Entspannung in Speyer, aber: Nach dem Hochwasser kommt das Druckwasser
Update: Wie die Stadt Speyer mitteilt, erwartet man in Sachen Hochwasser in den nächsten Tagen eine deutliche Entspannung. Mit abfließendem Hochwasser sei erfahrungsgemäß anschließend mit Druckwasser zu rechnen. Dies betrifft bereits in kleinerem Maße die Bereiche an der Kreisstraße 2 - die Verlängerung der Franz-Kirrmeier-Straße in Richtung Reffenthal - und an der Industriestraße im Kreuzungsbereich mit der Joachim-Becher-Straße. Voraussichtlich wird sich dort in den kommenden Tagen weiteres Druckwasser ansammeln. Über möglicherweise notwendige Straßensperrungen will die Verwaltung umgehend informieren.
Bei den Deichbeobachtungen wurde festgestellt, dass aufgrund der gefluteten Auwälder vermehrt Wildtiere bis an stark befahrene Straßen heran kommen. Daher wurden zusätzliche Warnschilder „Wildwechsel“ aufgestellt. Wer mit dem Fahrzeug unterwegs ist, sollte also in den nächsten Tagen überall dort besonders vorsichtig fahren, wo Wildtiere aufgrund von Überflutungen aus ihren sonst vor Verkehr geschützten Habitaten gedrängt werden.
Mit der Umsetzung der Hochwasserschutzmaßnahmen zeigt man sich bei der Verwaltung zufrieden.
Update: Die Einsatzkriterien der rheinland-pfälzischen Polder am Oberrhein werden nicht erreicht. Das teilt die SGD Süd mit. Nach den aktuellen Vorhersagen und Berechnungen werde das maßgebende Kriterium, die wahrscheinliche Überschreitung eines Wasserstandes in der Größenordnung von zirka 750 Zentimetern am Pegel Worms, nicht überschritten.
Noch am Samstag hatte die SGD Süd aufgrund der hohen Zuflüsse aus dem Neckareinzugsgebiet die Überschreitung dieses Wasserstandes zu Wochenbeginn nicht ausgeschlossen und daher eine Flutung der gesteuerten Polder am Oberrhein für möglich erachtet. Die SGD Süd hatte daraufhin die erforderlichen Vorkehrungen auch Mechtersheim, im Bereich Flotzgrün und Kollerinsel vorbereitet.
Die Deichwachen der örtlichen Wasserwehren sind am Rheinhauptdeich aber weiterhin aktiv und kontrollieren die Deiche auf mögliche Schwachpunkte. Am Pegel Maxau wurde der Hochwasserscheitel bereits überschritten. In der Strecke zwischen Ludwigshafen und Bingen werden die Hochwasserscheitel erst im Lauf des Dienstages erwartet.
Update: Keine Entwarnung beim Hochwasser in Speyer. Die Stadt hat weitere Maßnahmen getroffen: Die Zuwege zum Rhein sind für Fahrzeuge aller Art inklusive Fahrräder sowie für Fußgängerinnen und Fußgänger gesperrt. Der Leinpfad ist gesperrt und die Beleuchtung in diesem Bereich ausgeschaltet.
Seit gestern Nachmittag sind Deichwachen damit beschäftigt, den Zustand der Deiche permanent zu beobachten. Die Deiche dürfen nicht betreten werden.
Der Brand- und Katastrophenschutz mahnt, die Kraft des Wassers nicht zu unterschätzen und sich selbst sowie gegebenenfalls die Einsatz- und Rettungskräfte durch das unbefugte Betreten von abgesperrten Uferbereichen nicht unnötig in Gefahr zu begeben.
Update: Inzwischen rechnet die Stadtverwaltung damit, dass der Scheitelpunkt am Pegel Speyer am Montag voraussichtlich bei bis zu 8,10 Meter liegen wird. Aktuell beträgt der Pegel 5,32 Meter, steigt jedoch rasant an. Die Stadt Speyer installiert vereinzelt Hochwasserschutzelemente und kündigt Straßensperrungen an. Vor allem die Straßen Rheinallee, Im Hafenbecken, Hafenstraße, Alte Ziegelei, Franz-Kirrmeister-Straße und Leinpfad wären davon betroffen.
Bei weiter steigendem Pegelstand können Deichwachen eingerichtet werden, die den Zustand der Deiche permanent beobachten. Die Verwaltung bittet darum, die Deiche nicht zu betreten, da dies zu starken Beschädigungen führen könnte, und appelliert dringend, keinen "Hochwasser-Tourismus" zu betreiben, Absperrungen und Hinweisschilder zu beachten - auch zum eigenen Schutz.
Speyer | Otterstadt. Derzeit drängt viel Wasser in den Rhein. In Speyer und Umgebung rechnet man mit Hochwasser. Die Camper auf dem Campingplatz Reffenthal räumen bereits den Platz. Derzeit fahren sie ihre Wohnwagen auf die Hochwasser Ausweichflächen auf dem Kasernengelände. Auch die Segelclubs am Angelhofer Altrhein bereiten sich auf ein mögliches Hochwasser vor.
Infolge der ausgeprägten Unwetterlage durch ergiebigen Dauerregen im südöstlichen Rheineinzugsgebiet wird ab dem heutigen Freitag und in den kommenden Tagen im gesamten Rhein mit deutlich steigenden Wasserständen und Überschreitungen von Meldehöhen gerechnet.
Am Pegel Maxau wird die Meldehöhe von sieben Metern gemäß aktuellen Modellberechnungen am Samstagmorgen überschritten und steigt in der Folge bis mindestens Sonntag weiter deutlich an.
An den übrigen Flüssen in Rheinland-Pfalz besteht derzeit keine akute Hochwassergefahr. An den meisten Pegeln befinden sich die Wasserstände aktuell im oberen Mittelwasserbereich. Für das Wochenende sind weitere Schauer und Gewitter mit lokalem Starkregen punktuell möglich. Einzelne Wasserstandsanstiege in Bereiche knapp über zwei-jährliche Hochwasser sind daher auch in den kommenden Tagen weiterhin möglich, allerdings derzeit noch nicht genauer vorhersagbar.
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