Vorsicht!
Wenn Mitarbeiter von Stadtwerken oder Tierschutzvereinen klingeln
Speyer. Wie am Montag bekannt wurde, klingelte bereits am 8. März zwischen 13 und 14 Uhr ein Mann bei einer 83-jährigen Frau im Umfeld des Fischmarktes in Speyer und gab sich als Mitarbeiter des Tierschutzbundes aus. Die Dame ließ den Mann in ihre Wohnung und stellte ihm eine monatliche Einzugsermächtigung aus, für die sie keine Quittung erhielt. Bislang entstand der Dame kein Schaden. Die Polizei leitete dennoch ein Ermittlungsverfahren wegen versuchten Betruges ein. Der angebliche Mitarbeiter des Tierschutzbundes war zwischen 1,75 Meter und 1,80 Meter groß, zwischen 30 und 40 Jahre alt, stämmig, hatte dunkle, kurze Haare, war mitteleuropäischen Phänotyps und sprach badischen Dialekt.
Wie ebenfalls erst am Montag bekannt wurde, bekam eine 94-jährige Frau aus Speyer-Nord am Freitag gegen 14.30 Uhr unangekündigten Besuch eines angeblichen Mitarbeiters der Stadtwerke, der bei ihr an die Haustür klopfte. Als die Seniorin die Tür öffnete, betrat der Mann ungefragt ihr Wohnhaus und bat um Hilfe. Im weiteren Verlauf äußerte der angebliche Arbeiter, dass er im Haus etwas überprüfen müsse. Die Kapuze des Mannes war so tief ins Gesicht gezogen, dass sie dieses verbarg.
Die 94-Jährige wurde misstrauisch, lockte den angeblichen Arbeiter geistesgegenwärtig unter einem Vorwand aus dem Haus und schloss die Tür. Bei dem Mann handelte es sich tatsächlich nicht um einen Mitarbeiter der Stadtwerke. Die Polizei geht davon aus, dass der Mann nichts Gutes im Schilde führte, sondern versuchte, eine Straftat vorzubereiten. Der Verdächtige war zwischen 1,70 Meter und 1,80 Meter groß, schlank und trug einen dunkelblauen Mantel mit Kapuze.
Die Polizei Speyer bittet um Hinweise zu verdächtigen Personen, Wahrnehmungen oder Fahrzeugen unter 06232 137-0 oder per E-Mail an pispeyer@polizei.rlp.de
Die Polizei warnt aus diesem Anlass noch einmal vor ungebetenen Besuchern an der Haustür und rät:
- Schauen Sie sich Besucher vor dem Öffnen der Tür durch den Türspion oder durch das Fenster genau an. Öffnen Sie die Tür nur bei vorgelegtem Sperrriegel.
- Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung. Bestellen Sie Unbekannte zu einem späteren Zeitpunkt wieder, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist.
- Wehren Sie sich energisch gegen zudringliche Besucher, sprechen Sie sie laut an oder rufen Sie um Hilfe.
- Treffen Sie mit Nachbarn, die tagsüber zu Hause sind, die Vereinbarung, sich bei unbekannten Besuchern an der Wohnungstür gegenseitig Beistand zu leisten.
- Verlangen Sie von Amtspersonen grundsätzlich den Dienstausweis und prüfen Sie ihn sorgfältig auf Druck, Foto und Stempel. Rufen Sie im Zweifel vor dem Einlass die entsprechende Behörde an. Suchen Sie deren Telefonnummer unbedingt selbst heraus.
- Denken Sie daran: Banken, Sparkassen, Polizei und Behörden schicken Ihnen nie "Geldwechsler" oder "Falschgeld-Prüfer" ins Haus. Verständigen Sie über das Auftauchen derartiger Personen umgehend die Polizei.
- Lassen Sie nur Handwerker in Ihre Wohnung, die Sie selbst bestellt haben oder die von der Hausverwaltung angekündigt worden
- sind. Das gleiche gilt für vermeintliche Vertreter der Stadtwerke.
- Nehmen Sie für Nachbarn nichts ohne deren ausdrückliche Ankündigung entgegen, zum Beispiel Nachnahmesendungen oder
- Lieferungen gegen Zahlung.
- Geben Sie keine Unterschrift für angebliche Geschenke oder Besuchsbestätigungen.
- Wechseln Sie niemals Geld an der Haustür. Sie könnten - beispielsweise durch Falschgeld - betrogen werden.
Weitere Informationen
https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/haustuerbetrug/
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