Morgen ist Welfrühgeborenentag
Lila für Frühchen
Speyer. Gemeinsam mit zahlreichen Kliniken in Europa rückt das Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer am morgigen Weltfrühgeborenentag Frühchen ins Rampenlicht: Von 17 bis 23 Uhr erstrahlt das achtstöckige Gebäude mit zahlreichen Anbauten im Lila der Kampagne, mit der die internationale Elternvereinigung European Foundation for the Care of Newborn Infants (EFCNI) am weltweiten Aktionstag auf Frühgeburten und ihre Folgen aufmerksam macht.
In Deutschland kommen rund 60.000 Kinder zu früh zur Welt, weltweit jedes zehnte Neugeborene. Das macht Frühchen zur größten Kinderpatientengruppe. Am Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer, der mit jährlich gut 3.500 Geburten größten Geburtsklinik in Rheinland-Pfalz, hat das neonatologische Ärzte- und Pflegeteam unter Leitung von Chefarzt Dr. Hans-Jürgen Gausepohl 2021 in enger Zusammenarbeit mit der modernen Geburtshilfe des Hauses bereits rund 60 Kinder mit einem Geburtsgewicht unter 1.500 Gramm versorgt.
Am Weltfrühgeborenentag soll auf Probleme und Risiken für die weitere Entwicklung dieser Kinder aufmerksam gemacht werden. „Uns ist wichtig, dass die Situation von Frühgeborenen noch stärker wahrgenommen wird“, betont Dr. Gausepohl. Während die Geburt ihres Kindes für die meisten Eltern das schönste Ereignis darstellt, bedeute sie für Eltern von Frühgeborenen oft eine enorme Belastung bis hin zur Traumatisierung. Frühgeborene sind aufgrund ihrer Unreife wesentlich empfindlicher und haben daher höhere Risiken als Termingeborene. Eltern sind nicht selten sehr lange in Sorge um die Entwicklung ihrer Kinder.
Die Belastung beginnt oft schon vor Geburt durch Maßnahmen zur Abwendung einer drohenden Frühgeburt. Die Sorgen sind während der stationären Versorgung ständig präsent und lassen sich nicht mit der Entlassung aus dem Krankenhaus einfach ablegen. Hierdurch kommt es langfristig zu einer deutlichen Belastung der gesamten Familie. „An diesem Tag soll unter anderem den betroffenen Familien signalisiert werden, dass sie in dieser Situation nicht allein sind“, unterstreicht der Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin.
„Wenn eine Frühgeburt nicht vermeidbar ist, können wir im Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus als so genanntes Level-1-Zentrum Geburten ab der 23. Schwangerschaftswoche begleiten“, sagt Dr. Gausepohl. Im vergangen Jahr wurden in der 515-Betten-Klinik neun Frühchen in dieser Phase der Schwangerschaft geboren. Am Weltfrühgeborenentag lassen rund 70 LED-Fluter mit einer Gesamtleistung von 65 Kilowatt drei Seiten des Diakonissen-Stiftungs-Krankenhauses lila leuchten.
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