Übung der Feuerwehr Speyer
Bergung von Verletzten auf der Salierbrücke
Speyer. Die Feuerwehr Speyer hat die Gelegenheit genutzt und in Absprache mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe, das die Sanierungsarbeiten an der Salierbrücke koordiniert, heute eine umfangreiche Übung auf und an der Brücke durchgeführt. Stadtfeuerwehrinspekteur Peter Eymann wollte wissen, worauf die Speyerer Wehr zu achten hätte, wenn es zu einem Einsatz auf der Brücke käme. Geübt wurden Szenarien, wie sie sich für die Wehr auch tatsächlich im Rahmen der Brückensanierung ergeben könnten.
Eymann und seine Ansprechpartner beim Regierungspräsidium haben die Übung dementsprechend vorbereitet: Erste Hilfe beim Bauunfall, der Aufbau einer Funkstrecke, Absturzsicherung, Dekontamination und Lkw-Rettung standen am heutigen Samstag für die Feuerwehrleute auf dem Übungsprogramm. Um 8 Uhr wurde mit dem Aufbau begonnen; um 16 Uhr standen Rollbraten und Kartoffelsalat zur Stärkung nach einem ereignisreichen Tag als letzter Tagesordnungspunkt für die rund 40 an der Übung beteiligten Feuerwehrleute bereit.
Die Speyerer Feuerwehrleute wissen jetzt, dass grüne Schilder mit Zahlen Öffnungen zur Zwischenebene unter der Fahrbahn markieren, so dass sie im Fall einer Alarmierung zielgerichtet anfahren können. Die begehrteste Station an diesem Tag: Nummer eins. Hier gibt's Auffrischung in Sachen Erster Hilfe, wobei vor allem Bauunfälle in Blick genommen werden. Außerdem gibt es hier heißen Kaffee, begehrtes Gut an einem Herbsttag, an dem es auf der Brücke ordentlich zieht. Etwa eine Dreiviertelstunde dauert die Übung an jeder der insgesamt fünf Stationen.
Muss ein Bauarbeiter aus dem Inneren der Brücke gerettet werden, so wäre ein Funkkontakt mit der Außenwelt von dort aus nicht mehr möglich, daher wird an Station zwei eine Funkstrecke aufgebaut, so dass die Verbindung nicht abreißt. Szenario an Station drei: Ein Bauarbeiter ist in der Zwischenebene unterhalb der Fahrbahn verunglückt und kann nicht mehr gehen. Durch eine der kleinen Öffnungen muss er nach oben gerettet werden.
Derzeit werden in der Brücke Bleiummantelungen abgestrahlt. Natürlich in Schutzausrüstung und mit eigener Schleuse für die Dekontamination. Würde einer dieser Arbeiter verunglücken, müsste er von der Wehr unter Atemschutz gerettet und dekontaminiert werden, bevor der Verletzte dem Rettungsdienst übergeben werden kann. Die Trocken-Dekontamination, die an Station vier geübt wird, ist auch wichtig, wenn Asbest freigesetzt wird - ein Problem, mit dem sich die Feuerwehr bei Bränden häufig konfrontiert sieht.
Um die Rettung aus einem Lkw-Führerhaus geht es an Station fünf. Über eine Rettungsplattform wird der Lasterfahrer wirbelsäulenschonend kontrolliert aus der Fahrerkabine befreit. Davor muss der Lkw vorm Wegrollen gesichert, die Federung ausgetrickst und die Tür raus gespreizt werden.
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