Das Leben im Heim nach der Impfung
Kleine Schritte in ein "neues Normal"

Es sind kleine Schritte in ein "neues Normal", die für die Bewohner von Seniorenheimen durch die Impfung möglich werden - aber keine Rückkehr zu der Situation vor der Pandemie | Foto: Gerd Altmann/Pixabay
2Bilder
  • Es sind kleine Schritte in ein "neues Normal", die für die Bewohner von Seniorenheimen durch die Impfung möglich werden - aber keine Rückkehr zu der Situation vor der Pandemie
  • Foto: Gerd Altmann/Pixabay
  • hochgeladen von Cornelia Bauer

Speyer/Harthausen. Seit heute gelten für vollständig gegen Corona Geimpfte in Rheinland-Pfalz bestimmte Lockerungen, allerdings nicht für Patienten und Bewohner von stationären Einrichtungen wie Krankenhäusern und Pflegeheimen. Dabei hatte etwa die Deutsche Stiftung Patientenschutz genau für die Personengruppe der Geimpften in Pflegeheimen Erleichterungen gefordert. Doch auch, wenn in den Einrichtungen die allermeisten Menschen bereits zwei Impfungen erhalten haben, bleiben Ausgangssperren, Kontakteinschränkungen und Quarantäne-Auflagen für sie unverändert bestehen. Bund und Länder hätten bis dato nicht festgelegt, unter welchen Bedingungen stationär versorgte und voll umfänglich geimpfte Pflegebedürftige ihre Grundrechte zurückbekämen, beklagt die Stiftung.

Doch wie geht es den Senioren in Heimen nach der Corona-Impfung? Sind sie jetzt wieder sorgloser? Wie sieht das Leben nach der Impfung im Seniorenheim aus? Gibt es wieder gewonnene Freiheiten, eine neue Lebensqualität? Oder ist das Zusammenleben nach wie vor von Vorsicht geprägt? Im Haus Theresa in Harthausen sind mittlerweile alle Bewohner zwei Mal geimpft sowie 98,5 Prozent der Mitarbeiter. "Der hohe Impfschutz gibt uns ein gutes Gefühl", sagt  Residenzleiter Klaus Wittmann. Das wirke sich auch auf die Bewohner aus. Nach dem zweiten Impftermin hat man zunächst abgewartet, jetzt traut man sich wieder, Unternehmungen in der Gruppe zu starten - aber immer noch mit Maske und Abstand.

"Ein Ruck geht durch das Haus"

"Ein Ruck geht durchs Haus", sagt Wittmann. Und freut sich, wenn er die Bewohner wieder in Gruppen auf ein Schwätzchen beisammen stehen sieht. Auch die beiden Speisesäle wurden wieder geöffnet, so dass die Bewohner zwar mit viel Abstand, aber doch wieder gemeinsam essen können, wo vorher jeder alleine auf seinem Zimmer verpflegt wurde. Auch wenn die Hygienevorschriften nach wie vor groß geschrieben werden und die Schnellteststrategie eingehalten wird: "Das Haus ist wieder belebter", sagt Wittmann. Dennoch: Vom Normalbetrieb ist das Haus Theresa noch ganz weit weg. Dafür haben sich während der Pandemie neue Rituale entwickelt. So stellten die Senioren zum Beispiel ihre Stühle in den Türrahmen und kommunizierten via "Flurfunk".

Etwas beruhigt, aber keineswegs sicher fühlt sich Gudrun Wolter, die Leiterin des Caritas-Altenzentrums St. Martha in Speyer, durch die Impfung. Für sie sind einfach noch zu viele Fragen im Zusammenhang mit der Impfung offen: Schützt die Impfung auch wirklich vor den Mutanten? Können Geimpfte das Virus weitertragen? Und wie lange wirkt der Impfschutz überhaupt? Die Bewohner im St. Martha wurden mit Biontech geimpft, unter Umständen werde da bereits im September oder Oktober die nächste Auffrischung fällig. Dann kämen ständig neue noch nicht geimpfte Bewohner hinzu und auch von den Mitarbeitern haben sich nur etwa 70 Prozent impfen lassen. "Für uns ist die Situation nicht erheblich anders als vorher", sagt Gudrun Wolter - auch vor dem Hintergrund der seit Wochen hohen Infektionszahlen in Speyer.

