Die Route steht: U-Boot U17 macht sich auf die schwierigste Etappe von Speyer nach Sinsheim
Update vom 5. April: Nachdem die Technik Museen Sinsheim Speyer vor kurzem die letzte Transportetappe von U17 für den Sommer ankündigten, wurden nun Details zur Route bekannt gegeben. Der Transport des maritimen Oldtimers an sich ist bereits eine Herausforderung. Dass zur Querung von Bahngleisen und vor allem zum Unterqueren mehrerer Brücken zu Land und zu Wasser das U-Boot um mehr als 70 Grad geneigt werden muss, ist die Sensation, die das weltweite Interesse an diesem Unterfangen erklärt.
Strecke und voraussichtlicher Zeitplan – das ist bis jetzt bekannt
Los geht es am Sonntag, 30. Juni, mit dem Straßentransport vom Technik Museum Speyer zum Rhein. In den Tagen danach folgt die Auffahrt auf den Fluss-Ponton der Firma Van der Wees, bevor es am Freitag, 5. Juli, flussabwärts bis nach Mannheim geht. Dort wird U17, eine Leihgabe der Wehrtechnischen Studiensammlung des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw), dann gedreht, um die niedrigen Neckarbrücken passieren zu können.
Der Schubverband erreicht Heidelberg im Laufe des Samstags, 6. Juli, und wird dort bis Montag früh festmachen. Auf seinem Weg nach Haßmersheim wird U17 am Montag das malerische Neckartal passieren, vorbei an Neckargemünd, Neckarsteinach und Hirschhorn, um bei Eberbach nochmals anzulegen und dort die Nacht zu verbringen. Am Dienstag, 9. Juli, führt die letzte Etappe von U17 auf dem Wasser von Eberbach nach Haßmersheim, wo U17 am Samstag, 13. Juli, endgültig an Land geht.
Der Transport auf dem Landweg
Die finale Land-Etappe dieses epischen Transports ist zweifellos die anspruchsvollste. Mit präziser Logistik und Expertise muss das Team, bestehend aus Mitarbeitenden der Technik Museen und der Spedition Kübler GmbH, das U-Boot auf dem 30-achsigen Tieflader mit 240 Rädern durch enge Straßen und anspruchsvolles Terrain manövrieren, um es sicher an seinen finalen Bestimmungsort zu bringen.
Am Sonntag, 14. Juli, startet die erste Etappe von Haßmersheim bis zum Parkplatz im Fünfmühlental. Tags darauf durchfährt U17 auf dem Weg in Richtung Bad Rappenau Siegelsbach. Am 16. Juli wird es bei der Durchfahrt durch Bad Rappenau sehr knifflig und eng, bevor dann am Mittwochabend, 17. Juli, in der Innenstadt von Bad Rappenau das Boot erneut gedreht werden muss, um abends die Bahnlinie überqueren zu können. Anschließend wird U17 in Bonfeld pausieren, bevor der Transport am Samstag, 20. Juli, spät abends auf die Autobahn A6 auffährt.
Der Autobahnfahrt bis zur Anschlussstelle Sinsheim-Steinsfurt folgt die Fahrt zu einem Parkplatz zwischen Reihen und Ittlingen. An den darauffolgenden Tagen durchfährt der 50 Meter lange und neun Meter hohe Koloss die Ortschaften Ittlingen, Hilsbach und Weiler bis zum Stadion des Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim. In der Nacht von Samstag auf Sonntag, 27. und 28. Juli, wird der Transport dann in spektakulärer Art und Weise die A6 überqueren und danach einen letzten Stop einlegen. Am Sonntag, 28. Juli, rollt der Transport, begleitet durch viele Zuschauer und Unterstützer, vormittags über die Sinsheimer Neulandstraße bis zum Gelände des Technik Museum Sinsheim und die Transporteure können aufatmen.
„Wir freuen uns sehr über das große Interesse an diesem Projekt und verstehen, dass jeder am liebsten schon jetzt möglichst genau planen möchte. Leider ist es aufgrund der Komplexität nicht möglich, alles bis ins kleinste Detail so frühzeitig zeitlich zu planen. Wir geben uns größte Mühe, die Öffentlichkeit immer auf dem Laufenden zu halten, und werden deshalb in den nächsten Monaten immer weitere Details veröffentlichen. Bis dahin bitten wir um Geduld“, so die Verantwortlichen. Alle Details zum U-Boot-Transport sowie Informationen rund um U17 sind auf www.technik-museum.de/u17 zu finden.
