Entscheidung der SGD Süd
Erweiterung des Tagebaus in Leimersheim ist möglich
Leimersheim. Die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (SGD Süd) hat im raumordnerischen Entscheid festgestellt, dass die Erweiterung des Tagebaus in Leimersheim um das Abbaufeld "Leimersheim 3" den Erfordernissen der Raumordnung und Landesplanung entspricht. Allerdings müssen vom Antragsteller - der Firma Markus Wolf Kieswerk & Transporte - Auflagen beachtet werden, so SGD Süd-Präsident Prof. Dr. Hannes Kopf.
So kann etwa die Erweiterung des Tagebaus um das Abbaufeld "Leimersheim 3" erst nach Abschluss der Abbautätigkeiten im Feld "Leimersheim 2" erfolgen. Im Feld "Leimersheim 3" ist zuerst der Bereich des Vorranggebietes für den Rohstoffabbau und erst danach der Bereich des Vorbehaltsgebietes für die Rohstoffsicherung abzubauen. Der SGD Süd-Präsident weist auch darauf hin, dass im nachfolgenden Genehmigungsverfahren zu prüfen sei, ob das Ostufer in Teilen erhalten werden kann.
Sollte eine Teilerhaltung nicht möglich sein, müssten die Gründe vom Antragsteller nachvollziehbar dargelegt werden. Auch sei zu untersuchen, ob die Gehölzflächen im Nordwesten des Abbaugebietes erhalten werden können. Im folgenden Genehmigungsverfahren seien zudem die Auflagen und Hinweise der Oberen Wasserbehörde zu berücksichtigen.
Die erforderlichen Kompensationsmaßnahmen erfolgen in Absprache mit den Naturschutzbehörden. Bei einer Folgenutzung des Tagebauareals sei den Belangen des Arten- und Biotopschutzes mit entsprechenden Renaturierungsmaßnahmen verstärkt Rechnung zu tragen. Der Abbau ist in Absprache mit den Naturschutzbehörden sowie der Verbandsgemeinde Rülzheim mit landschaftsgerechten Gehölzen dauerhaft einzugrünen. Außerdem sei eine frühzeitige Abstimmung mit dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz, der Generaldirektion Kulturelles Erbe / Landesarchäologie Speyer und Landesarchäologie Erdgeschichte in Koblenz und dem Landesbetrieb Mobilität in Speyer empfohlen.
Die Firma Markus Wolf Kieswerk & Transporte, Leimersheim, betreibt zwischen der Kreisstraße 6 und der Landesstraße 553 ein Kieswerk. Bisher erfolgte der Rohstoffabbau in den Feldern "Leimersheim 1 und 2". Voraussichtlich im Jahr 2030 wird der Kiesabbau dort abgeschlossen sein. Außerdem werden Flächen im Feld "Leimersheim 2" für eine Baustraße des Hochwasserreserveraums Hördter Rheinaue beansprucht. Aufgrund der nur noch begrenzten Rohstoffverfügbarkeit im Abbaufeld 2 und um frühzeitig den Standort zu sichern, ist bereits jetzt die Erweiterung des Tagebaus um das östlich an das Werk angrenzende Feld "Leimersheim 3" geplant. Das neue Abbaufeld umfasst insgesamt zirka 13,1 Hektar und grenzt im Osten an die Landesstraße 553. Das Kieswerk hatte im März die raumordnerische Prüfung beantragt. Ende April wurde das Raumordnungsverfahren durch die SGD Süd eingeleitet; insgesamt waren 24 Träger öffentlicher Belange beteiligt.
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