Mehr Freiheit für Geimpfte in Pflegeheimen - das ergibt aus ihrer Sicht keinen Sinn, solange die Menschen außerhalb der Heime nicht ebenfalls durch die Impfung geschützt sind. An eine Rückkehr zu den Gepflogenheiten vor der Pandemie, als das St. Martha ein offenes Haus war, in dem jeder kommen und gehen konnte, wie er wollte, glaubt sie nicht. "Die Kontrollen werden bleiben müssen, und sei es, um zu kontrollieren, ob jemand geimpft ist, der das Haus betrifft", sagt sie. Den Alltag versuchen sie und ihr Team so normal wie möglich zu gestalten, die Stimmung unter den Bewohnern sei gut. Auch wenn alle Veranstaltungen wie etwa ein nachösterlicher Markt im Freien Corona-konform durchgeführt werden müssen. Auch Rehasport ist wieder möglich. "Es sind kleine Schritte in ein 'neues Normal'", so die Heimleiterin. Und: "Wir sind und bleiben wachsam, denn die Situation wird uns noch lange begleiten."

Ausgehen & GenießenAnzeige
Die Kulisse des Weihnachtsmarkts Ludwigshafen ist in diesem Jahr mit Pyramide und Riesenrad besonders gemütlich | Foto: Martina Wörz
Aktion 10 Bilder

Weihnachtsmarkt Ludwigshafen 2024 startet jetzt: Mitmachen & gewinnen!

Weihnachtsmarkt Ludwigshafen. Endlich ist es wieder soweit! Freunde der Weihnachtszeit fiebern spätestens seit den ersten Lebkuchen in den Supermärkten der heimeligen Adventsstimmung all der Weihnachtsmärkte entgegen. Der große Reigen startet mit dem Ludwigshafener Weihnachtsmarkt. Schon am 13. November 2024 wird der Berliner Platz in festlichem Lichterglanz erstrahlen und mit aromatischen Adventsdüften die Besucher zum bestens erreichbaren und pfalzweit ersten Weihnachtsmarkt nach Ludwigshafen...

Es sind kleine Schritte in ein "neues Normal", die für die Bewohner von Seniorenheimen durch die Impfung möglich werden - aber keine Rückkehr zu der Situation vor der Pandemie | Foto: Gerd Altmann/Pixabay
Für die Einrichtungsleiter der Seniorenheime in der Region bleibt die Pandemie eine Herausforderung, auch wenn die Impfung der Bewohner allen etwas Beruhigung gebracht hat | Foto: Tania Van den Berghen/Pixabay
Autor:

Cornelia Bauer aus Speyer

Cornelia Bauer auf Facebook
Cornelia Bauer auf X (vormals Twitter)
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

78 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Ausgehen & GenießenAnzeige
Kreuzfahrt als Gruppenreise erleben: Gemeinsam mit den Kreuzfahrtfreunden aus der Pfalz kann man die schönsten und interessantesten Ziele der Welt entdecken. Rundum betreut und sicher.  | Foto: stock.adobe.com/ Pav-Pro Photography
2 Bilder

Kreuzfahrt als Gruppenreise: Entdecken Sie die schönsten Reiseziele

Kreuzfahrt als Gruppenreise. Gemeinsam mit Gleichgesinnten einzigartige und unvergessliche Erfahrungen an Bord eines Kreuzfahrtschiffs erleben und die schönsten Reiseziele der Welt in einer entspannten und intensiven Art erkunden. Lassen Sie sich von traumhaften Orten beeindrucken und erleben Sie faszinierende Landschaften, kulturelle Begegnungen und abenteuerliche Ausflüge als deutschsprachige Gruppenreise gemeinsam mit dem Kreuzfahrtfreunden.  Warum eine Kreuzfahrt in der Gruppe buchen?Seit...

Online-Prospekte in Speyer und Umgebung



add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.