BriMel unterwegs
Schlager Klaus organisiert Benefizkonzert für Vogelfreund
Schifferstadt/Böhl-Iggelheim. Am 19. Januar fand abends ein von Schlager Klaus organisiertes Benefizkonzert zugunsten der Vogelwelt statt. Und wer kümmert sich in Böhl-Iggelheim und Umkreis um die Vögel? Richtig, das ist Kurt Przybylowicz, der als Hobby-Ornithologe ehrenamtlich aus eigener Tasche Vogelfutter und Vogelhäuschen finanziert, sich um verletzte oder kranke Vögel kümmert und insgesamt sehr umtriebig für die Tierwelt ist. Ein Tierfreund durch und durch! Dies erkannte auch sein langjähriger Schulfreund Klaus Schwarz und wollte ihm mit diesem Abend, an dem alle Künstler ohne Gage auftraten, gerne ein bisschen zurückgeben, indem er später mit einem Sparköfferchen Spenden sammelte. 90 % der Zuschauer waren am heutigen Abend Männer.
Veranstaltungsort war das etwas versteckt liegende Bistro „Haassis Versteck“ in der Speyerer Straße in Schifferstadt, das mir bisher verborgen geblieben war. Ich muss zugeben, dass ich bei der Ankunft ein bisschen meine Zweifel hatte, ob ich lange bleiben würde, denn das Wort „Schlager“ lässt mich nicht gerade in Begeisterungsstürme ausbrechen. Meine Bedenken wurden jedoch sogleich zerstört als ich mich mit den anwesenden Künstlern und Künstlerinnen unterhielt und es denn Anschein hatte, dass die Bandbreite groß würde, aber von Schlager weit entfernt. Dieser Abend wurde von Ulrike Mohrhardt für den Offenen Kanal (OK LU/MA und WO/SP) aufgezeichnet, an der Tontechnik saß Horst Friedrich Herrmann und der Fotograf des Abends war der Haßlocher Maik Faulhaber.
Der Beginn verzögerte sich noch ein wenig, da noch Gäste im Schneeverkehr steckten. Aber binnen der nächsten halben Stunde ging es mit dem Soundcheck durch Giovanni Weisheit als Sänger und der Tontechnik los. Die souveräne Moderation des Abends hatte natürlich Schlager Klaus übernommen, der wusste wie man das Publikum in Stimmung bringt. Jedoch zu allererst holte er seinen Freund Kurt auf die Bühne, stellte ihn dem Publikum als wunderbaren Menschen mit großem Herz für die Vogelwelt vor und rief „Lass mich für Dich dieses Benefizkonzert machen! Du hast es verdient!“ Wie eingangs erwähnt bekommt Kurt Przybylowicz nur ein kleines Kontingent an Spenden von der Gemeinde Böhl-Iggelheim und einzelnen Privatspendern, bei denen er sich bedankte, für alles weitere kommt er persönlich auf. Ein großer Dank an die Künstlerinnen und Künstler, die teilweise aus Karlsruhe, Mannheim, Heidelberg und Kaiserslautern angereist waren und ohne Gage bereit waren zu spielen. Bei Kurt und Klaus passt kein Blatt dazwischen, so blendend verstehen sie sich. Tief gerührt von den Worten seines Freundes wurde sich erst einmal umarmt. Auch Kurt ergriff das Mikrophon und wünschte sich Frieden und dass die Welt wieder bunter wird. Für all die Verstorbenen performte Klaus den Gaballier-Hit „Einmal sehen wir uns wieder“. Er hatte zwar auch einen selbstgeschriebenen Song namens „Sei nicht traurig, wenn ich geh“ dabei, fand den anderen aber passender.
Als nächster Künstler des Abends sang dann wie alle anderen Künstler Ralf Badsteen (67 Jahre) live. Begründung von Klaus „Wenn man sich schon hier hinstellt, sollte man auch singen können!“ Ralf Badsteen sang „Candle in the wind“ von Elton John und auch „Über sieben Brücken“ von Peter Maffay beherrschte er aus dem Effeff. Und da dieses Lied jeder in der Location kennt, durften auch alle mitsingen. Bei dem Song „Bridge over travel water“ von Simon & Garfunkel zeigte sich seine sehr angenehme Singstimme, der man gerne zuhörte. Unter tosendem Applaus verließ er die Bühne.
Als nächstes kam Mimi Ege. Die in Mainz geborene Mimi Ege hatte in Baden-Württemberg den ersten Deutschen Karaoke-Verein gegründet und ist dann nach Dannstadt-Schauernheim gezogen. Sie tritt als Solo-Künstlerin auf und ab und zu auch mit ihrem siebenjährigen Sohn Samuel, der bereits mit der Muttermilch die Musik „aufgesaugt“ und die Mama als Vorbild hat. Seine Großeltern gehörten der Hippiegeneration an und hatten einen anderen Musikgeschmack. Mimi Ege bevorzugt Musicals und Rock/Pop, aber das Herz gehört Worship und Gospel (Popmusik in Kirchen), woraus sie an diesem Abend Kostproben dabeihatte. Zuerst performte sie den Titel „Rise like a phoenix“ mit einer bombastischen Stimme. Dann folgten Deutsche Musical-Lieder und als Überraschung noch ein Auftritt mit ihrem Sohn und Omas Lieblingslied.
