Speyer hat ein Sechs-Phasen-Modell erarbeitet
Jetzt die Heizung runter drehen
Speyer. Energie sparen - ja. Vorbereitungen für einen Versorgungsausfall treffen - ja. In Panik verfallen und zum Prepper werden - nein. So lauten in aller Kürze die Empfehlungen aus dem Speyerer Rathaus.
Dort befasst man sich intensiv mit der Energiemangellage und hat für den Fall, dass die Notfallstufe ausgerufen wird, ein Sechs-Phasen-Modell entwickelt, das bereits weiteren Städten und Gemeinden in Rheinland-Pfalz als Vorbild dient. Dass es überhaupt soweit kommt, hält Brand- und Katastrohenschutzinspekteur Peter Eymann für unwahrscheinlich. Noch geht es eher darum, die 15 bis 20 Prozent Energie einzusparen: mit 19 Grad Raumtemperatur in den Räumen der Verwaltung und in den Veranstaltungssälen und dem Abschalten von Beleuchtung zum Beispiel. Der Weihnachtsmarkt soll stattfinden, allerdings soll die Weihnachtsbeleuchtung bei Marktende ausgeschaltet werden.
Auch Wirtschaft und Privathaushalte müssten ihren Beitrag leisten, damit die Gasspeicher sich nicht zu schnell leeren, ist die Überzeugung von OB Stefanie Seiler. Am besten jetzt schon gleich zu Anfang der Heizperiode. Stadtwerke-Geschäftsführer Wolfgang Bühring sieht großes Einsparpotenzial, wenn die Nutzer auch zuhause die Temperatur auf 19 Grad herunter regeln. Er warnt erneut vor einem Umstieg aufs elektrische Heizen: wegen der Kosten, aber auch wegen einer möglichen Überlastung des Stromnetzes.
Eymann appelliert an die Eigenverantwortung jedes Einzelnen, zum Beispiel indem man Vorräte für etwa zehn Tage anlegt, Kerzen bereithält und sich auf gegenseitige Hilfe vorbereitet. „Wir können im Notfall nicht 52.000 Bürger vollversorgen“, sagt er. Priorität genießen dann Menschen, die sich nicht selbst helfen können.
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