Speyer. Im Juli 2024 ist es so weit: Die finale und anspruchsvollste Transportetappe von U17 steht bevor. Wenn sich ein fast 90 Meter langer und zehn Meter hoher Schwertransport über Rhein, Neckar und durch die engen Orte des Kraichgaus schlängelt, ist das ein Erlebnis, das es im Leben der meisten Menschen nur einmal gibt. Handelt es sich beim transportierten Gut auch noch um ein U-Boot, kann wohl keiner behaupten, so etwas schon einmal gesehen zu haben. Mit Stopps unter anderem in Heidelberg, Eberbach und Haßmersheim sowie Bad Rappenau bieten sich viele Möglichkeiten, dieses Spektakel inklusive der Drehung des U-Boots vor diversen Brücken live zu erleben.
Mit dem bevorstehenden Weitertransport des U-Bootes U17 setzen die Technik Museen Sinsheim Speyer einen weiteren Meilenstein in ihrer Geschichte der Schwertransporte. Nach einem Jumbo-Jet (2001), der Concorde (2003) und der Buran (2008) ist es nun also ein U-Boot, das der gemeinnützige Verein, der hinter den Museen steht, quer durch die Republik nach Sinsheim bringt. Der maritime Oldtimer, eine Leihgabe der Wehrtechnischen Studiensammlung des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw), wird Teil der umfangreichen Sammlung dieser renommierten Museen, die sich der Bewahrung bedeutender technologischer Errungenschaften verschrieben haben. Ende Juni wird U17 für den Weitertransport aus dem Technik Museum Speyer ins 40 Kilometer entfernte Technik Museum Sinsheim vorbereitet, der Startschuss fällt voraussichtlich am 30. Juni in Form des Straßentransportes in Speyer. Die Beteiligten aber auch die partizipierenden Gemeinden sowie die einheimische Bevölkerung fiebern dem Transport entgegen.
„Endlich geht es weiter. Ende Juni/Anfang Juli können wir die letzte Phase des Transportes einläuten und bringen U17 nach Sinsheim“, freut sich Museumspräsident Hermann Layher. Nachdem die erste Etappe von Kiel über die Niederlande ins Technik Museum Speyer im Frühjahr 2023 erfolgreich abgeschlossen war, folgte der mühselige Batterieausbau. Um mehr als 100 Tonnen leichter erprobte die Transportcrew Anfang November 2023 die erfolgreiche Drehung des 50 Meter langen und 9 Meter hohen Kolosses. Das ist wichtig und nötig, da das U-Boot unter Brücken zu Wasser und an Land, unter anderem unter der Alten Brücke in Heidelberg, hindurch passen muss.
Dies wird nicht die einzige Herausforderung auf dem Weg zum Zielhafen im Kraichgau sein: Das Abrollen vom Ponton auf den 30-Achsen-Tieflader in Haßmersheim, der enge Kreisverkehr sowie Bahnübergang in Bad Rappenau, die kritischen Wendungen und schmalen Straßen in Hilsbach und Weiler, aber auch die zweifache Sperrung und Überquerung der Autobahn bei Sinsheim inklusive Fahrbahnwechsel sind selbst für die erfahrenen Transporteure einmalig. Bei diesem Vorhaben werden von allen Beteiligten Millimeterarbeit und Nerven aus Stahl gefordert sein.
„Das U-Boot nach Sinsheim zu bringen, ist von der Herausforderung her auf jeden Fall the next level“, sagt Frieder Saam, technischer Projektleiter und Fahrer der Spedition Kübler GmbH. Verlassen kann er sich dabei auf ein Team aus erfahrenen Kollegen und Mitarbeitern des Museums, die gemeinsam bereits viele schwierige Transporte gemeistert haben.
„Alle, die in den Transport involviert sind, sind motiviert bis in die Haarspitzen“, so Projektleiter Michael Einkörn. Sowohl die Behörden als auch die Bevölkerung vor Ort fiebern dem aufsehenerregenden Transport entgegen. Bei allen Beteiligten laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren und letzte Genehmigungen werden eingeholt, bevor voraussichtlich Ende März die finalen Details bekannt gegeben werden können.
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