Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthaler bei Dialogabend im Speyerer Priesterseminar
Die Digitalisierung gemeinsam gestalten

Mit der Digitalisierung ist aus Sicht von Sabine Bätzing-Lichtenthaler auch eine steigende Gefahr des Datenmissbrauchs zum Zweck der Überwachung und Kontrolle von Beschäftigten verbunden. | Foto: ps
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Speyer. „Die Digitalisierung ist ein Megatrend, vor dem man sich nicht wegducken kann, vor dem man aber auch keine Angst haben muss“: Das sagte die rheinland-pfälzische Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthaler bei einem Dialogabend zum Thema „Arbeit.Macht.Sinn. – Vom Wert des Menschen in Gesellschaft und Arbeitswelt“ am Montag im Priesterseminar St. German in Speyer.
Im Zuge der Digitalisierung würden sich die Tätigkeitsprofile fast aller Beschäftigten stark verändern, so die Ministerin. Dabei komme der Qualifizierung und Weiterbildung eine Schlüsselrolle zu. „Unser Ziel als Landesregierung ist es, auf dem Weg der Digitalisierung möglichst alle mitzunehmen, auch Klein- und Kleinstunternehmen mit ihren Beschäftigten“, erklärte Sabine Bätzing-Lichtenthaler vor rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, darunter viele Arbeitnehmervertreter aus Gewerkschaften und Verbänden. Sie unterstrich die Bedeutung passgenauer Weiterbildungsangebote für Personal- und Betriebsräte ebenso wie die Notwendigkeit einer Stärkung der digitalen Medienkompetenz bereits in den Schulen. Als Herausforderung nannte sie die steigende Zahl von Crowd- und Clickworkern, die als Selbständige weitgehend schutzlos und unzureichend abgesichert sind. „Das Mitbestimmungsrecht muss auf die Bedingungen der Digitalisierung angepasst werden“, so die Ministerin, die eine starke Mitbestimmung auch in Zeiten der Digitalisierung für notwendig hält.

Entgrenzung des Arbeitsortes und der Arbeitszeit

Mit der Digitalisierung ist aus ihrer Sicht auch eine steigende Gefahr des Datenmissbrauchs zum Zweck der Überwachung und Kontrolle von Beschäftigten verbunden. Die Digitalisierung führe zu einer Entgrenzung des Arbeitsortes und der Arbeitszeit, verbunden mit Chancen zum Beispiel für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, aber auch mit dem Risiko einer Überforderung, wo die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit immer mehr verschwimmen. Es dürfe keine „grenzenlose Entgrenzung“ durch die Digitalisierung geben: „Auch in digitalen Zeiten brauchen Beschäftigte analoge Pausen.“
In der anschließenden Diskussion, geleitet von RPR1-Moderator Uwe Burkert, berichteten Teilnehmer unter anderem, dass die Weiterbildung von Personal- und Betriebsräten zum Thema Digitalisierung oft nicht den nötigen Rückhalt und die erforderliche Unterstützung durch die Unternehmen habe. Bemängelt wurde, dass in der jüngeren Generation das Bewusstsein für Sinn und Notwendigkeit der betrieblichen Mitbestimmung oftmals wenig ausgeprägt sei. Der steigende Energieverbrauch durch die Digitalisierung mit negativen Folgen für das Klima war ebenso Gegenstand der Diskussion wie die ethische Frage, ob die Digitalisierung in Arbeitsfeldern zu verantworten ist, in denen Menschen mit Menschen umgehen.
Zu der Veranstaltung im Rahmen der „9. Kurpfälzer Sozialtage“ hatte die Katholische Arbeitsnehmerbewegung (KAB) gemeinsam mit der Betriebsseelsorge der Diözesen Speyer und Freiburg und der Evangelischen Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft der Evangelischen Kirche der Pfalz eingeladen. Die „Kurpfälzer Sozialtage“ verstehen sich als Forum für den Meinungsaustausch zwischen Politik, Kirche, Wirtschaft, Arbeit und Kultur für eine gerechtere Gesellschaft. Sie umfassen mehrere Veranstaltungen in Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg und Speyer im Zeitraum zwischen dem 11. und 24. November. ps

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Wochenblatt Speyer aus Speyer

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