Bienenhotel für Biodiversitätsprojekt Portheide
Eine Slackline für Insekten
„Warum riecht es hier nach Schupfnudeln?“, ist wohl die einzige Frage, die Markus Häußler, Leiter der Stadtgärtnerei am vergangenen Mittwoch nicht beantworten kann. Dafür weiß er wie fest Sand zusammengedrückt werden muss, damit sich die Insekten kleine Gänge darin graben können, und wieso die Kinder aus der Kita „Haus des Kindes“ die Nistplatten in bunten Farben anmalen sollten.
Das Gelände an der Portheide, Ecke Dudenhofener Straße wird nämlich zur Biodiversitätsfläche oder einfacher ausgedrückt zum Naturgarten. Verschiedene Büsche und Bäume tragen abwechselnd das ganze Jahr über Früchte, damit neben den Insekten auch die Vögel auf ihre Kosten kommen. An einem großen Bienenhotel arbeiten die Kita-Kinder noch zusammen mit der Stadtgärtnerei. Bei der offiziellen Einweihung am vergangenen Mittwoch fanden schon mal eine Kiste voller Sand und ein Stoß bunter Nistplatten mit unterschiedlich großen Bohrlöchern Platz. „Und könnt ihr euch vorstellen, was wir damit machen?“, fragt Häußler und hält ein breites, blaues Band in die Höhe. „Eine Slackline für die Insekten!“, sind sich die Kids sofort einig. Ganz so abenteuerlich ist es dann aber nicht – trotzdem braucht es vier Kinder und einen Stadtgärtnerei-Leiter, um die Nistplatten mit der „Slackline“ zusammenzubinden, damit sie ordentlich aufeinandergestapelt sind und die Bienen einziehen können.
„Ihr könnt richtig stolz sein auf eure tolle Leistung“, freut sich Bürgermeisterin Ilona Volk mit den Kindern und Erzieherinnen vor Ort. „Jetzt wo ihr so viel über die Wildbienen und ihre Schlupflöcher wisst, sagt das ruhig euren Eltern und Freunden weiter. So können wir alle noch etwas über unsere Tiere und die Natur lernen.“
„Haus des Kindes“ wird FaireKITA
Ein Korb voll fairer Köstlichkeiten aus dem Weltladen für die Kinder und eine Urkunde für Kita-Leiterin Esther Knoche – als erste Schifferstadter Kindertagesstätte wird das „Haus des Kindes“ als FaireKITA zertifiziert. Stolz überreichen Bürgermeisterin Ilona Volk und die für die Bereiche Naturschutz und Umwelt zuständige Erste Beigeordnete Ulla Behrendt-Roden ihre Mitbringsel an die Kleinen und Großen.
Voraussetzung für die Auszeichnung zur FairenKITA ist ein Blick über den Tellerrand hinaus zu den Familien in anderen Teilen der Welt. Das schaffen das Erzieher-Team, die Kinder und Eltern beim „Haus des Kindes“ mit Ausflügen in den Weltladen, wo fair produzierte und gehandelte Produkten, zum Beispiel Tee oder Schokolade, probiert und für den Kita-Alltag eingekauft werden. Wie können wir Müll vermeiden und wie zur Artenvielfalt beitragen, sind nur einige der Fragen, denen sich die Kids in ihrem Alltag widmen. Zwei von ihnen haben sogar gleich eine ganze Liste mit Tipps zum Umweltschutz zusammengestellt. Da darf der Punkt „Bio brodukte und fehre brodukte kaufen“ natürlich nicht fehlen.
Ganz begeistert zeigte sich Behrendt-Roden von den vielen Fragen der Kinder an den Stadtgärtner und hatte zum Schluss noch eine Bitte an sie: „Hört bitte nicht auf, Fragen zu stellen und neugierig zu bleiben. Auch für die Erwachsenen ist es oft hilfreich, Anstöße zum Nachdenken zu bekommen und so ebenfalls dazuzulernen.“
Auch andere Schifferstadter Kindertagesstätten bemühen sich momentan um den Titel „FaireKITA“.
Autor:Tatjana Rau aus Schifferstadt |
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