Vernissage am Sonntag, 16. Juli, 11.30 Uhr
Kunst macht Lust auf Sommer
Speyer. Die zwei Malerfreunde Wolfgang Blanke und Udo Pfeiffer sind schon seit vielen Jahren Künstler der Galerie Kulturraum in Speyer. Obwohl beide unterschiedliche Sujets verfolgen, passen sie in einer sommerlichen Ausstellung sehr gut zusammen. "Lust auf Sommer" heißt die Schau, die die Galerie Kulturraum bis 2. September zeigt. Vernissage ist am Sonntag, 16. Juli, um 11.30 Uhr. Maria Franz führt in die Ausstellung ein Anna Heinke und Sinthu Solomon übernehmen die musikalische Umrahmung.
Wolfgang Blanke malt Bilder, die sich ständig wandeln und damit immer neue Entdeckungen möglich machen. Das Figürliche ist nur der Aufhänger. Blanke spielt mit dem Figur-Grund-Verhältnis, hat eine lockere Pinselführung und macht den Prozess des Malens durch Lasuren sichtbar. Dabei verwendet er keine industriell gefertigten Farben, sondern arbeitet mit selbst gefertigten Malstoffen, mit Gummi Arabicum, Leim, Kasein, Öl, Harz, Wachs und Pigmenten.
Keine der Arbeiten weist präzise, fest umrissene Konturen auf, figürliche oder dinghafte Motive sind unlösbar und gleichsam atmosphärisch mit ihrem malerischen Umfeld verwoben. Der Eindruck entsteht aus dem fein abgestimmten Auftrag der Farben in unterschiedlicher Transparenz, teils deckend, teils lasierende Schichten, die eine verhaltene Leuchtkraft verleihen.
Die Farblagen sind nicht streng voneinander getrennt und vermitteln dadurch eine Unschärfe des Sujets, eine Formvermischung, die alles wie durch einen Schleier erscheinen lässt. Wolfgang Blanke nimmt die Betrachter mit seinen Motiven mit in eine andere Sphäre, in einen Schwebezustand zwischen Konkretisierung und Auflösung. Er vermittelt genügend anschauliche Vorgaben, um die Vorstellungskraft und die Assoziationen des Betrachters in eine bestimmte Richtung zu lenken, lässt gleichzeitig aber auch Raum für die eigene Sichtweise. Räume sind nur vage angedeutet, der Ausgang der gezeigten Szenen aus unterschiedlichen Lebenssituationen bleibt offen.
Die Landschaftsbilder von Udo Pfeiffer sind kein Abbild der wirklichen Natur, der Maler abstrahiert, bringt die Natur in eine neue Ordnung und rhythmisiert sie. Die an die Rheinebene erinnernden Baumlandschaften kommen einem bekannt vor, man wandelt in den Bildern auf vertrauten Pfaden und begibt sich gleichzeitig auf eine inspirierende Phantasiereise. Die Linienführung zieht den Betrachter in das Bild hinein.
Die Natur ist sein Thema, besonders Bäume, Alleen, Wälder, Felder mit Begrenzungslinien, Wiesen, die in ein üppiges Blumenfeld im Stil des Pointillismus locken. Obwohl der Mensch abwesend ist, ist die Natur auf seinen Bildern nicht wild oder chaotisch, auch nicht beängstigend. Vielmehr bettet Pfeiffer sie in einen Rahmen, quasi kultiviert und von einer warmen, beruhigenden Ordnung beherrscht. Er führt den Betrachter durch die Reihungen, man kann darin nicht verloren gehen, findet seinen Weg. Die Kraft der Natur ist durch die Jahreszeiten hindurch spürbar.
Auffallend sind auch die Darstellungen des Himmels: von hell, licht, heiter, frühlingshaft bis zu abendlichen, teilweise sogar dramatischen Verfärbungen, Wetterleuchten in Rot- und Lilatönen, die die Felder teilweise in das Farbspiel mit einbeziehen. Im Gegenlicht erstrahlen die Bäume, die untergehende gleißende Sonne färbt die Heide- oder Lavendellandschaft, bringt sie zum Glühen.
Pfeiffers Farbpalette wirkt anregend und beruhigend zugleich. Baumreihen erscheinen im sanftem Licht oder wie im Nebel, strahlen Ruhe aus und lassen uns den Blick nach innen richten. In Mischtechnik auf Leinwand weiten sich seine Ausschnitte aus der Natur, breiten sich scheinbar um Ecken und Kanten aus. Es scheint, als sei die Leinwand nicht die Begrenzung, sie führt weiter und macht neugierig, ob es auf der Rückseite noch weitergeht.
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