Fußgängerbrücke am Güterbahnhof
Das "Viadukt" ist in die Jahre gekommen
Speyer. Die wohl jedem Speyerer als „Viadukt“ oder „Schipka-Pass“ bekannte und bereits 130 Jahre alte Fußgängerbrücke am Güterbahnhof wird in diesem Jahr aufgrund starker Schäden saniert. Zu diesem Zwecke wird sie demontiert, abtransportiert, instandgesetzt und anschließend wiederaufgebaut.
Die Brücke überspannt seit 1890 die Gleise der Bahn. Zu Beginn hatte sie die Aufgabe, die kleine Siedlung Burgfeld mit der Innenstadt zu verbinden. Insbesondere durch das starke Wachstum der Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg wurde diese Wegeverbindung immer wichtiger und ist heute kaum wegzudenken, obwohl es seit 1939 die Brücke in der Oberen Langgasse und seit 1981 die „Schneckennudelbrücke“ direkt am Hauptbahnhof gibt.
Im Jahr 2003 wurde das „Viadukt“ im Rahmen der Elektrifizierung der Gleise 1 und 2 zur Einführung der S-Bahn erhöht und schon einmal instandgesetzt. Rückblickend war dies aber nur mäßig erfolgreich, sodass sich der Gesamtzustand seit damals eher verschlechtert hat.
2018 wurde die Brücke schließlich durch die Landesdenkmalpflege begutachtet. Diese stellte fest, „dass die in ihrer Art seltene, um 1890 als feingliedrige Stahlkonstruktion errichtete Brücke, ein Kulturdenkmal von hohem ingenieurbaugeschichtlichem und städtebaulichem Stellenwert darstellt“.Heute weist die Brücke eine Fülle von unterschiedlichen Mängeln und Schäden auf. Um die Standsicherheit weiterhin gewährleisten zu können, muss sie daher dringend instandgesetzt werden.
Zu diesem Zwecke werden alle Brückenteile und -stützen mit Mobilkränen nacheinander von West nach Ost demontiert und ausgehoben. Die Bauteile werden dann per Tieflader zu einem Lagerplatz transportiert, wo sie in einer stationären, staubdichten Einhausung vollumfänglich instandgesetzt werden können. Währenddessen werden vor Ort die Rampen mit ihren Geländern erneuert.
Für die Arbeiten ist eine Gesamtbauzeit von zirka 30 Wochen angesetzt. Währenddessen ist die Querung der Gleisanlagen nur über die „Schneckennudelbrücke“ am Hauptbahnhof und die Brücke in der Oberen Langgasse möglich. Der „Schipka-Pass“ ist ab Mittwoch, 17. Februar, bis voraussichtlich Ende September nicht passierbar.
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