Bürgerinnen und Bürger sind gefragt
Vorschläge des Seniorenbeirats für den Haushalt 2023
Für die städtische Haushaltsplanung 2023 sind Vorschläge und Anregungen bei der Stadt Schifferstadt willkommen. Der Seniorenbeirat der Stadt hat einige Vorschläge eingereicht. Über diese wird der Stadtrat in öffentlicher Sitzung beraten und entscheiden.
Wenn Lisa spielt und Oma trainiert. Fitnessgeräte für Seniorinnen und Senioren auf Spielplätzen
Spielplätze sind nur für Kinder da? Falsch! Wenn es nach dem Seniorenbeirat in Schifferstadt geht, wird sich das bald ändern. Spielplätze richten sich zwar an junge Familien, werden aber ebenso von Erwachsenen besucht. Fast immer werden die Kinder von den Großeltern oder von Mama und Papa auf den Spielplatz begleitet. Auch die Erwachsenen könnten sich dort bewegen, würde für sie ein seniorengeeignetes Fitnessgerät bereit stehen. Die meisten Spielplätze bieten dafür ausreichend Raum, ohne das Spielen der Kinder einzuschränken. Die Nutzung wäre sicher attraktiver als Fitnessgeräte an einem abgelegenen Ort. „Zunächst sollte ein Spielplatz ausgestattet und das Nutzungsverhalten beobachtet werden“, wünschen sich die Mitglieder des Schifferstadter Seniorenbeirats, die einen Vorschlag für die Haushaltsberatungen eingereicht haben.
Dringend mal aufs stille Örtchen? Fehlanzeige! Seniorenbeirat fordert eine öffentliche Toilette
In Schifferstadt ist immer was los. Man darf nur nicht müssen müssen. Dies gilt jedenfalls außerhalb großer Veranstaltungen. Zurzeit existiert in Schifferstadt keine öffentliche Toilettenanlage im Innenstadtbereich. Es gibt Geschäftsleute, die freundlicherweise die Benutzung der Toilette gestatten, dennoch erscheint die Bereitstellung einer öffentlichen Toilette notwendig. „Dabei ist die Barrierefreiheit - nicht nur für Seniorinnen und Senioren - ein besonderes Anliegen“, so der Seniorenbeirat in dem Antrag für den städtischen Haushalt 2023. Die Anlage sollte auch mit dem Euro-Schlüssel geöffnet werden können.
Der Beirat kann sich eine Toilettenanlage auf dem Parkplatz Jakobsgasse als „selbstreinigende Automatiktoilette“ (selbstreinigend, behindertengerecht, vandalismussicher) vorstellen. Darunter versteht man eine Anlage, die nach jeder Benutzung mittels eingebauter Düsen vollkommen gereinigt wird. Personalkosten für die Reinigung entfallen weitgehend. Werbung und Nutzungsgebühren könnten die Kosten verringern.
„Pole Position“ fürs Fahrrad. Aufstellfläche für Radfahrerinnen und Radfahrer
An der ampelgesteuerten Kreuzung Bahnhofstraße und Kirchenstr./Mannheimer Str. in Schifferstadt gibt es ein hohes Verkehrsaufkommen. „Für radfahrende Kinder oder Seniorinnen und Senioren ist die Überquerung der Kreuzung zusammen mit den Pkw wegen der engen räumlichen Gegebenheiten sehr schwierig“, stellt der Seniorenbeirat in seinem Vorschlag für die Haushaltsberatungen fest. Häufig ist zu beobachten, dass sich Radfahrerinnen und Radfahrer schwertun, die Kreuzung z. B. beim Linksabbiegen zu passieren. Die räumliche Trennung von Fahrrad- und Autoverkehr könnte Erleichterung schaffen. Aufstellflächen geben Radfahrerinnen und Radfahrern Raum auf der Fahrbahn, während sie bei Rot an der Ampel warten. Dies schafft mehr Sicherheit und die Möglichkeit, vor den stehenden Fahrzeugen zu starten und sich unbedrängt einordnen zu können. Der Beirat schlägt vor, dass die Maßnahme im Rahmen der im Haushalt vorgesehenen Mittel für die „kurzfristigen Maßnahmen des Mobilitätskonzepts“ verwirklicht wird.
Ruhe genießen und Lebensraum Rehbach erkunden. Ruhebänke entlang des Rehbachs
Von älteren Bewohnerinnen und Bewohnern werden seit sehr langer Zeit Ruhebänke entlang des Rehbachs gewünscht. Bänke zum Ruhen und Beobachten würden auch den Bachlehrpfad „Leben am Rehbach“ erheblich aufwerten. Der mit 15 Informationstafeln ausgestattete Weg wurde 2009 von den ehemaligen Umweltbeauftragten Bernd Frank und Roland Meinhardt sowie der lokalen Agenda initiiert.
Nach Meinung des Seniorenbeirats sollten folgende Kriterien für die Auswahl der Ruhebänke gelten: Armlehnen, die beim Aufstehen sicheren Halt bieten, eine etwas höhere Sitzposition zum einfacheren Aufstehen sowie hohe und relativ steil stehende Rückenlehne.
Kleinstadt im demografischen Wandel
Der demografische Wandel stellt für die Stadt Schifferstadt eine bedeutsame gesellschaftliche und politische Herausforderung dar. Wieviele Menschen werden 2030 in Schifferstadt leben? Derzeit ist Schifferstadt eine wachsende Stadt. Die Veränderung der Einwohnerzahl und die Zunahme älterer, hochbetagter und pflegebedürftiger Menschen machen es notwendig, dass sich die Stadt Schifferstadt auf die demografische Entwicklung einstellt. Da die demografische Entwicklung fast jeden Lebensbereich der Stadtpolitik beeinflusst, sind entsprechende Daten für das Verwaltungshandeln und für standortsichernde Entscheidungen des Stadtrates von großer Bedeutung. Dies gilt zum Beispiel für die Lebensbereiche Wohnen und Wohnkonzepte, Mobilität, Ausweisung und Planung von Baugebieten, Stärkung der örtlichen Einkaufs- und Gewerbestruktur oder altersgerechtes Freizeitangebot. Die Berücksichtigung der Interessen aller Generationen bei diesen Gesichtspunkten hat erhebliche Auswirkungen auf Beschlüsse des Stadtrates. Dies gilt besonders bei Haushaltsplanung und Stadtentwicklung.
"Die Kenntnis und die Analyse der Daten ist eine wichtige Voraussetzung zur Gestaltung des demografischen Wandels in Schifferstadt“, fordert der Seniorenbeirat. "Deshalb sollten in regelmäßigen Abständen (z. B. alle 2 Jahre) entsprechende Daten im Stadtrat besprochen werden. Mit der Kenntnis der Entwicklung könnten sich konkrete Handlungsschwerpunkte für den Stadtrat ergeben."
Autor:Peter Kubina aus Schifferstadt |
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