Leimersheim. Das Rheinvorland zwischen Rheinufer und Rheinhauptdeich in Leimersheim wird umgestaltet. Die Maßnahmen dienen der Aufwertung dieses Areals, dem sanften Tourismus sowie der Naherholung am Fähranleger und am Denkmal Leimersheimer Hafen. Das Vorhaben wurde nun von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (SGD Süd) genehmigt. Die Kosten liegen bei rund 1,35 Millionen Euro. Die Ortsgemeinde trägt davon 135.000 Euro und die restlichen Kosten werden vom Land Rheinland-Pfalz übernommen. Mit der Umsetzung soll im Januar 2022 begonnen werden.
Der Präsident der SGD Süd Prof. Dr. Hannes Kopf betont: „Es ist mir sehr wichtig, dass wir die Bürger früh in dieses Projekt eingebunden haben und wir viele Ideen der Bevölkerung umsetzen werden. Die neue Rheinvorlandgestaltung ist ein vorbildliches Projekt, das Naherholung und Ökologie in Einklang bringt.“
Zu den Maßnahmen, die im Rahmen der Revitalisierung des Rheinvorlandes umgesetzt werden sollen, gehört unter anderem die Umgestaltung versiegelter Flächen und der Wiese im Bereich des Fähranlegers, wodurch der Bezug zum Rhein und die Erlebbarkeit der Rheinauen gestärkt werden.

Bürgerwünsche umsetzen

Hier trägt die SGD Süd als Bauträger den Wünschen der Ortsgemeinde und ihrer Bürger Rechnung, die sich mehr Aufenthaltsmöglichkeiten, eine Überdachung für schlechte Witterung und eine klare Regelung für Parkflächen, Fahr- und Fußwegebezüge sowie einen stärkeren Bezug zum rückwärtigen Auwald wünschen.
Im Zufahrtsbereich des Fähranlegers soll eine verkehrsberuhigte Zone mit Schrittgeschwindigkeit – vorzugsweise ab der Rheinschänke, alternativ ab dem Pfälzerwald-Verein - ausgewiesen werden, um das Risiko für Fahrradfahrer und Fußgänger zu minimieren. Um das wilde Parken einzudämmen, werden zwischen Fähranleger und Natorampe 16 markierte Parkplätze geplant. Ebenfalls sollen Fahrradbügel nahe des gepflasterten Uferwegs entstehen. Durch die Neuordnung der befestigten Flächen können im zentralen Bereich Asphaltflächen zurückgebaut und damit entsiegelt werden.
Natur erlebbar machen

Bänke, Hängematten und erlebbare Natur

Entstehen soll am Ende ein Rheinuferpark mit Trittrasen, Wiesen- und Saumvegetation, flusstypischen Weiden, Ulmen und Eichen. Eine Infotafel im Ankunftsbereich sowie ein kurzer Infosteg in Richtung Kahnbusch sind ebenso vorgesehen wie ein Wegesystem, das durch Ausrichtung und Form an die Verzweigung eines strömenden Flusses erinnert. So sollen Besucher zum Rheinufer und durch den Auwaldabschnitt zwischen Fähranleger und Natorampe geleitet werden.Die Beläge der Wege bestehen aus kieselsteinförmigem Pflaster und werden von Findlingen gesäumt. Die SGD Süd will so in Kombination mit den auetypischen Baum- und Straucharten eine naturnahe Atmosphäre schaffen, die durch die Einbindung von Treibholz oder entsplinteten Robinienstämmen und Findlingen komplettiert wird. Dem Wunsch der Leimersheimer nach Aufenthaltsmöglichkeiten wird durch Sitzbänke, Liegemöbel, Hängematten und Möbelkombinationen aus Holz entlang des Wegesystems entsprochen.
In direkter Nachbarschaft des Fähranlegers wird außerdem ein überdachter Haltepunkt als Stahl-Holz-Konstruktion errichtet und mit Informationen versehen, die das Naturbewusstsein der Besucher schärfen sollen. Darüber hinaus ist im Bereich des Leinpfads ein Landschaftsrahmen geplant, der die Blicke in den Auwald lenken soll.
Im Bereich des Denkmals wird eine gepflasterte Fläche in Verbindung mit Sitzstufen und einer Tafel mit Informationen zur Überquerung des Rheins durch französische Truppen am Kriegsende 1945 entstehen. Durch Baum- und Strauchpflanzungen sollen das stark befestigte Ufer aufgelockert und Schattenflächen erzeugt werden.

Umfangreiche Arbeiten ab Januar 2022

Die Arbeiten sollen im Wesentlichen zwischen Anfang Januar 2022 und Juni 2023 durchgeführt werden. Geplant ist, mit Rodungsarbeiten, Kampfmittelerkundung, vorbereitenden Arbeiten und Rammarbeiten zu beginnen. Das Gros der Arbeiten, wie Abbrucharbeiten, Bau des Stegs und der Überdachung, Pflasterarbeiten, Einbau von Liegen und Bänken und auch Pflanzarbeiten erfolgt im Lauf des Jahres 2022. Da die Erneuerung der Fahrbahn der L549 vom Schöpfwerk Leimersheim bis zum Fähranleger voraussichtlich im Mai/Juni 2023 erfolgt, wird auch dann der Abschluss der Bauarbeiten für die Rheinvorlandgestaltung sein. Danach sind noch restliche Pflanz- und Pflegearbeiten durchzuführen.

„Echte Aufwertung des Rheinvorlandes“

Leimersheims Ortsbürgermeister Matthias Schardt freut sich, dass die Revitalisierungsmaßnahmen bald beginnen: „Die Umgestaltung des Bereichs zwischen Rheinufer und Rheinvordeich war ein jahrelanger Wunsch der Gemeinde und bedeutet eine echte Aufwertung für Leimersheim und seine Bürger. Wir sind sehr zufrieden, dass die SGD Süd die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger in ihre Planung mit einbezogen hat – von der Schaffung von Sitzgelegenheiten über die Flächenentsiegelung bis hin zu einer Regelung gegen wildes Parken. Die Schaffung einer verkehrsberuhigten Zone zur Sicherheit von Fahrradfahrern und Fußgängern ist ebenfalls ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn wir am Ziel eines eigenen Weges für Fußgänger und Radfahrer festhalten.“
Prof. Dr. Hannes Kopf, Präsident der SGD Süd, betonte, die Revitalisierung des Rheinvorlandes in Leimersheim sei nicht nur ökologisch ein wichtiges Projekt, sondern diene durch den Zusammenhang mit dem Reserveraum Hördter Rheinaue auch der Akzeptanzförderung in der Bevölkerung: „Der Hochwasserschutz ist ein immens wichtiges Thema – aber auch eines, das für die Bürger emotional ist. Daher ist es der SGD grundsätzlich wichtig, die Akzeptanz für die Maßnahmen im Blick zu haben. Aus diesem Grund haben wir bei der anstehenden Revitalisierung die Vorschläge aus der Bevölkerung gerne aufgegriffen und so das ökologisch Nützliche mit dem naherholungstechnisch Angenehmen verbunden.“

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Autor:

Heike Schwitalla aus Germersheim

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