Night of Light
"Rettet Euer Musikkulturzentrum!"
Speyer. Auch der Rockmusikerverein Speyer war bei der Night of Light dabei und machte mit der Illumination von Halle 101 auf die Schwierigkeiten aufmerksam, die durch die Coronakrise die gesamte Veranstaltungsbranche schwer treffen. Es herrscht "Alarmstufe rot" - die Veranstalter stecken tief in der Krise und fürchten eine riesige Pleitewelle.
Auch in Halle 101 ruht seit März der Veranstaltungsbetrieb. "Rettet Euer Musikkulturzentrum" appelliert der Rockmusikerverein auf seiner Website. Der Verein ruft zu Spenden auf, denn "ohne Veranstaltungen müssen wir hier bald den Schlüssel abgeben".
Das wäre das Aus für kleine und große Konzerte in Halle 101 - und vermutlich auch für langjährige Partner, die mit dem Verein zusammen arbeiten. Sehr viele Solo-Selbstständige sind darunter: Zeltbauer, Schausteller, Caterer, aber auch die Techniker, die sich um Sound und Licht in Halle 101 kümmern.
"Da hängt viel hintendran", sagt Patricia Fasekasch vom Rockmusikverein. Sie glaubt, dass die Politik die Veranstaltungsbranche bislang gar nicht auf der Rechnung hatte, dass die Night of Light jedoch einen großen Beitrag dazu geleistet hat, dass die Probleme dieses Wirtschaftszweiges jetzt in der Öffentlichkeit wahr genommen werden. "Wir waren mit die Ersten, die schließen mussten, und sind jetzt die Letzten, die wieder öffnen dürfen", sagt Fasekasch.
Und: "Noch ein paar Monate halten wir durch.". Wenn aber - und das ist ihre Befürchtung - dieses Jahr gar nichts mehr geht in Halle 101, dann war's das. Nach den aktuellen Vorgaben dürften gerade mal 46 Besucher in das Musikkulturzentrum. Das ist wirtschaftlich nicht zu machen - weder für externe Veranstalter, noch für Eigenveranstaltungen. Das rechnet sich nicht. Überhaupt würden für eigene Veranstaltungen gerade die Mittel fehlen.
"Wir haben den Gürtel ganz, ganz eng geschnallt", sagt die Sprecherin den Rockmusikervereins. Die Fixkosten sind dennoch da. Immerhin habe die Night of Light dafür gesorgt, dass Gespräche geführt werden. Mit der Stadtverwaltung zum Beispiel wegen Open Air-Veranstaltungen im Hof. Aber auch mit anderen Kulturinstitutionen wegen einer eventuellen Zusammenarbeit. Öffentliche Mittel hat der Verein bis dato noch nicht erhalten. Fasekasch hofft auf das zweite Soforthilfepaket. Bis dahin würde jeder noch so kleine Betrag helfen - damit Halle 101 im kommenden Jahr 25-jähriges Bestehen feiern kann.
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