Im Gleichklang
Dom und Gedächtniskirche läuten den Sonntag gemeinsam ein
Speyer. In beiden großen Kirchen ist es Tradition, dass der Sonntag am Vorabend eingeläutet wird. In Speyer hat dies der Dom bislang um 17.30 Uhr, die Gedächtniskirche um 18 Uhr getan. Dies wird nun nach dem gemeinsamen Impuls von Domdekan Dr. Christoph Kohl und Dekan Markus Jäckle und nach dem entsprechenden Beschluss des Presbyteriums der Gedächtniskirche zusammengelegt, so dass in Zukunft die beiden größten Speyerer Stadtkirchen den Sonntag um 17.30 Uhr gemeinsam einläuten. Da um 18 Uhr im Dom übers Jahr häufig Andachten oder Konzerte stattfinden, ist diese Zeit für ein gemeinsames Läuten nicht geeignet.
Die beiden größten Speyerer Kirchen möchten durch das gemeinsame Läuten ihre Verbundenheit im Sinne des ökumenischen „Zusammenwachsens“ dokumentieren. Darüber hinaus besteht auch der Wunsch, mit dem gemeinsamen, gleichzeitigen Geläut die Aufmerksamkeit noch stärker auf den bevorstehenden Sonntag zu richten und an seine Bedeutung als „Tag des Herrn“ und als Tag des Ausruhens zu erinnern.
Das Einläuten am Abend des Vortags gilt für Sonntage und die Hochfeste des Kirchenjahres. Dieser Brauch geht auf das Läuten zur Ersten Vesper des Sonntags zurück: Nach jüdischem Brauch beginnt der Sabbat bereits am Vorabend, das Christentum hat diesen Brauch auf den Sonntag als Tag der Auferstehung übertragen. Deshalb beginnt der Sonntag mit der Ersten Sonntagsvesper als erstem Sonntagsgottesdienst; sie wird am Samstagabend gefeiert. Volkstümlich hat sich hieraus zum Beispiel der „Heiligabend“ als Vorabend des Weihnachtsfestes oder auch die „Osternacht“ erhalten. Aus diesem Grund findet das Einläuten üblicherweise am Vorabend des betreffenden Sonntags oder Feiertages statt.
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