Mehr Unterstützung für die SAS
FDP fordert schnelle, pragmatische Lösung
Speyer. Soziale Kälte kennen sie bereits, die Gäste der Sozialen Anlaufstelle (SAS) am Festplatz in Speyer. In den kommenden Monaten könnte sich durchaus auch physische Kälte dazugesellen. Herbst und Winter stehen vor der Tür. Weil bei der SAS Raumnot herrscht, sitzen die Gäste seit Monaten im Freien. Die FDP-Fraktion im Speyerer Stadtrat fordert die Speyerer Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung auf, schnellstmöglich eine pragmatische Lösung für die SAS zu finden.
Wenn es Winter wird in Speyer, dann könnte es für die Ehrenamtlichen der SAS schwierig werden, ihr Engagement aufrecht zu erhalten und ihren Gästen, den Bedürftigen der Stadt, ein würdevolles Umfeld zu bieten. An menschlicher Wärme fehlt es bei dem Erfolgsprojekt rund um das ehemalige Kiosk am Festplatz nicht, wohl aber an beheizbarer Fläche. Bei der SAS gibt es einen warmen Kaffee, eine heiße Dusche, saubere Kleidung, haltbare Lebensmittel, einen Haarschnitt, viele gute Gespräche und Beratung für alle, die das wollen. Aber nicht genügend Platz, um all das Corona-konform anbieten zu können. Aktuell sitzen die Gäste der SAS im Freien beieinander. Direkt an der Zufahrt zum Speyerer Festplatz. Ohne Schutz vor Regen und ohne eine Möglichkeit, sich aufzuwärmen. Bei drohender Gasmangellage und Energieknappheit wächst die Angst davor, dass alle, die sich Wärme nicht mehr leisten können, werden frieren müssen.
"Wir brauchen für den Herbst eine schnelle, günstige und pragmatische Lösung", sagt Mike Oehlmann und schlägt vor, ein beheizbares Zelt bei der SAS aufzustellen. Doch der Fraktionsvorsitzende der FDP im Stadtrat sieht darüber hinaus auch langfristig Handlungsbedarf: "Die Speyerer Kommunalpolitik muss eine dauerhafte und würdevolle räumliche Lösung für dieses Projekt finden." Derzeit muss die SAS bei städtischen Veranstaltungen auf dem Festplatz das Kiosk temporär räumen, weil dann der Sanitätsdienst dort untergebracht wird - eine weitere Belastung für die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer.
Oehlmann ist davon überzeugt: Die SAS wird gebraucht. Nicht zuletzt, weil ehrenamtlich Engagierte hier Vertrauen zu Menschen aufbauen, das sie dazu bringt, Hilfen an- und Chancen wahrzunehmen. "Das Projekt muss einen festen Platz in unserer Stadt finden, einen Ort, an dem ein würdiges Zusammentreffen und beständige Abläufe gewährleistet sind", sagt er - nicht zuletzt begleitet von der Sorge, dass aufgrund der steigenden Lebenshaltungskosten in naher Zukunft noch viel mehr Menschen gezwungen sein könnten, Angebote wie das der SAS wahrzunehmen.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.