Lesung zum Gedenktag des Holocausts am 27. Januar
„Adressat unbekannt“
Speyer. Eine weitere Vorstellung des Zimmertheaters Speyer, Flachsgasse 3, Im Kulturhof, findet im Rahmen des Gedenktages des Holocausts am Sonntag, 27. Januar , um 11 Uhr statt. Marli Disqué liest Texte aus Briefen der Autorin Kathrine Kressmann Taylor des Jahres 1938, in der diese die Entwicklung einer Freundschaft zwischen einem amerikanischen und deutschen Juden schildert, bei der der letztere Ende 1932 nach Deutschland zurückkehrt, um ein radikaler Mitläufer des Nationalsozialismus zu werden.
Max Eisenstein, ein amerikanischer Jude und Martin Schulse, sein deutscher Kompagnon, betreiben in San Francisco eine gut gehende Kunstgalerie. Sie sind dicke Freunde, bis Martin Ende 1932 nach Deutschland zurückgeht und dort zum radikalen Mitläufer im erstarkenden System des Nationalsozialismus wird. Die folgenden Ereignisse sind an Dramatik kaum zu überbieten.
„Nie wurde das zersetzende Gift des Nationalsozialismus eindringlicher geschildert“, meint Elke Heidenreich in ihrem Nachwort zur deutschen Ausgabe dieses schmalen Büchleins. Obwohl es außerordentlich modern anmutet, erschien es doch schon 1938 im New Yorker Story Magazine, geschrieben von einer bis dato völlig unbekannten Autorin, Kathrine Kressmann Taylor, einer 1903 in Portland geborenen Journalistin und Werbetexterin.„Adressat unbekannt“ ist eine Erzählung in 18 Briefen und einem Telegramm, so berührend wie aufwühlend. Angesichts von wachsendem Fremdenhass und Antisemitismus hat sie nichts von ihrer beklemmenden Aktualität verloren. Verkauf und Reservierung im Spei’rer Buchladen, Korngasse 17, Telefon 06232 72018. Gekaufte Karten können leider nicht zurückgenommen werden. ps/ako
Autor:Wochenblatt Speyer aus Speyer |
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