Jugendkantorei Speyer feiert Jubiläum
70 Jahre
Speyer. Ihren 70. Geburtstag hat die Evangelische Jugendkantorei der Pfalz im vergangenen Jahr begangen. Doch die Pandemie ließ eine große Feier nicht zu. Nun werden die Festkonzerte nachgeholt. Überaus festlich werden die Konzerte anlässlich des 70. Geburtstags der Evangelischen Jugendkantorei der Pfalz. Der zeitgenössische schwedische Komponist Fredrik Sixten hat eigens für das Jubiläum das Werk „Gloria“ komponiert. Zudem erklingt von Felix Mendelssohn Bartholdy die Sinfoniekantate „Lobgesang“. Beide Stücke sind zu erleben am Sonntag, 2. Oktober, in der Stiftskirche Kaiserslautern und am Montag, 3. Oktober, in der Stiftskirche Landau. Beginn ist jeweils 18 Uhr.
Gegründet wurde die Jugendkantorei 1951 vom damaligen Landeskirchenmusikdirektor Adolf Graf. Seit 1995 leitet sie Landeskirchenmusikdirektor Jochen Steuerwald, der viel Lob für den Chor hat: „Die Evangelische Jugendkantorei der Pfalz ist in vielerlei Hinsicht einzigartig“, sagt er und begründet: „Seit 70 Jahren kommen junge Frauen und Männer zum Singen von Kirchenmusik zusammen, enthusiastisch, begeisterungsfähig und hoch motiviert. Mehr oder weniger stark vorgebildet, saugen Sie die angebotene sängerisch-musikalische Ausbildung wie trockene Schwämme auf und sind zu atemberaubenden Hochleistungen fähig und bereit.“ Die Gemeinschaft beschreibt Jochen Steuerwald als stark. Kirche und ihre Musik würden die jungen Menschen lebenslang positiv prägen. „Es erfüllt mich mit Freude und Stolz, dass ich für das Fortdauern dieses kleinen Wunders verantwortlich sein darf.“
200 umtriebige Musikbegeisterte
Dem Chor gehören derzeit rund 200 junge Menschen an. Für Konzerte bilden sich Ensembles von 35 bis 90 Sängern und Sängerinnen. Sie sind zwischen 16 und 25 Jahre alt, meist Schülerinnen, Schüler und Studierende.
Weil die Mitglieder über die Pfalz und das Saarland verstreut sind, bereitet sich die Jugendkantorei in Ferienfreizeiten und an Wochenenden auf ihre Projekte vor. Neben der Probenarbeit in der Gruppe werden die Mitglieder individuell gefördert.
Die Jugendkantorei tritt nicht nur in der Pfalz auf. Konzertreisen führen sie durch Deutschland und ins europäische Ausland. Nicht zu vergessen sind Wettbewerbe auf Landes- und Bundesebene, an denen das Ensemble regelmäßig teilnimmt. Hier hat die pfälzische Jugendkantorei schon einige vordere Plätze belegt. Zum Beispiel wurde sie 2013 Landessieger in der Kategorie „Gemischte Kammerchöre“. Ein Jahr später errang sie in der gleichen Kategorie den dritten Platz beim bundesweiten Chorwettbewerb. Hier wurde der Chor zudem mit einem Sonderpreis in der Kategorie „Volkslied“ für seine Interpretation ausgezeichnet.
Pro Jahr erarbeitet die Jugendkantorei drei bis vier Programme. Das Repertoire umfasst geistliche und weltliche Vokalmusik und reicht von Motetten der Renaissance über barocke Kammermusik bis hin zu modernen Kompositionen.
Zeitsprung in Festkonzerten
Musik aus zwei verschiedenen Epochen präsentiert der Chor bei seinen Festkonzerten: Rund 180 Jahre liegen zwischen Sixtens „Gloria“ und Mendelssohn Bartholdys „Lobgesang“. Sixten stellt sich in dem „Gloria“ unter anderem der Frage: Wie kann man in unserer hektischen Welt heute Gott loben und danken sowie innere Ruhe finden? Sein Werk besteht aus vier Teilen und ist 25 Minuten lang. Textgrundlage bildet das „Gloria in excelsis deo“ aus der lateinischen Messliturgie.
Mendelssohn beschreibt seinen „Lobgesang“ als „eine Symphonie für Chor und Orchester“. An drei Symphoniesätze schließen sich zwölf Chor- und Solosätze an. Alle Stücke sind auf die Worte „Alles, was Odem hat, lobe den Herrn“ komponiert. Die Jugendkantorei wird bei beiden Konzerten unterstützt von der Kammerphilharmonie Karlsruhe mit Sarah Wegener (Sopran), Seda Amir-Karayan (Mezzo-Sopran) und Stephan Scherpe (Tenor).
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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