AK Senioren der KAB
Frauen in Leitungsämter der Katholischen Kirche
Der Arbeitskreis Senioren hatte am 15. September zum Seniorentag im Priesterseminar zum Thema „Wie umgehen mit dem Reformstau in der Kath. Kirche“ - am Beispiel Maria 2.0, eingeladen.
Als Referentin informierte Monika Kreiner von der Frauenseelsorge im Bistum Speyer über aktuelle Entwicklungen.
Nach der Begrüßung durch Hugo Diehl leitete der KAB-Präses Peter Niermeier mit einem anschaulichen Morgengebet in den Tag ein.
Mit einem Zitat aus dem Buch Joel zeigte die Referentin auf, dass Gott seinen Geist über alles Fleisch, Söhne und Töchter, Knechte und Mägde ausgießt.
Damit leitete sie zu den Frauen über, die in der Geschichte der Katholischen Kirche eine wichtige Rolle spielten und schon zu Beginn des Christentums den Glauben entscheidend weiter trugen. So bezeugte als erste eine Frau, Maria aus Magdala, die Auferstehung Jesu.
Zum Thema notwendiger Veränderungsbereitschaft zeigte Frau Kreiner auf, wie bereits im ersten Konzil von Jerusalem gestritten wurde, inwieweit die Anhänger Jesu jüdische Gesetze einhalten müssen.
Es zeigte sich, dass die Lasten der Gesetze selbst von frommen Juden nicht alle eingehalten werden konnten, und man wagte, darüber zu diskutieren, ob sie denn überhaupt notwendig seien, um die Lehre Jesu richtig aufzufassen und zu leben. Ehemals überaus bedeutende Rituale wie z.B. die Beschneidung wurden aufgegeben, zugunsten der Lebbarkeit des Evangeliums. Wichtig für die Anhänger der Neuen Lehre war die gelebte Nächstenliebe und der Glaube an die Frohbotschaft Jesu Christi.
Während der Reformation zeigte sich, dass nicht wenige Frauen aufhörten, nur die Lehre der Kirche „hören“ zu wollen, sondern bereits damals überzeugend und selbstbewusst gleichberechtigter Teil der Kirche - auch in der Verkündigung - sein wollten.
Die Referentin erwähnte Beispiele beeindruckenden diakonischen Wirkens von Frauen. Stellvertretend für viele andere nannte sie folgende Personen:
Katharina von Siena, die als 24. Kind einer Familie mit 16 Jahren in den Orden der Dominikanerinnen eingetreten ist. Sie pilgerte zu Fuß nach Avignon (damals Sitz des Papstes) zu Papst Gregor den XI, um Reformen und Einheit in der Kirche anzumahnen.
Mary Ward, die einen weiblichen Orden der Jesuiten gründete, um für Mädchen Bildung zu ermöglichen. Dafür pilgerte sie 3x zu Fuß nach Rom, weil ihr die Gründung eines weiblichen Ordens immer wieder verboten wurde. Sie landete deswegen sogar im Gefängnis. Trotzdem schaffte sie es mit ihren Mitstreitrinnen, die Maria Ward Schulen zu gründen, die heute noch, vor allem in Deutschland und Österreich, bestehen.
Eine Analyse der aktuellen Situation in der Kirche zeigt, dass im caritativen Bereich der überwiegende Teil von Frauen geleistet wird. Dies wird in unserer Kirche aktuell noch immer nicht entsprechend anerkannt.
Im Synodalen Prozess zeigt sich, dass die Mehrheit der aktiven Christinnen und Christen gemeinsam und geschwisterlich dazu beitragen wollen, wie die Zukunft der Kirche gestaltet wird.
Frauen wollen auch im Bistum Speyer ihre Kirche erneuern:
Durch ihr glaubwürdiges Ehrenamt vor Ort, als Mitwirkende in den Gremien und Räten sowie in Leitungspositionen. Dabei machen Frauen in den unterschiedlichen katholischen Gruppierungen, wie z.B. kfd, KDFB und Maria 2.0 darauf aufmerksam, dass es zu einer glaubwürdigen christlichen Gemeinschaft auch dazu gehört, Männer und Frauen gleichermaßen an Entscheidungsprozessen zu beteiligen, so dass der gleichen Würde von Mann und Frau Rechnung getragen wird.
Autor:Heinrich Guhmann aus Speyer |
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