Treffen von Kirchenpräsident Christian Schad und Landesbischof Frank-Otfried July
Den ökumenischen Dialog fortsetzen

Im Mittelpunkt des Treffens standen die ökumenischen Beziehungen. | Foto: Markus Distelrath/Pixabay
  • Im Mittelpunkt des Treffens standen die ökumenischen Beziehungen.
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Speyer. Als ein Zeichen für das gewachsene Vertrauen innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat der Vorsitzende der Union Evangelischer Kirchen in der EKD (UEK), Kirchenpräsident Christian Schad, den Besuch des neuen Vorsitzenden des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB), Frank-Otfried July, in Speyer bezeichnet. July, der Landesbischof der württembergischen Landeskirche ist, war für zwei Tage Gast in der Stadt der Protestation.

Im Mittelpunkt des Gesprächs zwischen Kirchenpräsident Schad und Landesbischof July standen die ökumenischen Beziehungen, speziell zur römisch-katholischen Kirche. Während es seitens des Lutherischen Weltbundes schon lange intensive bilaterale Dialoge mit dem Vatikan gibt, existiert seit 2013 auch eine Konsultationsebene zwischen der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) und dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen. Erst Anfang dieses Jahres ist ein ökumenischer Text zum Thema „Kirche und Kirchengemeinschaft“ erschienen, Frucht eines internationalen Dialogs, dessen evangelischer Vorsitzender Kirchenpräsident Christian Schad war.

Damit beschreitet der Vatikan einen neuen Weg, indem er im bislang mit den evangelischen Kirchen nur bilateral geführten Gespräch auf Weltebene nun mit der GEKE einen multilateralen evangelischen Partner wählt. Denn hier bringen evangelischerseits lutherische, reformierte, unierte und methodistische Kirchen den reformatorischen Beitrag zum ökumenischen Dialog gemeinsam ein.

July und Schad betonten, dass es in Zukunft wichtig sei, die unterschiedlichen ökumenischen Gesprächsebenen nicht gegeneinander auszuspielen, sondern im Gegenteil, sie positiv aufeinander zu beziehen und die Konsultationen sinnvoll zu vernetzen. So könne man sich vorstellen, dass eine beabsichtigte „Gemeinsame Erklärung zu Kirche, Amt und Eucharistie“ zwischen dem Vatikan und den reformatorischen Kirchen – als Folge der Verständigung in der Rechtfertigungslehre – sowohl im bilateralen lutherisch-katholischen Gespräch als auch im Austausch mit den übrigen evangelischen Kirchen erarbeitet werden könne. Zumal eine mögliche Öffnung in der Abendmahlspraxis als Folge dann nicht nur lutherische, sondern auch reformierte, unierte und methodistische Kirchen mit einbeziehen würde.

Schad und July verständigten sich darauf, sich über die jeweilige ökumenische Positionierung zwischen den Mitgliedskirchen des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes und den Mitgliedskirchen der Union Evangelischer Kirchen in der EKD regelmäßig zu informieren – und das jeweilige Vorgehen vertrauensvoll zu koordinieren.

Kirchenpräsident und Landesbischof zeigten sich auch im Blick auf die innerprotestantische Ökumene erfreut, dass die unterschiedlichen Traditionen nicht aufgehoben, sondern deren Gaben und Schätze konstruktiv aufeinander bezogen werden, sodass sie als wechselseitige Bereicherung und Ergänzung erfahren werden.

Das Deutsche Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) setzt sich zusammen aus den elf deutschen Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes und vertritt rund 11,5 Millionen Mitglieder. Dazu gehört neben den lutherischen Landeskirchen innerhalb der EKD unter anderem auch die Evangelisch-Lutherische Kirche in Baden, die als selbständige evangelisch-lutherische Kirche neben der evangelischen Landeskirche in Baden besteht. Die Union Evangelischer Kirchen in der EKD ist ein Zusammenschluss von zwölf Landeskirchen unierten, reformierten und lutherischen Bekenntnisses in der EKD. Die UEK hat rund elf Millionen Kirchenmitglieder. ps

Autor:

Jessica Bader aus Mannheim

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