Das Duo „Einfach wir“ aus Mannheim kommt gerne, wenn es um eine gute Sache wie dieses Benefizkonzert geht. Petra Ehmann und Alex Schmitt sangen zuerst „Words“ und „Islands in the stream“ von The Bee Gees, um dann den Grease-Song „You’re the one that I want“ von Olivia Newton-John und John Travolta in Perfektion zu performen. Das Publikum klatschte begeistert mit.
Mit dem smarten Giovanni Weisheit (29 Jahre jung) unterhielt ich mich auch eine ganze Weile, da er in seinen jungen Jahren schon ziemlich viel erlebt hat. Er ist Juniorchef des Circus Baruk, Zirkusartist, Sänger und Model. Er hatte bereits 2016 und 2023 bei „Deutschland sucht den Superstar“ vorgesungen, denn dass er eine wunderbare Stimme hat davon konnte ich mich an diesem Abend selbst überzeugen. Bei den TV-Sendern RTL und PRO7 war er bereits vorstellig und man darf gespannt sein, wie sein Weg weitergehen wird. Er reiste aus Kaiserslautern an und erzählte, dass es im Februar wieder mit Zirkusauftritten losgeht, er aber noch viel vorhabe. So geht es bald nach Amerika, was ein Traum von ihm ist und nun wahr wird. Er hat schon viele Länder bereist, aber noch nicht dieses Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Vom 08.-12. Mai ist er dann beim „Performer-Cup Germany“ in Nagold Jury-Mitglied, das nach unterschiedlichen Talenten wie Schauspielerei, Tanz und Modeln Ausschau hält. Auch neue Artisten für die Show werden gesucht und es sei eine große Ehre dabei sein zu dürfen. Den Song „I have nothing“ von Whitney Houston zu singen ist schon eine Hausnummer, die er perfekt ablieferte. Er beherrscht alle Tonlagen und hat zudem noch eine klasse Bühnenpräsenz. Nach diesem melancholischen Song folgte das etwas flottere „When I see your face“ mit dem Publikums-Aufruf „Wo sind die Hände?“ Seine Idole stammen aus den 50er und 60er Jahren mit Rock Hudson und Elvis Presley, aber auch Michael Jackson passt in sein Repertoire, von dem er später noch etwas singen wollte.
Alex Schmitt, vorhin noch im Duo mit Petra Ehmann auf der Stage, hatte sich nun Ulrike Mohrhardt auf die Bühne geholt für „In the ghetto“ und dann noch einen Soloauftritt mit „Never enough“, „I will always love you“ und „Your man“, eine wirklich beeindruckende Stimme. Er erzählte, dass er den zweiten Platz bei einem Contest im Mannheimer Luisenpark als „Die Stimme 2018“ belegen konnte. Anmerkung: Die ersten Tänzer begaben sich auf die „Tanzfläche“.
Die Band „Mannheim Acoustics“ besteht aus Stefanie (Steffi) Enders als Sängerin, Gert Giussani mit Gesang und Gitarre sowie Peter Müller am Keyboard. Sie bedienen das Genre Soul, Rock/Pop (soundcloud.com/mannheim-acoustics). Die unplugged Band für fast jeden Auftritt mit leisen Tönen, aber immer groovig, überzeugte mit Songs aus den 80er Jahren bis heute mit einer stimmgewaltigen Sängerin. Mit „Smooth operator“ von Sade legte Steffi schon einmal mit Gänsehautmomenten vor. Bei den drei Musikern saß jeder Ton. Im letzten Jahr hatten sie eine Wohnzimmersession und dieses Jahr singen sie wieder gemeinsam. „Flowers“ von Miley Cirus und „Stand by me“ kam nochmals die warme Stimme hervor. Danach folgte eine 10-miütige Pause, um danach nochmals allen Künstlern die Möglichkeit für einen Auftritt zu bieten, auch Schlager Klaus konnte noch einmal zeigen, was in ihm steckt. Dank an alle, die den Abend zu dem gemacht haben, was es letztendlich war: Ein Hammer-Abend, den ich mir nicht erträumen ließ und um 23 Uhr endete! Den Abschluss machte dann die Übergabe der Scheck-Übereichung mit allen Künstlern des Abends. Zusammengekommen waren sage und schreibe 431,68 Euro, über die sich Kurt natürlich riesig freute und auch ein paar Tränchen flossen. Infos über Klaus-Schwarz@freenet.de (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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