BriMel unterwegs
Flugplatzfest mit Gästen aus dem hohen Norden
Speyer. Was für ein Service! Anlässlich des Flugplatzfestes am 02.09. mit „Tag der offenen Tür“ ging tatsächlich ein Shuttle quer über den Flugplatz vom Biergarten zur Festivität. Es wurde wieder viel geboten, angefangen vom Beginn um 10.30 Uhr bis in die Abendstunden hinein mit der Band „Sillis“, die ab 19 Uhr spielen sollte. Auf dem Programm standen FLY-IN, Rundflüge, Fallschirmsprünge, Flugzeugausstellung, Infostände, Flugplatzführungen, Gastronomieangebote und allerlei für Kinder. Zwei Rundflüge wurden verlost unter den richtigen Antworten des Rätsels. Zu bestaunen gab es außerdem einen Learjet, Ultraleichtflugzeuge, Hubschrauber, zwei Piper Archer (einmal mit und einmal ohne Radverkleidung), Ultralight SK9, eine Cessna 172 und eine Piper PA-18 „Super Cub“ aus den 50er Jahren.
Ich traf auf eine uniformierte Gruppe an einem Hubschrauber und erkundigte mich, was sie hier machen. Es sind Marineflieger aus Nordholz bei Cuxhaven. Sie sind bereits zum zweiten Mal hier und das hat seine Bewandtnis. Bereits am Brazzeltag war Christian J. mit seinem Oldtimer am Technikmuseum Speyer zu dieser crazy Veranstaltung und seither besteht eine enge Freundschaft zum Ausstellungsleiter der Technik Museen Sinsheim Speyer Martin Bräunling. Christian (Hubschrauberortungsmeister und kann U-Boote orten) hatte bei dieser Begegnung eine coole Idee. Der Hubschrauber ist doch kein Museumsstück und die Uniform keine Spaßuniform. Jeder denkt „Die Marine hat doch keine Luftfahrzeuge? Aber das Ding fliegt verdammt gut, das wäre doch etwas für das nächste Flugplatzfest.“ Und deshalb besuchen sie nun Speyer mit zwei Hubschraubern SeaLynx Mk88A, um sie und sich einfach einmal vorzustellen. Sie sind Einsatzstaffeln und stellen die Hubschrauber nur aus und bieten damit aus Vorsichtsmaßnahmen keine Flüge an, da ein kleiner Defekt festgestellt wurde. Die neun Marineflieger setzen sich aus zwei Operateuren, vier Piloten, einem Mechaniker-Meister und zwei Mechanikern zusammen und fühlen sich hier wohl in dieser wunderbaren familiären Flugplatzfamilie, wie in einem warmen Nest. Trotzdem sind sie ein wenig traurig, dass sie nicht fliegen dürfen.
Außerdem nahm sich Karl Geiger (Flugleitung) meiner an und ich durfte das erste Mal in meinem Leben einen Blick in den Flugplatz-Tower werfen. Die Mitarbeiter haben alle Monitore vor sich und schauen nach dem Wind und die Richtung und geben diese Infos an die Piloten weiter, nur um sie beim Flug zu unterstützen, denn jeder Pilot ist selbst verantwortlich. Auch auf das Verkehrsaufkommen und den Lärmschutz wird geachtet. Was der Pilot mit der Info macht ist alleine seine Entscheidung. Für den Job im Tower braucht man eine Pilotenlizenz und ein Funksprechzeugnis. Vom Tower aus hat man eine tolle Sicht auf Speyer und seinen Dom. Insgesamt gab es am Samstag 11 Führungen in den Tower, denn es können aus Platzgründen nicht so große Gruppen mitgenommen werden.
Man konnte sich auch noch zu Naturkundeführungen in kleinen Gruppen anmelden, um in diesem Industriegebiet zu zeigen, dass hier unter dem Namen Wildlife Management NATUR ganz Groß geschrieben wird. Man hält den Flugplatz grün, achtet auf Flora und Fauna. Mit dem Auto ging es dann zu einer Rundfahrt zu Bienenkästen und Grasverwertung. Der Flugplatz ist das Zuhause von ungefähr 150.000 unterschiedlichen Bienen, die in Bienenhotels wohnen. Sie sind fester Bestandteil des Flugplatzes. Die Wiesen werden in enger Kooperation mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz e.V. (BUND) zweimal im Jahr zur Hälfte gemäht.
Am Abend gab es auch etwas für die Ohren. Sillis sind die beiden Frankenthaler Sigrun Schumacher (Gesang, Geige und Percussion) und Willi Brausch (Gitarre und Gesang), die mit Akustik Rock’n’Pop das Publikum begeisterten. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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