Sanierungsplan für KSI
Auf Kündigungen soll weitestgehend verzichtet werden
Schifferstadt. Am 1. März wurde das Schutzschirmverfahren, das die Klaus Stahl Industrielackierungen (KSI) Schifferstadt zur Krisenbewältigung und Neuausrichtung nutzen will, eröffnet und die Fortsetzung der Eigenverwaltung durch das Amtsgericht Ludwigshafen am Rhein angeordnet. Als Sachwalter hat das Gericht den bereits seit Mitte Dezember als vorläufigen Sachwalter tätigen Rechtsanwalt Thomas Oberle von der Kanzlei SZA Schilling, Zutt & Anschütz eingesetzt.
Die Geschäftsleitung habe in den vergangenen zweieinhalb Monaten gemeinsam mit ihrem Generalbevollmächtigten, Steffen Rauschenbusch von Mannheimer Kanzlei Ernestus Rechtsanwälte, und der Unternehmensberatung Bachert & Partner einen Sanierungsplan erarbeitet und werde diesen nun kurzfristig zur Abstimmung durch die Gläubiger stellen, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Der Plan sehe eine Fortführung des Unternehmens in allen Geschäftsbereichen vor. Auf betriebsbedingte Kündigungen soll weitest gehend verzichtet werden.
Voraussetzung für das Gelingen der Sanierung sei das weitere Vertrauen der Kunden und der Finanzierungspartner in KSI, so der Generalbevollmächtige Rauschenbusch, der die Sanierung begleitet. Die Auftragslage bei KSI sei von der konjunkturellen Entwicklung in der Automotive-Branche abhängig, da KSI für Kunden in der Automobil-, Nutzfahrzeug-, Land-/Forstwirtschaft und Baufahrzeugindustrie sowie deren Zulieferer tätig ist. Die derzeitige Geschäftsentwicklung lasse einen Rückgang bislang nicht erkennen, daher gibt sich Rauschenbusch optimistisch. Es werde ein erfolgreicher Abschluss des Verfahrens im ersten Halbjahr 2021 angestrebt. Die Mitarbeiter waren am Dienstag in einer Informationsveranstaltung über den Fortgang des Verfahrens informiert worden.
KSI hatte im Jahr 2019 einen hohen einstelligen Millionenbetrag in eine neue sogenannte KTL-Anlage investiert und kämpfte bei der Inbetriebnahme der Anlage zunächst mit hohen Anlaufkosten. Inzwischen sei KSI in der Lage, mit dieser Anlagentechnologie hohe Stückzahlen prozesssicher zu veredeln. Das Ziel sei weiteres Wachstum und die Gewinnung von Neukunden etwa im Bereich e-Mobilität.
KSI beschäftigt in Schifferstadt 170 Mitarbeiter und führt auf einer Produktionsfläche von 17.000 Quadratmetern Lackieraufträge schwerpunktmäßig für die Nutzfahrzeugindustrie, die Bauindustrie, den Maschinenbau und Automotive durch. Der Umsatz betrug im vergangenen Jahr 13,5 Millionen Euro. Die Gläubigerversammlung findet Ende Mai statt.
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