Versuchsanbau
Auf den Äckern der Region wachsen Edamame und Vulkanspargel
Dudenhofen | Schifferstadt. Vulkanspargel und Edamame zählen zu den besonders gesunden und nachhaltigen Neuentdeckungen bei den Landwirten in der Region. Der Versuchsanbau ist im zweiten Jahr. Während die Anbaufläche bei Edamame aus der Pfalz mit rund 1,5 Hektar konstant blieb, wuchs die Fläche beim Vulkanspargel, der auch als Spargelchicorée oder Puntarella bezeichnet wird. Der Vulkanspargel-Pionier und Pfalzmarkt-Erzeuger Ralf Weber aus Schifferstadt sagt: „Nach den positiven Rückmeldungen haben wir die Anbaufläche von einem Drittel Hektar in 2020 in der gerade zu Ende gehenden Saison auf etwa 1,5 Hektar erweitert!“
In diesem Sommer hat der Wiederentdecker des gesunden Wintergemüses das Auspflanzen zeitiger vorgenommen. Vulkanspargel liebt nährstoffreiche Böden und braucht viel Wärme in der Wachstumsphase. Ralf Weber weiter: „Aufgrund der Erfahrungen im ersten Anbaujahr haben wir etwa sieben bis zehn Tage früher mit dem Pflanzen des Vulkanspargels begonnen. Das Wachstum verlief problemlos!“ Um die Erntesaison von Anfang September bis in den Dezember zu verlängern, nutzt Ralf Weber – parallel zum Anbau im Freiland – auch die Möglichkeiten, die ihm der geschützte Anbau im unbeheizten Gewächshaus bietet. Während die Ernte im Freiland bereits Ende Oktober abgeschlossen war, wurden aktuell gerade die letzten Vulkanspargel unter dem schützenden Glasdach geerntet.
Edamame-Pionier Thomas Reeb aus Dudenhofen hat unter der – für die Pfalz – eher untypischen Witterung im Frühjahr und Sommer mehr gelitten. Er sagt: „Von Beginn an war es der Edamame zu kalt und zu nass. Obwohl sie allzu wechselhaftes Wetter nicht mag, passt der Ernte- und Lernertrag in dieser Saison für mich dennoch!“ Seine wichtigste Erkenntnis aus dem Versuchsanbaujahr lautet: „Weil Edamame die konstante Wärme liebt, werden wir bei der Aussaat im kommenden Mai deswegen lieber eine längere Wärmephase abwarten.“
Aufgrund der positiven Erfahrungen im Anbau und im Lebensmitteleinzelhandel wird das Superfood auch in der kommenden Freilandsaison in der Pfalz angebaut. Die steigende Verbrauchernachfrage nach vegetarischen und veganen Grundnahrungsmitteln spielt dem saisonalen Anbau von Edamame und Vulkanspargel in der Pfalz in die Karten.
Wichtig für den wirtschaftlichen Erfolg wäre es, dass sich – analog zum Wachstum auf dem Feld – auch die Nachfrage möglichst punktgenau und saisonal steuern ließe. Um Verbrauchern Appetit auf neue und wiederentdeckte traditionelle Gemüsesorten zu machen, braucht es aber die Gastronomie als Vorreiter. Dass der Vertrieb von Saisonspezialitäten kein Selbstläufer ist, zeigen die aktuellen Entwicklungen. Reinhard Oerther, Vertriebsvorstand bei Pfalzmarkt eG sagt: „Corona hat die professionelle Gastronomie vor immense Herausforderungen gestellt. Hier hoffen wir, dass sich 2022 die Nachfrage weiter stabilisiert.“
Über Vulkanspargel
Vulkanspargel, der auch Spargelchicorée genannt wird, ist ein traditionelles Herbst- und Wintergemüse, das seit 2020 erstmals bei Pfalzmarkt eG angebaut und geerntet wird. Bei der Zichorienpflanze sind die Sprösslinge, die grünem Spargel ähneln, besonders markant. Der leicht bittere Geschmack erinnert an Chicorée. Aufgrund der gesundheitsfördernden Inhalts- und Bitterstoffe – Vulkanspargel hat einen hohen Vitamin- und Mineralstoffgehalt – gilt er auch als ayurvedische Heilpflanze, die die Verdauung ankurbelt und den Kreislauf stärkt. Das traditionelle Gemüse ist sehr vielseitig in der Zubereitung: Puntarella – wie der Vulkanspargel in Italien heißt – wird dort als wichtiger Bestandteil in vielen regionalen Küchen geschätzt. Er kann beispielsweise als Salat zubereitet oder mit Zucker, Salz und Butter kurz in der Pfanne geschwenkt werden.
Über Edamame
Seit 2020 werden bei Pfalzmarkt Edamame-Bohnen aus heimischem Anbau geerntet. Diese saisonale Gemüseneuheit schmeckt nussig-süßlich, ist gesund und gilt als nachwachsende Fleischalternative. Während die Hülsenfrüchte in Mitteleuropa schrittweise immer mehr Genießer finden, ist die „Bohne am Stiel“ seit vielen Jahrhunderten ein fester Bestandteil der traditionellen japanischen oder chinesischen Küche. Verzehrt werden die grünen Sojabohnen, die sich im Innern der Hülsen befinden - als Vorspeise oder als gesunder Snack.
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